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Als die Schneckenplage überhand nahm ...

Der Frühjahrsputz ist vorbei.
Endlich kann die Hausfrau sich anderen Aufgaben widmen.
Was liegt nicht näher als die Natur, die im Frühlung wieder erfrischend auflebt.
Wir halten uns am liebsten in unserem Garten auf.
Vormittags im Gewächshaus bis die Sonne kommt.
Nachmittags im Vorgarten, wo die Sonne schon Vormittags war.
Mittags und Abends vor unserem gemütlichen Gartenhäuschen mit vorgebauter Terrasse. Nach der Brotzeit zum Relaxen oder zum Karten spielen.
Jäten, säen, ernten lautete das Motto in unserem Heimgarten. Jeder wurde eingespannt.
Zwischendurch nehme ich mir die Zeit, mal zum Zeichnen.
Ein riesengroßer Sonnenschirm schützt mich vor den ultravioletten Strahlen, die mir am liebsten einen Sonnenbrand vererben wollen. Letztes Jahr hatte mein Mann bei der Nachbarin den Garten umgegraben. Am Gartenzaun entlang, Maschendrahtzaun, fuhr er rigoros mit der Motorsäge durch, um einen ein Meter breiten Weg, zum Schneiden unserer Hecke, anzulegen.
Jetzt im Frühjahr sprießen die neuen Triebe aus den gekürzten Sträuchern, mehr denn je hervor.
Die Büsche fühlten sich sichtlich wohl.
Die dichte des Unterholzes, genährt von der Feuchtigkeit der vergangenen Regentage gepaart mit den sonnigen Tagen, steigert sich wie in einem Urwald.
Unsere Beete liegen im Schatten.
Wenig Ernte im letzten Jahr.
Der Walnussbaum übertrifft sich selbst in seiner enormen Größe un im weitschweifenden Umfang.
Die blitzende Idee meines Mannes war ein Gewächshaus auf der anderen Seite des Gartenzaunes.
Davor ein Beet mit namentlich stolzen Rosensorten.
Am Ende des Weges baute mein Mann einen zauberhaften Holzbogen für kleinblühende rosa Heckenrosen und für die zu erwartenden lila-weiss blühenden Klematis.
Die Sonne konnte nun den ganzen Tag unsere Pflanzen anblinzeln.
In den ersten Monaten wie Februar und März säe ich in den Wohnräumen, in kleinen Minigewächshäuser, verschiedene Samen an.
Wenn diese größer geworden sind werden sie liebevoll von mir im Garten verteilt.
Vorher muss mein Mann, mit dem Spaten gewappnet, die Erde umgraben. Regenwürmer werden von mir eingesammelt und im neuen umgegrabenen Bereich angesiedelt. Schließlich sind es äußerst wertvolle Nutztiere. Wenn es regnet sind die Regenwürmer gezwungen an die Erdoberfläche zu kommen. Damit sie nicht ertrinken. Richtig, damit sie nicht ertrinken. Wenn der Boden glitschig und feucht ist rutschen sie am liebsten darauf herum. Immer wieder warne ich sie vor dem Austrocknungstod. Nichts hilft.
Ich nehme sie mit Sorge auf die Schippe und schwups lasse ich sie im Gewächshaus in einer extra Grube verschwinden. Doch was musste ich sehen. Jedes Jahr das gleiche Problem. Ich ziehe mühevoll meine Salatpflänzchen hoch, sowie Tagetes oder Zinien.
Haben sie so fünf Zentimeter Höhe erreicht, werden sie vereinzelt. Die erste Runde Endiviensalat-Pflanzen haben es vor vier Wochen mit wahrer Pracht überlebt.
Wunderschöne Salatköpfe entstanden.
Die zweite Runde pflanzte ich gestern, am späten Nachmittag, ein. Gegen Abend fing es zu regnen an.
Das Wetter wurde kühl und so lief ich nochmals im Schlafrock hinaus und wollte die Türe meines Gewächshauses schließen.
Ich traute meinen Augen kaum.
Auf den jungen, einzeln pikierten Salatpflanzen tobten sich die nackten Schnecken-Gesellen bei einer Salat-Party aus.
Innerhalb zwei Stunden haben sie alle Blätter bis zum Strunk herab abgefressen.
Breite Schleimspuren hinterließen sie mit angeekeltem Aussehen. Davon kann man nur verabscheuenswürdige Depressionen bekommen.
Eigentlich wollte ich die Nacktschnecken dieses Jahr verschonen.
Schließlich haben sie berühmte Verwandte im Radiosender.
Jeden Tag erzählt der Moderator vom Nacktschneck und der Tant‘ Joseffa, die alte Rutschn erlebnisreiche Geschichten.
Nein ich kann das nicht ansehen, Schnicku, ist mein Nacktschneck, habe ich als erstes gesucht. Jedoch er ist nicht dabei.
Der reist am liebsten durch mein geliebtes Heimatland.
Bestimmt besucht er gerade Oly die Heislschneck.
Ich gehe in die Wohnung zurück, vorbei am Holzbogen. Richte den Blick auf die mickrig, zerfressenen Klematisblüten.
Das gab mir den Rest.
Mit einer verdrückten Träne im Auge setzte ich den schlüpfrigen Schnecken mein köstliches Bier vor.
Wenn mein Mann heute von der Arbeit heimkommt, werde ich ihm nur sagen....
Lieber Schatz – das Bier ist leider ausgegangen .....
© Brigitte , München, 12.05.2000


wunderschöne Stiefmutterlinie

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