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Neues vonder Hausfrau

Lippenstiftlinie

Liebling, ich habe eins unserer Kinder verbummelt

Gestern durfte ich erfahren, daß sich das Thema Verabredungen im Februar durch die Zugabe eines Vollmondes noch steigern lässt.
Der Anfang ist sanft kompliziert:
Unser Babysitter hatte uns des Montags versetzt und kam stattdessen am Mittwoch - gestern.
Man sagt, wenn irgendwo ein Schmetterling mit den Flügeln schlägt, bricht anderswo ein Orkan aus.
Nun, ähnlich wirkte die Verschiebung des Babysittertermins auf die hausfrauliche Idylle.
Meine Tochter war nämlich auch verabredet und so war der Konflikt zu lösen, daß sie möglichst spät abgeholt werden wollte, ich aber gleichzeitig möglichst pünktlich in die Stadt kommen und meinen heiß geliebten Gatten treffen mußte, mit dem ich dann Oceans Eleven sehen wollte.
Die Zeit des Abholens nahte, ich ergriff die Adressliste von Michaelas Klassenkameraden und stellte fest, daß Ana keine Klassenkameradin ist. Siedendheiß überlief mich die Erkenntnis, daß es eine Freundin aus dem Hort ist und ich ihre Eltern also aus den Elternabenden und Feiern vom Hort kenne und nicht aus denen der Klasse.
Ich habe das dringende Bedürfnis zu erwähnen, daß ich die Eltern kenne und sie sehr nett sind. Wir kennen uns so gut, daß wir uns duzen, eigentlich von Anfang an.
Das ist sehr schön, ein gutes Zeichen, was ihr und unser Sozialleben angeht, aber gestern war es nicht besonders hilfreich, denn um 18 Uhr wußte ich nicht mehr, als daß meine Tochter ihre Freundin Ana und deren Mutter Kerstin besuchte und ich in ca 15 Minuten erwartet wurde.
So rief ich meinen Mann im Büro an und fragte, ob er wüßte, wo Ana wohnte. Er wußte noch nicht einmal, daß es Ana überhaupt gibt - Rabenvater! - aber ihm fiel der Schulkalender ein. Segensreicher Weise feiert Michaelas Schule dieses Jahr ihren 50. Geburtstag und so wurden alle Klassen mit ihren Lehrern fotografiert.
Der Plan war also, auf einem der vielen Bilder Ana zu erkennen und somit zumindest zu wissen, zu welcher Klasse sie gehört. Ganz einfach, nicht wahr?
Wenn nur nicht anderer Leuts Kinder alle so gleich aussähen ...
Aber ganz Hausfrau im Glück entdeckte ich, daß neben allen Fotos auch die Namen der Kinder standen. Und so war Ana schon um 18.30 Uhr gefunden und tataaaa: mit einem Nachnamen, den halb Köln liebt und hat ...
Neben ihr entdeckte ich dann aber ein Mädchen, deren Schwester vor Jahren Michaelas Babysitter war. Oliver gab es da noch nicht ...
Ich brauchte also nur mal eben dort anzurufen, ihre Mutter würde auf die Klassen-Adressliste schauen und schon hätte ich mein Kind!
Das Telefon klingelte dort - und klingelte - und klingelte - gleichmässig wie der Herzschlag eines Walfisches ...
Es war keiner dort!
Ok, ich beschloss Anas Nachnamen im Telefonbuch nachzuschlagen und schlicht und ergreifend in allen 2.000 Kölner Familien mit dem entsprechenden Nachnamen anzurufen und zu fragen, ob mein Töchterlein bei ihnen zu Besuch weilte.
Nach kurzer Bedenkzeit kürzte ich das Verfahren ab und rief gezielt dort an, wo auch eine Kerstin Erwähnung fand.
Am anderen Ende der Leitung dann tatsächlich Anas Papa, der während des Telefonats wohl zufällig an irgendetwas Lustiges denken mußte, denn er konnte vor Lachen kaum seine Adresse nennen.
Ok, lassen wir nun den Teil aus, wo ich mit dem Stadtplan auf dem Schoß durch vollkommen unbekannte Bezirke Kölns irrte, überspringen wir den Teil, wo ich bei dieser ausgesprochen fröhlichen Familie ankam - sie lachten schon wieder ... - und meine lästermäulige Tochter lästerliche Bemerkungen machte, die mein Kinderwunsch vor 9 Jahren so nicht vorausgesehen hatte.
Kommen wir doch lieber zu dem Teil, wo ich mir auf der Zoobrücke in Erinnerung rief, daß die Starenkästen abgedeckt wurden und doch sicher nicht ausgerechnet Mittwoch abends geblitzt würde ...
Mit meinem Mann hatte ich handysch abgeklärt, daß er schon einmal die Kinokarten besorgen und dann vor dem Kino auf mich warten würde. Der Film begann um 20.15 Uhr und schlag 20.14 Uhr fuhr ich in das Parkhaus unter dem Cinedom.
Eine grenzenlose Erleichterung ergriff mich, der Stress fiel von mir ab. Ich freute mich auf meinen Mann, den Film und versalzene Nacho-Imitate mit Kunstkäsepampe.
Als ich nahezu die Drehtür des Cinedoms erreicht hatte, klingelte mein Handy.
Wo bist du?, fragte mein Mann.
Direkt vor dem Cinedom!, erwiderte ich triumphierend, stell dich schon mal für meine Nachos an!
Cinedom???, keuchte er entsetzt. Ach, er liebt solche Scherze. Nach über 10 Jahren Ehe, werden sie zwar gelegentlich etwas voraussehbar, aber ich lachte dennoch fröhlich.
Ich steh vor dem Ufa!, setzte er noch eins drauf. Ja, ja, ein kleiner Scherzkeks ist er manchmal, dachte ich und sah mich suchend um. Wo war das grinsende Ehegespinst?
Nun, er war vor dem Ufa.
Weit weit weg - und noch dazu hat das Ufa keine numerierten Sitze. Oder anders gesagt, mag sein, daß die Sitze numeriert sind, aber das kümmert dort niemanden, da die Eintrittskarten es nicht sind.
Irgendwo zwischen Ufa und Cinedom ist unser Mexikaner und dort trafen wir uns, nachdem wir einsahen, daß Kino nicht mehr zu schaffen wäre.

Stilistisch wäre jetzt der Satz angebracht, daß wir dann einen angenehmen Abend beim Mexikaner verbrachten.
Mir war es auch gelungen, mich mit dem Gedanken an echte Nachos mit echtem Käse und Guacamole und dem einen oder anderen Mojito wieder aufzuheitern. So betrat ich wohlgemut den Mexikaner, dessen Überfüllungszustand mich kaum schrecken konnte, denn wir kennen da einen Kelner ... der Mittwochs frei hat ...
Ok, also nur einen Mojito an der Bar...
Heute ist der letzte Februartag - das baut mich auf

wer ist hier dick???

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