Hilde und die Bücher
Es gibt Zeiten, da packt es mich, dann lese ich sehr sehr viel.
Doch ebenso gibt es Zeiten, in denen ich überhaupt nicht lese.
Regina hat Recht, denn jedes Buch, was einen zu fesseln vermag, tut dies auf
seine eigene Art.
Doch in den Momenten, da das Buch, welches auch immer man gerade liest,
verschlossen ist. Darf man auch nicht mehr gänzlich in dieser Welt versunken
sein. Sondern hat die eigene zu leben. Sonst würde man doch auch zu vieles am
Wegesrand übersehen und damit daran vorbei laufen.
Daneben gibt es ja aber auch so unterschiedliche Bedürfnisse erfüllende
Bücher. Womit es mit dem jeweiligen Geschmack oder auch der gerade aktuellen
Phase oder einfach nur Stimmung im Leben zusammen hängend sein kann, was man
gerade lesen sollte oder möchte.
Bücher können vieles vermitteln und darum gut oder schlecht sein.
Ebenso können sie auch einfach nur etwas erzählen und einen damit fesseln
oder zum weg legen animieren.
Und immer wieder spielt es eine große Rolle, ob man sich nun angezogen oder
abgestoßen fühlt von der Einzigartigkeit eines jeden Autors, einer jeden
Autorin sich auszudrücken oder die Art das Buch aufzubauen.
Und es ist auch gut, daß dem so ist. Denn nur das erhält die nötige Vielfalt
an Büchern und Autoren auf dem Markt.
Denn so schon ist es mehr als genug der Fall, daß auch die Verlage, wie jedes
andere Gewerbe eben auch, bemüht sind, sich auf das zu beschränken, was den
höchsten Profit erwarten läßt.
Weswegen uns Lesern mit ziemlicher Sicherheit auch sehr vieles vorenthalten
wird, was uns ansprechen würde.
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Ich hätte, wäre ich ein Lektor in einem Verlag, Irving sofort zum
Vertragsabschluß eingeladen, hätte er mir sein Manuskript zu "Owen Meany"
oder "Witwe für ein Jahr" geschickt.
Aber wer weiß, wer weiß, was z.B. Regina ihm auf die Einsendung eines solchen
Manuskriptes geantwortet hätte ?
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Hilde am 10.10.1999
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