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"M" wie "Muttertag"

Ich kann Fernseh-Werbung nicht leiden;
Sie langweilt mich, wenn es um Versicherungen, Börsen-Fonds und Mundhygiene geht, und sie stört mich, wenn sie für Autos, Damenbinden und Katzenfutter wirbt; Pizza-Werbung macht mich hungrig, und Arzneimittelwerbung macht mich krank.
(Nur die Werbung für Schwangerschafts-Tests stimmt mich ab und zu ein wenig schadenfroh....)

Richtig frustrierend aber finde ich die Art von Werbung, die uns eine heile Welt vorgaukelt und auf diesem Wege ein schlechtes Gewissen bescheren will.
(Ich nenne es hier mal den "Pampers-Werbung-Effekt".)

Seien wir doch ehrlich:
Welche Mutter springt schon mitten in der Nacht strahlend aus dem Bett, voller Freude darüber, dem kleinen Hosenscheisser zu nachtschlafender Zeit wieder eine dieser unbeschreiblich niedlichen Einweg-Windeln mit Bärchen-Aufdruck umbinden zu dürfen ???
Ich persönlich tue es nur, weil meine mütterlichen Instinkte mich dazu zwingen, und ich gebe hier öffentlich zu, daß ich während dieses Vorgangs weder gurrend singe, noch mit dem kleinen Fratz auf dem Arm durch die dunkle Wohnung tanze.
(In der Regel gähne ich wortkarg und konzentriere mich darauf, nicht vor dem Wickeltisch stehend einzuschlafen.... nun gut.)

Worauf ich jedoch hinaus will ist Folgendes:
Aus meiner Sicht stimmt die Werbung nur dann weitestgehend mit der Realität überein, wenn sie die Haltung der Gesellschaft gegenüber Müttern widerspiegelt.

Das ganze Jahr über müssen wir Werbespots ertragen, in denen Frauen lächelnd hinter ihren Familien herwischen, -saugen, -waschen, -sprayen, -rufen, -putzen und -laufen.
Doch plötzlich, im Frühling, überfällt die Werbedesigner alljährlich eine Art "romantisches Dankbarkeitsgefühl", und sie produzieren kurzfristig Werbefilme, in denen Mütter mit Blumen überschüttet und mit Merci-Schokolade beschenkt werden, wo sie Milka-Schokoladen-Herzen auf`s Kopfkissen gelegt und Lindt-Pralinen überreicht bekommen.
Und in diesem Moment wissen wir Realitäts-Mütter: Es ist wieder soweit!
Es kommt der Tag der Tage, an dem sich die Gesellschaft dank der Medien wieder unserer besinnt:
Es naht der Muttertag.

Ich persönlich stehe natürlich völlig über diesem spießigen Brauch;
Wie heißt es doch so schön ?
"Eine Mutter sollte nicht nur an einem Tag im Jahr geehrt werden, sondern jeden Tag."
Jawohl, ganz meine Meinung.
(Andererseits.... welcher Mensch wird schon täglich für seine Mühen belohnt ?
Nicht der große Weltenlenker und nicht der kleine Filou, also erst recht keine Mutter.)

Da könnte man doch manchmal fast denken, einmal im Jahr....das ist immer noch besser ....
als kein mal..... und aus dieser Sicht wäre es ja auch durchaus verständlich, wenn sich die ein oder andere Mutter insgeheim vielleicht doch ein wenig auf diesen speziellen Sonntag im Mai freuen sollte....oder ?

Nun ja.... ich zum Beispiel begehe den Muttertag in diesem Jahr erstmals als Mutter von drei Kindern. Da käme ein bißchen Anerkennung im Grunde gar nicht schlecht, möchte man meinen;

Nicht daß ich tatsächlich Wert auf diesen albernen Rummel legen würde, nein wirklich nicht, aber unser Jüngstes ist gerade erst wenige Wochen alt, und ich befinde mich halt noch in dieser postnatalen Lebensphase, in denen das weiblichen Befinden gänzlich von den rührseligen Schwangerschaftshormonen manipuliert wird. (Schnüff !!!).

Also, wenn es denn dann unbedingt sein soll:
Her mit den Blumen, den Pralinen und den selbstgemalten Bildern aus dem Kindergarten!
Und ich habe natürlich auch nichts dagegen einzuwenden., wenn man mich an einen liebevoll gedeckten Frühstückstisch lotsen möchte....
Auch kann ich an diesem Tag durchaus mit dem obligatorischen Kindergedicht "Ode an die Mutter" und all diesen schmalzigen Liedern im Radio umgehen, keine Sorge.
Nichts wäre da überflüssiger, als hier falsche Rücksichtnahme zu üben, ich stehe das schon durch, no Problem.
- Wo meine Familie doch so an diesen spießbürgerlichen Ritualen hängt.... da werde ich ihr doch nicht diesen kleinen Spaß verderben!

Ja....so kommt also der bewußte zweite Sonntagmorgen im Mai
- und alles ist tatsächlich ein bißchen so, wie in der Werbung:

Zuerst legt mir mein Mann die Welt zu Füßen, (- die "Welt am Sonntag", sogar mit Sportteil!-), dann lächelt unser Säugling zum allerersten mal (angeblich machen Babies in diesem Alter das ja noch gar nicht bewußt, aber immerhin: Es schmeichelt !).
Die Große schenkt mir eine buntbeklebte, leere Pappschachtel (- da kann ich zum Beispiel Schokolade hineinlegen, wenn ich irgendwann mal welche geschenkt bekommen sollte, meint meine Tochter-) und mein zweijähriger Sohn hält stolz einen dicken Blumenstrauß in seinen ungelenken Patschehändchen.....

- da ist es um mich geschehen:
Beim Anblick dieser kleinen, weißen Blüten steigen mir doch tatsächlich Tränen in die Augen. (Meine Familie hält das natürlich prompt für Tränen der Rührung.)
Aber ich schlucke nur tapfer und denke still:

Ade, Du schöner Sommerkuchen, ade, Du Eis mit Früchten.
Denn ich habe auf Anhieb erkannt:
Dieses üppige, kleine Sträußchen hat mein Sohn eindeutig von meinen Erdbeerpflanzen gepflückt... !!!

Nun denn. In diesem Sinne,
viele Grüße zum Muttertag
Eure Feli am 12.05.03

unsere Muttertagsumfrage

 


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