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Auf folgendes Buch möchte ich Euch aufmerksam machen: Dieter Wunderlich, EigenSinnige Frauen. 10 Porträts. Unter dem Motto "Mein wichtigstes Werk ist mein Leben" (Simone de Beauvoir) geht es um Frauen aus verschiedenen Epochen und Lebensbereichen, die ihre ganz persönlichen Ziele verfolgten, in Männerdomänen eindrangen und dabei gegen heftige Widerstände kämpften: Johanna von Orleans, Maria Ward, Maria Sibylla Merian, Madame de Pompadour, Rahel Varnhagen, Marie Curie, Coco Chanel, Frida Kahlo, Simone de Beauvoir, Ulrike Meinhof. |
Carola bat mich, auch über die Entstehungsgeschichte dieses Buches zu berichten.
Wie das mit dem Schreiben anfing? Vor Jahren las ich Albert Speers Erinnerungen. Das fand ich faszinierend, aber ich durchschaute die Hintergründe nicht, weil ich vom Dritten Reich kaum etwas wußte. (In der Schule hielt ich Geschichte nämlich für sterbenslangweilig.) Also las ich Bücher über den Nationalsozialismus. Die verstand ich nicht ohne Grundkenntnisse über die Weimarer Republik, die aber konnte ich nicht aufbauen, ohne mehr über den Ersten Weltkrieg zu wissen. Da fing ich ganz von vorn an: im Altertum. Und weil ich erst beim Schreiben feststelle, was ich verstehe und wo noch Lücken sind, schrieb ich im Lauf der Zeit 26 dicke Leitzordner voll. Obwohl ich bis dahin an keine Veröffentlichtung gedacht hatte, entstanden daraus acht durchschnittlich 120 Seiten dicke Broschüren mit geschichtlichen Querschnitten, die ein winziger Verlag in winziger Auflage 1995 bis 1999 veröffentlichte.
Im nächsten Schritt wollte ich einen angesehenen Verlag für ein fest gebundenes Buch gewinnen. Damit sind wir bei der Frage, wie ein Mann dazu kommt, ein Buch über Frauen zu schreiben. Meine Vorliebe für Biographen liegt nahe, denn ich bin Diplom-Psychologe, befasse mich gern mit Geschichte und finde außergewöhnliche Menschen faszinierend. Berühmte Männer werden überall mit Büchern und Denkmälern geehrt - also entschied ich mich für zehn Frauen.
Nach eineinhalb Jahren Arbeit bot ich das Thema dreißig ausgesuchten Verlagen an - erfolglos. Bei weiteren dreißig Verlagen hatte ich auch kein Glück. Aber ich gab nicht auf, sondern schickte noch einmal vierzig Briefe los. Nun ließen sich vier Verlage Probekapitel schicken. Plötzlich ging alles sehr schnell: Während zwei Verlage noch lasen und überlegten, wollten die beiden anderen das Manuskript bereits veröffentlichen. Ich entschied mich für den Verlag Friedrich Pustet in Regensburg, der daraus im Frühjahr 1999 ein schönes Buch machte.
Hier noch eine Antwort auf die Frage nach dem Autor:
Meine Frau Irene und
ich fühlen uns nach wie vor als Münchner, obwohl wir leider seit unserer
Heirat im Jahr 1973 aus beruflichen Gründen nur noch zu Besuch in unsere
Geburtsstadt kommen. Ich bin 53 Jahre alt und arbeitete seit 26 Jahren im
Management eines internationalen Unternehmens. Zur Zeit wohnen wir in
Kelkheim am Taunus.
Ob bei hundert Arbeitsstunden in der Woche für die berufliche Tätigkeit und
das Schreiben noch Zeit für ein Familienleben bleibt? Kaum. Ohne das
Verständnis meiner Frau wäre es mir gar nicht möglich, Bücher zu schreiben.
Obendrein ist sie meine wichtigste Testleserin und Beraterin in Stilfragen:
Ihr verdanke ich viele Anregungen, und am Ende lesen wir uns Kapitel für
Kapitel gegenseitig vor, um auch den Klang der Formulierungen beurteilen zu
können.
Gerade ist es wieder so weit, denn wir arbeiten am Feinschliff des nächsten
Buches, das im August 2000 herauskommen soll. Dieses Mal geht es um zwei
Frauen und einen Mann aus dem 18. Jahrhundert. Diese drei faszinierenden und
extrem verschiedenen Persönlichkeiten porträtiere ich nicht in drei
getrennten Kurzbiographien, sondern in einer einzigen spannenden Story. Mehr
verrate ich noch nicht.
Dieter am 05.12.99