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Neues vonder Hausfrau

Lippenstiftlinie

Eine Bahnfahrt die ist lustig

Da ich derzeit ernährungstechnisch auf dem Vernunftstrip bin, wollte Felix wohl mithalten und schlug so vor, daß wir die Verwandtschaft in Aachen doch bitte schön mit der Bahn statt mit dem Auto heimsuchen könnten.
Vernünftige Vorschläge haben die Tücke, daß man sie selbst wenn man überhaupt keine Lust dazu hat, schlecht ablehnen kann, da dem ehelichen Gegner somit die unangenehmen Folgen seines Vorschlags erspart blieben und er sich nicht nur in dem wohligen Anschein der Vernunft sonnen könnte, sondern auch noch das scheinheilige Argument dazu kommt, er habe sich meiner Bequemlichkeit beugen müssen.
Kommt nicht in Frage! Lieber durchleide ich eine einzige Bahnfahrt, behaupte künftig, mir hätte das Spaß gemacht und vertraue darauf, daß er dies nie wieder vorschlägt, sondern stattdessen im Vorfeld dieser Besuche große, sperrige Geschenke besorgt, die einen Bahntransport von selbst verbieten.
In Sachen sonntäglicher Besuch der Morgenmesse hat meine scheinbare Demut auch ganz wunderbar funktioniert und die Last des Wissens, daß der gesamten Familie diese frühmorgendliche Erbauung nur ein einziges Mal zuteil wurde, ruht auf seinen morgenmuffeligen Schultern ...
So wurden die Kinderlein angewiesen, uns am Sonntag schon um 8 Uhr aus dem Bett zu treiben.
Diesem Wunsch kamen sie mit unverhohlener Freude nach. Felix zog sich ein Kissen über den Kopf, aber die Kinderlein schalteten den Kika ein und die Quäkie-Stimmen irgendwelcher Plastik-Helden trieben ihn doch unter die Dusche.
Ich weiß nicht, aus welchen Gründen wir den Fernseher ursprünglich in unser Schlafgemach gestellt hatten - wir haben ihn noch nie benutzt. Irgendwann kam einer von uns auf den verschlafenen Gedanken, die Kinderlein damit ein Weilchen abzulenken, damit wir dann noch weiterschlafen könnten, aber ein freudig auf meinem Bauch herumhopsender Oliver, oder zwei heftig streitende, sich beißende, kneifende, tretende, anspuckende und sonstige geschwisterliche Zuneigungsbekundungen austauschende Kinderlein stören meinen Schlaf weniger als ein einziges "Ah, oh - winke winke!".
Als ich geduscht, aber noch unkoffeiniert in die Küche kam, probierte Felix einen hoch eingesprungenen Fallrückzieher mit doppelter Schuldzuweisung.
Er wähnte mich wohl noch zu müde um zu reagieren ...
Mit missmutigem Ping-Pong-Blick von meinen frisch gewaschenen Haaren und meinem Nachthemd (ok, sein T-Shirt auf links gedreht), demonstrativ auf unsere Küchenuhr, merkte er an, daß wir wohl besser das Auto nähmen.
Meine Rückhand ist Klasse!
Wenn er mit dem Auto fahren würde, bliebe ich daheim, konterte ich sozusagen auf Autopilot, während ich aus Zucker, Milch und frisch aufgebrühtem Kaffe mein Lebenselexier mischte.
Mann, Mann - ein fauler Tag daheim und ihm dann auch noch die Schuld für die globale Klimaerwärmung zuschieben zu können, da muß mir erst einmal jemand nachmachen!
Leider, leider uferte die Sache nicht zu einem der Ehekräche aus, die ich durch 20 minütiges Geschmolle zu beenden pflege und so standen wir pünktlich und sonntäglich aufgerüscht an der Strassenbahnhaltestelle.
Die Reiseroute hatte Felix minutiös ausgearbeitet und im Din A 4 Format ausgedruckt dabei - die Fahrkarten würden wir in Deutz kaufen.
In Deutz bedienten wir uns eines dieser sehr praktischen Automaten, die vollkommen idiotensicher optimiert wurden. Wir wollen als Familie nach Aachen - also Klick hier, Klick da und Klick dort - und der Automat meinte freundlich, daß dies 202,- Euro kosten solle.
War im Zuge des Euro wirklich alles teurer geworden?
Wir brachen den Vorgang ab. Felix trappelte ein wenig mit den Füßen, weil ich den A4 Zeitplan gefährdete. Bei der nächsten Eingabe verleugnete ich die Familie und behauptete, daß ich mit 2 Erwachsenen und einem Kind über 6 nach Aachen und zurück wollte.
Das kostete dann auch nur 21,- Euro.
Die nächste Hürde war Gleis 8
Wer schon einmal von Köln Deutz sonstwohin gefahren ist, weiß daß dort seit Jahren ein Schild fehlt.
Der erste Aufgang geht zu Gleis 2 + 3
der nächste zu Gleis 4 + 5
das nächste Schild fehlt, aber logischer Weise ist dort Gleis 8, denn Gleis 6 verläuft mittig und hat in Deutz keinen Bahnsteig.
Nur so ein Hinweis, denn es soll Leute geben, die an Gleis 9 stehen, ihren Zug auf dem anderen Bahnsteig einfahren sehen und dann an dem Sprint, Treppe runter, rüber, Treppe rauf, scheitern.
Wir scheiterten nicht - wir stutzten frühzeitig über die 9 ...
Die Bahnfahrt selbst verlief unspektakulär, wenn man davon absieht, daß ich an einem dieser Rätsel scheiterte.
So in der Art von "Ein Schäfer muß mit 27 Schafen, einem Wolf und 2 Hunden in einem kleinen Holzbot über den Fluß, ohne daß der Wolf die Schafe oder die Hunde den Wolf beissen ..."
Mein Rätsel hieß: "Wie komme ich an den Gameboy meiner Tochter, um Tetris spielen zu können?"
Entweder ich las ihr aus dem geheimen Garten vor, oder sie spielte. Wenn ich vorlas, spielte sie nicht, aber ich kann dann ja auch nicht ... ach menno ...
Schliesslich griff ich zur altbewährten mütterlichen Tücke.
Ich kündigte an, mir meinen eigenen Gameboy mit einem ganzen Stapel toller Spiele zu kaufen und sie beide dann auch nie spielen zu lassen.
Auch das Spiel mit dem Tarzan?, fragte Oliver
Ganz unbedingt das Spiel mit dem Tarzan, sagte ich und Schwupps hatte ich seinen Gameboy ...
In Aachen mußten wir dann nur noch den Bus nehmen und dann noch (sehr weit, sehr lange und sehr bergauf) bis zum Haus unserer Verwandtschaft gehen.
Überhaupt kein Problem!
Und auch der entsprechende Rückweg mit den zwei leicht übermüdeten, quengeligen Kindern war nett.
Meinetwegen können wir jetzt immer mit der Bahn fahren!
An mir liegt das nicht, wenn wir je wieder ins Auto steigen sollten ...

Oh, einen noch, obwohl er in die Rubrik "Kindermund" gehören würde:
Wir kamen an einem Hinweis-Schild für ein Krankenhaus vorbei und Oliver meinte:
Wenn da ein Schild mit einem Kreuz ist, dann ist das was mit einem Krankenhaus!
Und wenn auf dem Kreuz auch noch ein Mensch ist, dann ist das was mit dem Gott!

wer ist hier dick???

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