strickend auf dem Cader Idris

Marotten

Wie soll man das nun erklären?
Ja, ich sitze tatsächlich auf diesem Gipfel und stricke.
Um ehrlich zu sein, habe ich dieses Strickzeug täglich dabei gehabt und eigentlich bei jeder Pause 6 Reihen gestrickt (immer bis zur nächsten Zunahme halt, denn ich war bei den Ärmeln angekommen)
Wozu?
So wie ich denke, daß man den Geruch der Sonne einfangen kann, wenn man sein Haar an der frischen Luft trocknen lässt, so bilde ich mir ein, Urlaub quasi verstricken zu können. So entstand das Vorderteil des Pullis auf Rügen, das Rückenteil auf Borkum und die Ärmel in Wales.
Vielleicht sollte man einen Schlechtelaunepulli in der Hinterhand haben, in den man allen Frust hineinstrickt um ihn dann verschenken und vergessen zu können. Ja, vermutlich könnten einige ihre Gewichtsprobleme lösen, wenn sie bei schlechter Laune zu den Stricknadeln griffe, statt in den Kühlschrank ;-)
Und man könnte eine Geschichte schreiben, an deren Ende eine bösartige Hexe auf dem Scheiterhaufen landet, die Schlechtelaunepullis hergestellt hat.
Stell Dir vor, wie wohl Schneewittchen geendet hätte, wenn sie statt des Apfels einen flauschigen Pulli bekommen und im Banne der bösen Gedanken die 7 Zwerge gemetzelt hätte...