Komisch, wirklich komisch, dass das Temperaturproblem noch niemand
angesprochen hat.
Nehmen wir an (rein fiktiv), der Mann ist Warmblütler, die Frau
Wechselblütler. Das heißt ab Oktober friert sie. Aber klug wie sie ist,
hat sie nicht nur Zentralheizung, sondern auch einen immer warmen Mann
geheiratet. Wenn sie also, durch die Trauungszeremonie dazu berechtigt,
in einer kalten Winternacht ihre Eisklumpen von Füßen an den warmen
festen Schenkeln ihres Mannes wärmen möchte, kommt sie sich vor, als
spräche sie mit der Bank wegen einer Erweiterung ihres Kreditrahmens
während des Studiums.
"Was willst du?"
"Dir nahe sein..."
"Hm, dann nimm deine Füße weg!"
"Ganz oder gar nicht, Liebling."
"Das ist Erpressung. Zieh dir wenigstens Socken an."
"Ich kann mir auch Schuhe anziehen, aber dann spür ich dich nicht mehr."
"Ich spür auch gleich nichts mehr, ich krieg Frostbeulen, wenn du nicht
sofort deine Hände von meinem Bauch nimmst. Bitte!!!"
Und so weiter, die Verhandlungen sind zäh, aber je länger sie dauern,
desto wärmer wird der Frau, folglich hat sie kein Interesse daran,
abzukürzen.
Der Mann hingegen benimmt sich, wie die verfolgte Unschuld.
Und ich frage mich, wie kann ein Mensch so geizig sein! Nehmen wir mal
an, die Frau hatte eine Menge Männer vor ihm, wieso glaubt er denn, dass
sie bei ihm geblieben ist? Wegen seiner wunderbaren Seele? Umgekehrt
kann sie sich keinen Grund vorstellen, warum er bei ihr geblieben ist,
aber ohne Rätsel wäre die Ehe ja reizlos. Also Fakt ist, dass es in der
Ehe vertragliche Verpflichtungen gibt, und die lauten u.a. sich in guten
und kalten Tagen beizustehen. Wenn der Mann also die Herzenswärme, über
die er vielleicht verfügt, so meisterhaft bunkert, dass er immer warm
ist, gibt es dann etwas Schöneres als sie mit der Frau, die er liebt, zu
teilen???
Christine am 15.02.00
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