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Hausfrauenseite -> Weiberecke -> Galicien -> Spaziergang am Strand oder Das Currykraut

 

Spaziergang am Strand

oder

Das Currykraut

Ich bin ärgerlich. Das Currykraut auf der Terrasse ist hin. Einfach so. Verfault.

Selber Schuld, werdet ihr sagen. Jaja, ist ja schon gut. Man kann sich ja ein neues beschaffen. Und das ist hier eben meine Geschichte, oder die des Currykrauts.

Im Juni war eine Schulfreundin samt Mann und Schwester samt auch Mann bei uns zu Gast. Ganz angefressen gingen sie jeden Tag ans Meer, in den Dünen spazieren, Wellen fotografieren. Einmal kamen sie zurück und erzählten, sie hätten etwas ganz Unglaubliches entdeckt. Auf den Dünen am Strand von Ortigueira wachse das Currykraut wild, einfach so, in Mengen.

In einem der Foren der Hausfrauenseite hatten wir vor einiger Zeit darüber diskutiert, was für Gewürzkräuter wir denn so hätten. Da kam das Currykraut auch vor. Es war mir bis anhin unbekannt gewesen. Und nun erfuhr ich, dass das hier auf den Dünen wächst. Unglaublich sowas! Die Schulfreundin brachte mir an einem der folgenden Tage ein paar Pflanzen mit. Ich mischte also in einem Eimer Erde und Sand, nach meiner Meinung eine Art Ersatzdüne. Da pflanzte ich das Kraut hinein.

Und nun ist es hin. Mein Ärger ist gross, denn ich will nicht, dass Pflanzen kaputt gehen.
Zu wenig Licht?
Zuviel Wasser?
Was weiss ich denn?

Ersatz musste her. So beschloss ich, meinen Mann mit an den Strand zu schleppen. Ich hätte auch alleine gehen können, aber ich mochte nicht.
Also machten wir uns auf.

Der Strand von Ortigueira wurde mit viel Liebe, Sachverstand und Geld hergerichtet. Bohlenwege, Sitzplätze, WCs, Duschen, alles, was das Herz begehrt. Er ist riesig, viele hundert Meter lang.
Und gleich dahinter liegt ein Kiefernwald.

Bäume und so

Als wir unser Auto parkierten und ausgestiegen waren, hörten wir schon das Donnern der Brandung. Ich liebe dieses Geräusch. Wir spazierten langsam Richtung Wasser. Immer wieder blieb ich stehen, denn das, was ich da am Boden sah, war unglaublich:
Riesige Pilze, überall.
und Herbstzeitlosen.

riesiger PilzHerbstzeitlose

Plötzlich sah ich eine Pflanze, ich hielt an. Ich fragte meinen Mann, ob er auch sehe, was ich sehe. Er schaute genau hin, wir schauten uns an. Tatsächlich: Tomatenstauden. Mitten im Wald, und auch noch entlang dem Bohlenweg, bis hin zur Wasserstelle.
Wie kommen Tomatentauden da hin?
Vögel?
Touristenabfälle?

Tomatenstauden

Wir zerrieben einige Blätter zwischen den Fingern. Es gab keinen Zweifel. Ausserdem fanden wir eine Staude, die blühte.

Kopfschüttelnd gingen wir weiter. Bis ich abermals stehen blieb. Und das? Ganz eideutig eine Gurke oder sowas in der Richtung.

Gurke oder so?


Es gibt halt doch nichts, was es nicht gibt.

Endlich kamen wir zur Düne, die Anlagen sind weitläufig. Und da steht das Currykraut, einträchtig neben den kleinen, wohlriechenden Nelken und vielen anderen Pflanzen. Der Wind strich über die Kräuter, und es wehte uns der Duft von Curry entgegen.

Kräuter

Wir blieben noch eine Weile stehen. Einige Boote zogen vorüber, Angler. Die Möwen machten den üblichen Radau. Die Seeschwalben flitzen in der Luft herum.

Strand

Ich frage mich, warum wir so ganz alleine waren. Der Strand gehörte uns. Warum nur gehen die Menschen nur an den Strand, wenn Lärm herrscht, wenn viele Leute da sind, wenn die Sonne einem das Hirn röstet?

Etwas weiter weg bellte ein Hund. Also gab es doch auch noch andere Spaziergänger.

Als wir zurückkehrten, bereitete ich dem Currykraut einen neuen Platz. Ganz vorne am Rand der Terrasse, hell und hoffentlich warm.
Vielleicht gefällt es ihm ja nun besser.

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