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Mein Mann hat Grippe

Mein Mann liegt krank darnieder.
Er leidet wirklich sehr.
Es schmerzen seine Glieder,
sein Blick ist müd und leer.

Er sah den Todesengel schon,
sah seine Silhouette.
Der Engel kannte kein Pardon,
er trat zu seinem Bette.

Hatschi!.-- Es war zwar nur ein Traum,
aus dem er niesend aufgewacht.
Doch steht nicht hinten dort im Raum
der böse Engel doch und lacht?

Ich mache Licht, ich tröste ihn:
"Es war doch nur Dein Nachtgewand!
Was Dir als Todesengel schien,
war nur ein Schatten an der Wand".

Ich bringe ihm Kamillentee,
reib ihm die Brust mit Salbe ein.
Als ich dann aus dem Zimmer geh,
hör ich sogleich ihn wieder schrein:

"Wo bleibt der Arzt, ich habe Fieber,
und schau, hier hab ich rote Flecken.
Das schert Dich nicht, Dir wär`s wohl lieber,
ich würde elend hier verrecken!"

"Ach, sag doch nicht so schlimme Sachen,
es geht Dir bald schon wieder gut.
Ich will Dir einen Umschlag machen,
wirst sehen, das tut Dir wirklich gut!"

Glaubt mir, ich bin in dieser Nacht
die Treppe auf- und abgerannt.
Ich hab kein Auge zugemacht.
Sehr schwer ist oft der Ehestand.

Am Morgen wacht er hungrig auf,
ich bring das Frühstück an sein Bett.
Er will, daß ich zum Kaufmann lauf,
weil gern er was zum Lesen hätt´.

Na gut, was solls, ich hole ihm,
was er so gerne haben will:
Er will ein Sexy-Magazin.
(Dann ist er wenigstens mal still).

"Zu Mittag gibt es heute Brei,
was anderes verträgst du nicht!"
"Pfui Teufel, willst du, daß ich spei?
Ich wünsche mir mein Leibgericht."

Sein Leibgericht ist Schweinebraten.
Ein Schweinebraten für den Kranken?
Davon ist sicher abzuraten!---
Ach, wozu mach ich mir Gedanken?

Er hat ja schließlich nichts am Magen,
die Leberwerte sind okay.
Er wird den Braten schon vertragen.
Als Nachtisch will er ein Souffleé.

Als grade fertig ich mich Kochen,
hör ich schon wieder sein Geschrei.
Er hat den Braten schon gerochen.
Doch jetzt, jetzt will er lieber Brei.

"Das Schweinefleisch tut mir nicht gut,
ich glaube, Liebling, du hast recht!"
So langsam krieg ich eine Wut,
es kommt zu einem Wortgefecht.

Denn als ich ihm den Brei dann brachte -
ich glaub, Ihr könnt es schon erraten -
Es war genauso, wie ich dachte:
Er wollte nämlich doch den Braten!

Und als er ihn gegessen hatte,
da wurde ihm ganz schrecklich übel.
War wieder sterbenskrank, mein Gatte.
Ich stellte ihm vors Bett ´nen Kübel.

Dann, eine halbe Stunde später,
ertönts vom Krankenzimmer schwach:
Er will das Fieberthermometer
und daß ich Essigpatscherl mach.

Denn ihm ist jetzt verdächtig heiß,
es steht der Schweiß auf seiner Stirn.
Und aus Erfahrung ich schon weiß:
Er wird mich lange noch sekkiern.

Mein Mann hält mich ganz schön auf Trab:
Nun hat er Durst:"Bring mir ein Bier!"
Das lehn ich kategorisch ab:
"Heut kriegst Du Fruchtsaft nur von mir!"

So etwa zehn Minuten später
ruft er: "Wie wär´s mit Fiebermessen?
Du bist kein guter Sanitäter,
gib zu, Du hast mich schon vergessen!"

Das Thermometer zeigt mir an,
so schlecht kann´s ihm ja gar nicht gehn.
"Kein Fieber hast du, guter Mann.
Du willst nur, daß ich dich verwöhn!"---

"Bin sterbenskrank", beteuert er,
"mein Puls rast und mir ist so heiß.
Das Thermometer geht nicht mehr.
Und darum ist es kein Beweis!

Werd ich erst dann am Friedhof liegen,
weißt du, ich war kein Simulant;
wirst weinend dann vorm Grabstein knien
mit ein paar Blumen in der Hand!"

Erschreckt renn ich zum Telefon
und rufe unsren Doktor an.
Und eine Stunde später schon
da untersucht er meinen Mann.

"Was fehlt mir, lieber Doktor, was?
Wie lange hab ich noch zu leben?"
Mein Man spricht dieses leichenblaß -
In seiner Stimme ist ein Beben.

Der Arzt nimmt seine Brille ab.
Er schaut uns an, zieht hoch die Lippe:
"Es ist wohl noch zu früh fürs Grab,
Sie haben höchstens eine Grippe".

Ich sag Euch, ich bin wirklich froh.
Mein Mann ist endlich nicht mehr krank.
Heut geht er wieder ins Büro.
Gott, sei Dank, Gott sei Dank!!!

Jede Frau, die einen grippekranken Mann zu betreuen hat, weiss ein Lied davon zu singen, wie anstrengend das ist.
Hier schicke ich Euch ein Gedicht, das m e i n e Leiden beschreibt.
Ich hoffe, Ihr habt ein bischen Spass beim Lesen. Liebe Grüße
Anna Maria am 27.02.2000

wunderschöne Stiefmutterlinie

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