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05/17/2004 "Frauenhaus wird geschlossenSozialbehörde kürzt für 2005 die Mittel"
Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) hat die Mittel für die Hamburger Frauenhäuser kräftig zusammengestrichen. Das Erste Hamburger Frauenhaus wird zum 1. Januar 2005 ganz geschlossen. Davon erwartet sich die Behörde nach Auskunft ihrer Sprecherin Anika Wichert eine Einsparung von rund 460 000 Euro jährlich. Den verbleibenden fünf Frauenhäusern wird zum Januar der psychologische Fachdienst gestrichen. Einsparung laut Behördenrechung: 170 000 Euro pro Jahr. Bisher gab es in jedem der Frauenhäuser eine Psychologin mit einer halben Stelle. "Das war eine Hamburger Besonderheit", so Behördensprecherin Wichert. In Zukunft würden die Frauen an externe Stellen verwiesen. Bereits in diesem Jahr müssen die Frauenhäuser bei den Sachmitteln 100 000 Euro sparen. Gespart werden soll auch durch einen kürzeren Verbleib der Frauen in den Häusern von künftig maximal drei Monaten. Zudem sollen ausländische Frauen, die lediglich eine Duldung besitzen, nicht mehr in Frauenhäusern aufgenommen werden. Durch die Schließung des ersten Frauenhauses sinkt die Zahl der Betreuungsplätze für in Not geratene Frauen von 208 auf 164. Bisher kam in Hamburg ein Frauenhausplatz auf 8200 Einwohner. Mit der Schließung sinkt der Versorgungsgrad auf 1:10 400. Damit sei die Versorgung dann auf dem Niveau von Berlin und noch immer besser als die von München oder Dresden, so Sprecherin Wichert. "Wir haben derzeit zehn Prozent mehr Frauen und Kinder als im Mai 2003", sagt Petra Schlesiger vom Ersten Frauenhaus. In Zukunft müssten die bisher hier betreuten Frauen nicht nur ihre Wohnung, sondern auch die Stadt verlassen. Das erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass sie bei dem gewalttätigen Mann blieben. GAL-Fraktionschefin Christa Goetsch warf dem Senat vor, er lasse Gewaltopfer "bewusst im Stich". Die SPD-Abgeordnete Doris Mandel konstatierte: "Der Senat setzt seine frauenfeindliche Politik fort." jmg/jmw
Frauenhaus wird geschlossen
Sozialbehörde kürzt für 2005 die Mittel