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Neues vonSonja
Vorsicht, Ihr verlaßt den hausfraulichen Sektor!
Diese Seite wird von Sonja Heike gefüllt, die weder Mann noch Kind hat, sondern sich tagtäglich in einem Büro verwirklicht...


Ich komme nicht mehr nach....

Momentan befinde ich mich in einer Phase, da wünschte ich mir, die Zeit anhalten zu können.
Nach meiner inneren Uhr haben wir jetzt so Anfang 1999. Mir wird Angst und Bange, wenn ich feststelle, daß Weihnachten und Silvester so einfach an mir vorüber gezogen sind und - bevor ich sie richtig realisiert hatte ? auch schon wieder vorbei waren.
Woher das kommt? Nun ja, ich gebe zu, in der letzten Zeit ist bei mir viel passiert. So wurde ich seit Oktober 1998 bei meinem alten Arbeitgeber durch 4 Stellen geschleust, da ich nicht mit nach Berlin wollte, bin sehr oft nach Berlin zur Einarbeitung geflogen, habe dann endgültig gekündigt, meine Wohnung stand (mal wieder) unter Wasser, habe einen neuen Job angetreten, mich von meinem damaligen Verlobten getrennt, eine Weiterbildung absolviert, diverse kleinere und größere Dramen im Familien- und Bekanntenkreis überstanden, mich im neuen Job eingearbeitet und bereite mich nun innerlich darauf vor, meinen neuen Chef einzuarbeiten.
Mein Handy stand phasenweise nicht mehr still, der Anrufbeantworter zuhause quoll über und in meinen Sportschuhen fühlen sich die Staubmäuschen pudelwohl und vermehren sich ungestört.
Es gab mir auch schwer zu denken, daß ich meistens nach der Arbeit und den abendlichen Stunden im Weiterbildungslehrgang nur noch in der Lage war, auf die Couch zu fallen und dort einzuschlafen.
Ich hatte einfach Angst, etwas zu verpassen. Abends nicht mehr auszugehen, keine Menschen mehr zu sehen, viele Bekannte und Freunde zu vernachlässigen, all dieses schwirrte in meinem Kopf herum und bereitete mir Sorgen. Aber ich sah meine Couch, fiel um und dämmerte mit dem schlechten Gewissen weg, noch so viel erledigen zu müssen.
Selbst die einfachsten Dinge mußten hintenanstehen.
Zahnriemen bei meinem kleinen Micra wechseln? Egal wird schon halten.
Arztbesuch wegen ständiger Rückenschmerzen? Was von alleine kommt, geht auch von alleine wieder.
Weihnachtskarten? Was ist das?
Nur habe ich heute beschlossen: Wenn ich lange genug der Zeit hinterherhänge, muß ich dieses nur so weitermachen, dann holt mich die Zeit irgendwann wieder ein.
Oder wie mein früherer Chef, Dr. Dregger, immer sagte: Der Zeitgeist ist ein Zirkusgaul. Er rennt immer im Kreis. Man muß nur einfach stehen bleiben, dann kommt er mit Sicherheit wieder vorbei.
Und so werde ich dieses Jahr die Weihnachtssaison 1999 bis in den Januar oder Februar ausdehnen, meine Weihnachtspäckchen jetzt erst verschicken und wenn ich bis Ostern damit fertig sein sollte, kann ich ja nahtlos dazu übergehen, bis August meine Neujahrskarten zu versenden. Die sind bis dahin bestimmt auch preiswerter.
Meinen Filofax werfe ich in die Ecke, renoviere meine Wohnung in dem Tempo, wie es mir paßt und werde auf die junge Dame in der Werbung von Jacobs Dröhnung pfeifen, die ja alles mit links und einem Lächeln unter einen Hut bringt.
Denn erstens mögen wir alle Weihnachten, und wenn es etwas länger dauert, ist das doch auch schön.
Zweitens bin ich nicht blond.
Drittens sind es mir meine Freunde und Bekannte wert, daß ich mich ihnen ohne Zeitdruck widme und
viertens: Ich lasse mich nicht hetzen, dies ist mein Leben und keine Flucht!
Aber ich würde lügen, wenn ich leugnete, den Streß auch ein wenig zu brauchen!!!
Und in anderen Zeitrechnungen haben wir schon das Jahr 5750 oder so, und dann habe ich ja noch gute 3000 Jahre Zeit, oder?


Sonja hätte allen Grund der Welt, mich zu erschlagen, denn ihren wirklich netten Weihnachtsbeitrag baue ich erst im Januar ein...
Gibt es einen Weihnachtsmann ???
Der Weihnachtsmann benutzt bekannterweise zur Fortbewegung sogenannte fliegende Rentiere.
Keine bekannte Rentierart kann fliegen. Aber es gibt ca.300.000 verschiedene Arten lebender Organismen, die noch unbekannt sind, und obwohl die meisten davon Insekten sind, ist die Existenz fliegender Rentiere noch lange nicht ausgeschlossen !
Es gibt ca. 2 Milliarden Kinder (Personen unter 18) auf der Welt. Aber da der Weihnachtsmann moslemische, hinduistische, jüdische und buddhistische Kinder nicht besucht, bleiben davon etwa 15% übrig- das sind ca.378 Millionen.
Bei einem Durchschnitt von 3,5 Kindern pro Haushalt sind das immer noch 91,8 Millionen Haushalte, davon ausgegangen, daß in jedem mindestens ein braves Kind dabei ist.
Der Weihnachtsmann hat 31 Stunden, um seine Geschenke abzuliefern, da es ja verschiedene Zeitzonen und die Erdrotation gibt, unter der Voraussetzung, er reist von Osten nach Westen (was logisch wäre). Er muß also 822,6 Besuche in der Sekunde machen. Das ist nur etwas mehr als eine tausendstel Sekunde, um seinen Schlitten zu parken, auszusteigen, den Kamin runterzuspringen, die Socken zu füllen, die restlichen Geschenke unter dem Baum zu verteilen, die für ihn zurückgelegten Speisen zu essen, den Kamin wieder hoch zu steigen, in den Schlitten zu gelangen und zum nächsten Haus zu fahren.
Geht man davon aus, daß jeder der 91,8 Millionen Stops gleichmäßig über die Erde verteilt ist (was natürlich nicht stimmt, für unsere Zwecke aber ausreicht), muß Santa Claus 1,248 Kilometer zwischen zwei Haushalten zurücklegen. Insgesamt muß er folglich ca.121 Millionen Kilometer in 31 Stunden bewältigen. Um daß zu schaffen, muß sein Schlitten etwa 1040 Kilometer pro Sekunde machen, das ist die 300fache Schallgeschwindigkeit.
Das schnellste jemals von Menschen gebaute Gefährt, die Raumsonde Ulysses, kommt nur auf lahme 43,84 Kilometer pro Sekunde.
Ein Rentier hingegen schafft höchstens 25 km/h.
Mit der Landung des Schlittens kommt ein weiteres interessantes Element dazu. Angenommen jedes Kind bekommt einen mittelgroßen Legobaukasten (1 Kilo), muß der Schlitten 321.000 Tonnen tragen, ohne den Weihnachtsmann mitzurechnen.
Auf dem Land kann ein einzelnes Rentier gerade mal 150 Kilo ziehen. Selbst wenn ein fliegendes Rentier (angenommen, es existiere, s. Punkt I ) zehnmal soviel ziehen könnte, bräuchte man nicht 8, nicht 9, nein, 214.000 Rentiere. Dadurch würde das Gesamtgewicht des Schlittens auf 353.400 Tonnen gehoben werden. Zum Vergleich: Das ist viermal soviel, wie die Queen Elizabeth 2 auf die Waage bringt.
353.400 Tonnen, die sich mit 1040 km/h fortbewegen, erzeugen einen enormen Luftwiderstand.
Die Rentiere würden sich in derselben Art und Weise aufheizen, wie es Raumschiffe tun, die in die Erdatmosphäre eintreten.
Das erste Paar Rentiere des Schlittens würden einer Energie von 14,3 Quintillion Joule ausgesetzt sein. Pro Sekunde.
Jedes einzelne. Kurz, sie würden sofort in Flammen aufgehen, die Rentiere dahinter freigeben und außerdem einen ziemlich lauten Überschallknall erzeugen.
Alle Rentiere würden innerhalb von 4 tausendstel Sekunden eingeäschert werden.
Der Weihnachtsmann selber wäre einer Kraft ausgesetzt, die 17.500 mal größer ist als die Erdanziehungskraft, er würde mit der Macht von 2.152.000 Kilo an seinen Sitz genagelt werden.
Fazit :
Selbst wenn der Weihnachtsmann jemals Geschenke ausgeliefert haben sollte..... Jetzt wäre er tot.

Diesen Text habe ich zugegebenermaßen geklaut.
Aber es gibt den Weihnachtsmann. Jawoll. Sämtlichen wissenschaftlichen Berechnungen zum Trotz und allen Kindern dieser Erde zum träumen: Es gibt ihn. Ich glaube an ihn.
Normalerweise befällt mich jedes Jahr um diese Zeit ein seltsames Gefühl. Ich möchte mich bei längst verschollen gegangenen Bekannten melden, dekoriere meine Wohnung mit Duftorangen, Sternen, Mistelzweigen und so weiter.
Dieses Jahr war das durch verschiedene Vorkommnisse anders. Ich konnte mich zu nichts mehr aufraffen. Mir ging es ziemlich schlecht und ich fühlte mich von aller Welt verlassen, einsam und vergessen.
Als mir am Sonntag noch ein Geisterfahrer entgegenkam und ich einen kleinen Unfall hatte, schien meine Welt zuende zu sein.
Doch dann kam meine Freundin, vom selben Gefühl erfüllt, hat mir einen wunderschönen Adventskranz gebastelt und an mich gedacht.
Und ich glaube wieder daran: Zeit der Besinnung auf das Wesentliche.
Wir alle haben Grund dankbar zu sein: Wir sind gesund, können uns ernähren und haben ein Dch über dem Kopf.
Und so lange ich Freunde wie Sonja habe, werde ich an den Weihnachtsmann glauben und die Vorweihnachtszeit nach bestem Vermögen genießen.


Besuch bei der Hausfrau

Manchmal ist auch mir nach leichter Öko-Gemütlichkeit, Müttern, Kindern, Vätern. Kaum vorstellbar, aber hin und wieder finde ich das richtig klasse und brauche meine Dosis davon. Und dann mache ich einen Besuch bei ihr: DER Hausfrau.
OK, ich gebe zu, sie ist die einzige Hausfrau die ich kenne. Aber gerade deswegen verkörpert sie für mich die Idealvorstellungen eines Haushalts mit Familienleben. Überall Blümchen auf den Tischen, ein geharkter Vorgarten, Kaffee- und Kuchenduft aus der Küche, geschniegelte Kinder, die nett und adrett herumsitzen, putzig aussehen, die man zwar sieht, aber nicht hört. Einen Vater, der Abends wohlgelaunt von der Arbeit heimkommt, herzlich mit einem "Hallo mein Liebling! Wie war Dein Tag?" begrüßt wird, an einen gedeckten Tisch gesetzt wird und dem man das Abendessen bringt.
Und was ist??? Ich bin schockiert!!!
Wie finde ich die Superhausfrau vor? In Jeans und T-Shirt mit einer dicken Rolle Küchenpapier bewaffnet öffnet sie mir die Tür und überrascht mich mit der frohen Botschaft: "Ich habe Mutzenmandeln gebacken". Welch eine freudige Nachricht! Zwei bis dahin noch quietschvergnügte Kinder gucken mich mit großen Augen an und ich folge den dreien in die Küche. Dort packt mich blankes Entsetzen. Mein Weltbild gerät ins Wanken. Überall läuft heißes Öl herunter. Die Arbeitsplatte ist überschwemmt davon, die Front des Geschirrspülers tropft von dem Zeug, auf dem Fußboden liegen meterweise Küchentücher herum, die sich vergeblich bemühen, den heißen Fettmassen Herr zu werden. In der Spüle eine völlig deformierte Tupperdose anhand derer ich den Tathergang rekonstruiere.

Ich protestiere!
Das war eine graue Stoffhose mit dunkelgrauer Stickerei - mein ganzer Stolz... - und ein schwarzer Body mit Spitzenborte - ich war ziemlich elegant :-)
Das mit dem Fett war tatsächlich dämlich. Ich bewahre es immer in der Tupperschüssel auf (die mit dem Sonnendeckel...), aber sonst warte ich länger, bevor ich es aus dem Topf umfülle. Diesmal sah ich Sonja kommen und war bestrebt, Felix eine saubere und ordentliche Küche zu hinterlassen, bevor ich ausgehe... Also, noch eben... das Fett... doofe Idee...

Ja Mensch, da hätte die Superhausfrau aber auch mich Yuppie fragen können!! Natürlich kippt man kein kochendheißes Öl in Plastikschüsseln! AUCH NICHT WENN SIE VON TUPPER SIND, CAROLA!
Bei einem Kaffee sitzen wir am Tisch und endlich kommt der - wie man mir sagt - weltallerbeste Göttergatte heim. Er steht draußen vor der Türe. Scheint sich nicht hereinzutrauen. Erst als ich Carola darauf aufmerksam mache, stürzt sie zu Tür. Aber nein, kein "Hallo Schatz" oder ähnliches. Die ersten Körperberührungen, die die beiden austauschen, gehen von ihr aus und landen bei ihm unter der Gürtellinie. Ich wußte schon immer, warum ich nicht heirate!

Er konnte nicht hereinkommen, da mein Schlüssel von innen steckte... *grummel*
Das mit der Gürtellinie verstehe ich jetzt nicht ganz. Ich glaube, er hatte Dich entdeckt, versuchte zu fliehen und ich zog ihn trotz heftiger Gegenwehr in die Wohnung

Die lieben Kleinen hüpfen inzwischen völlig unbeaufsichtigt, kreischend durch die Wohnung und erproben in höchster Tonlage und -stärke das Wort "Ja" in allen seinen Varianten. In mir keimt ein Gedanke auf: FLUCHT!!!!!

Oliver ist soooo stolz, daß er Ja sagen kann und Du weißt das einfach nicht zu würdigen...
Und was heißt unbeaufsichtigt??? Soll ich mitflitzen und Jaaaaa schreien?

Als hätte ich ihn laut ausgesprochen, guckt Carola mich an und meint: "Sollen wir noch weggehen? Ich mach nur grade das Abendessen." Au ja, au ja, au ja, doch noch Familienidylle!!! Ich nicke begeistert.
Aber irgendwie ist in dieser Familie nichts so, wie es sein sollte. Lieblos knallt sie zwei Schüsseln in die Microwelle, in denen hinterher ein undefinierbarer Pamps steckt, verdonnert Felix zum füttern, zieht sich an und unbeachtet der nun nicht mehr glücklichen Kinder, die nicht schon wieder von ihrer Mutter verlassen werden wollen, zerrt sie mich aus dem Haus.

Lüge! Liebevoll hatte ich Kartoffelpü in der einen Schüssel zubereitet und dann das sehr teure, vitaminreiche und ganz besonders liebevolle Tiefkühlgemüse schonend in der Microwelle erhitzt... Und das "Jaa" meiner Kinderlein galt der Frage, ob ich ausgehen darf/soll :-)
Die Kinderlein stimmten (lautstark) mit ja, ich auch - Felix war überstimmt. Und ich schulde beiden noch einen Lutscher :-)))

Nach einem Spaziergang durch die Merheimer Heide oder wie das Dings heißt, gönnt sich diese Rabenmutter auch noch im Restaurant einen sehr appetitlich aussehenden Salat mit Steakstückchen drauf.

Putenbrust... Ich weiß auch nicht, wie ich nach dem Spaziergang mit Dir auf Putenbrust kam. Aber ich gebe zu, mir war nach kleingehackter Pute.

Als wir nach Federweißem und ihrem Salat in das Heim der Hausfrau zurückkehren, ist von den Kindern keine Spur mehr zu sehen (vermutlich im Keller eingesperrt), der weltallerbeste Göttergatte kommt uns mit einer Pulle Bier in der Hand entgegen und die Hausfrau meckert darüber, daß der Tisch nicht abgeräumt ist.

Ahnt Ihr, weshalb sie so gehässig ist? Lest mal genau: ihrem Salat. Die Frau ist nämlich auf Diät...

Jetzt wißt Ihr alle, wie sie wirklich ist unsere Superhausfrau, jawohl! Alles nur Show hier um uns auf die Seite zu kriegen!
Aber eigentlich mag ich sie ja genau deswegen, weil sie nicht zum Muttertier, daß nur noch von Pampers bis zu Milupa denkt, mutiert ist! Weil man mit ihr reden kann über Gott, die Welt und das Internet.

dieses "das" nach dem Muttertier, schrieb sich übrigens auch vor der Rechtschreibreform nicht mit ß. *Nanananeeneee*


Mein Auto
Mobilität ist heute wichtig. Das hören wir immer wieder. Womit sind wir mobil? Die meisten von uns mit dem Auto, einige auch mit dem ÖPNV, dem Öffentlichen PersonenNahVerkehr, was für mich aber eher Öffentliche PesonenNahVerarschung bedeutet. Wer kennt das nicht, man macht Überstunden, kann auch noch mit der S-Bahn in die Nachbarstadt fahren, bekommt aber keinen Anschluß mehr und kann dann Nachts um 1 Uhr 8 Kilometer nach Hause laufen.
Oder man geht morgens aus dem Haus, es regnet, der Bus hat Verspätung und wenn man im Büro ankommt, sieht man aus, wie frisch aus der Mülltonne gezogen. Denn bei trockenem guten Wetter haben Busse ja nie Verspätung.
Nachdem ich als Jugendliche und Auszubildende die zahlreichen Facetten des rheinischen ÖPNV in all ihrer bunten Pracht kennengelernt hatte, stand für mich fest: Führerschein muß her und später auch mal ein Auto.
Und so lernten wir uns vor 10 Jahren kennen. Mein Micra und ich. Er ist klein, feuerrot, hat 54 PS und mittlerweile 174.000 km auf dem Tacho. Anfangs noch übervorsichtig fingen wir an, uns kennenzulernen. Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team. Und nicht anders als bei der Ausbildung von Pferden oder Hunden haben wir auch gemeinsam Kurse belegt.
Fahrsicherheitstraining, im Volksmund auch Schleuderkurs genannt und weitere Kurse in dieser Richtung. Ja da lernt man sich kennen, sag ich Euch. Was man mit 54 PS nicht alles anstellen kann ist schon hochinteressant und es schweißt zusammen.
Mein Motto ist: Wo mein Auto nicht ist, soll ich auch nicht sein. Ich fahre grundsätzlich selber, dann bin ich unabhängig. Auf langweiligen Feten, von denen man sich verdrücken will braucht man nicht erst auf ein Taxi zu warten. Im Urlaub bin ich unabhängig und kann jeden Tag das machen, wozu ich Lust habe. So hat klein Micra schon ganz Deutschland gesehen, kennt Südtirol (also einen Teil von Italien *die Südtiroler mögen mir verzeihen*) in- und auswendig, hat sich tapfer quer durch Ungarn geschlagen, in der Höhenluft der Schweiz nicht schlapp gemacht und mich überhaupt noch nie im Stich gelassen.
Anfangs wurden wir oft belächelt: Elefanten-Rollschuh, überdachte Zündkerze, Schlagloch-Suchgerät waren noch die nettesten Bezeichnungen, die uns (meistens Männer im Golf GTI oder 3er BMWuppdich) anhingen. Aber spätestens, wenn wir sie aus dem Graben zogen, weil in Südtirol die Straßen teilweise noch nicht befestigt sind und sie reinfuhren, sahen sie das anders.
Reparieren kann ich den Kleinen auch, aber leider nur bei den gängigen Wewehchen. Reifenwechsel, eine unserer leichtesten Übungen. Luftfilter wechseln? Darüber redet man nicht, man tut es. Ölwechsel, kein Problem. Batterieaustauschen, ja das auch. Micra hat in seinen 10 Jahren eine neue Batterie bekommen und möchte noch keine weitere. Ich gebe aber auch zu, daß mir der reglmäßige Austausch des Zahnriemens alle 60.000 km zu kompliziert ist und ich den den Fachleuten überlasse.
Und wenn man zwei Jahre lang gemeinsam jede Woche über 1000 km fährt, dann kann man einiges erleben. Durch so ein Auto schließt man nette Bekanntschaften im Stau, erhält ganz andere Einsichten in die männliche Psyche, wenn man die Auffahrt zur Autobahn mit 90 kmh nimmt und der Beifahrer leicht grün wird (was ihm nicht schlecht stand) oder wenn man zu faul ist zu lenken und das Wenden mit Hilfe der Handbremse macht.
Aber den wichtigsten Rat gab mit ein Freund, als ich mich damals entscheiden mußte: Eigenes Auto oder eigene Wohnung.
Denk daran, im Auto kannst Du schlafen, aber mit der Wohnung nicht zur Arbeit fahren.
Er hatte Recht. Denn mein Auto ermöglicht es mir, arbeiten zu können, in dem Beruf den ich mir ausgesucht habe und den ich liebe. Also ist es mein Micra, der mir meine Unabhängigkeit sichert. Und die ist mir wichtig.
Und nun fahre ich los, und kaufe Micra einen neuen Endtopf für den Auspuff. Wenn mich also jemand suchen sollte, ich liege unter einem kleinen roten Auto, rede mit ihm und schraube dran herum.


Letztens in der Mittagspause - oder: Zivilcourage

Da fährt man in der Mittagspause mit der Bahn mal eben schnell in die Innenstadt, um für den Lehrling ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen. Das ist ja eigentlich noch nichts, was einen zum nachdenken bringt.
Nur als ich dann mit dem Geschenk zur Bahn zurückging, fiel mir ein älterer Herr auf. Er war eigentlich ganz normal gekleidet, vielleicht ein bisschen altmodisch und ein klitzekleinwenig ärmlich. Er ging ein wenig unsicher. Die meisten Menschen schienen ihn gar nicht zu bemerken, einige wichen ihm auch aus. Plötzlich fiel er hin und blieb einfach regungslos liegen.
Da kam Bewegung in die Menschen. Sie bildeten in sicherem Abstand einen Kreis um ihn und glotzen. Der Herr blieb liegen und bewegte sich nicht. Während ich näher ging sah ich, daß er aus dem Hinterkopf blutete. Aber keiner half ihm.
Dann kam ein junger Mann, ca. 19 oder 20 Jahre alt. Der fauchte ein dabeistehendes Mädel an, sie solle den Rettungswagen rufen und half mir, den Herrn aufzurichten. Und immer noch guckten ganz viele Leute zu und taten rein gar nichts.
Der junge Mann half dem Herrn vorsichtig auf und stützte ihn, da er ständig umzufallen drohte. Im selben Moment traf auch die Polizei und kurz danach der Rettungswagen ein. Ich ging sehr nachdenklich zur Bahn.
Hier einige meiner Überlegungen:
Warum hat keiner geholfen? Möchten diese Menschen denn nicht, daß ihnen auch mal jemand hilft, wenn es ihnen schlecht gehen sollte?
Fängt Zivilcourage nicht schon viel früher an? Wer von uns hat es noch nicht erlebt, daß einem Kollegen oder Mitarbeiter Unrecht getan wurde und man stillschweigend zugesehen hat?
Fängt Zivilcourage nicht schon da an, sich zu fragen, wie man selber behandelt werden möchte und was man sich von anderen Menschen erhofft, was sie tun, wenn man selber nicht gerecht behandelt wird?
Die vielzitierten Ausreden: Ich hatte Angst etwas falsch zu machen. Ich hatte Angst, daß das eine Falle ist. Ich hatte Angst mich eventuell mit AIDS anzustecken.... etc. lasse ich nicht gelten.
Jeder kann helfen: Jeder kann den Notarzt rufen, wenn er selber keine erste Hilfe leisten kann. Ich verlange auch von niemandem, der nachts alleine an einem Unfall vorbeikommt, anzuhalten und auszusteigen. Aber jeder kann sofort die nächste Polizeiwache über den Notruf verständigen. Gegen AIDS kann man sich mit Schutzhandschuhen schützen, die jedes Auto im Verbandskasten haben muß.
Also klagt nicht nur, erzählt nicht nur, wie schlimm die Meldungen in der Zeitung sind, wenn wieder ein Kind unter den Augen vieler Zuschauer ertrunken ist, oder wie schlimm es ist, daß eine junge Polizistin Selbstmord begangen hat, weil sie im Beruf immer nur Repressalien ausgesetzt war, sondern TUT ETWAS.
FANG KLEIN AN - NÄMLICH BEI EUCH SELBER.


Meine beste Freundin
Ich kenne sie seit etwa 10 Jahren. Ich kenne sie gut und ich kenne sie auch wieder gar nicht.
Sie ist eine tolle Frau, 34 Jahre alt und wunderschön. Nein, sie ist nicht eine dieser Model-Schönheiten. Sie ist zwar sehr attraktiv aber schön ist sie von innen heraus.
Sie ist der Mensch, den ich mir, damals im Alter von etwa 20 Jahren zum Vorbild genommen habe. Ich habe mir geschworen, wenn ich mit 30 ein wenig geworden bin wie sie, habe ich viel geschafft.
Aber wie ist sie?
Sie hat Humor, einen brillianten Verstand. Sie hat Stil und Klasse. Sie ruht in sich selber und ist aus sich selber heraus. Sie braucht keine Statussymbole. Und sie gibt mir nie das Gefuhl, daß ich weniger wert bin als sie.
Oftmals hat sie mich überrascht. Wenn ich ein Problem hatte, von dem ich dachte, damit kannst Du zu diesem tollen Menschen nicht gehen und ich mir dann doch ein Herz fasste und ihr alles erzählte. Sie hat mich nie böse ausgelacht. Wenn ich dachte, dafür hat sie kein Verständnis - wie habe ich gestaunt, als sie doch verstand.
Wenn meine Welt dabei ist, im Chaos zu ertrinken, sie rückt mir den Kopf wieder gerade. Durch ihre klare und prägnante Sicht der Dinge. Dadurch, daß sie mir Mut macht, weiterzumachen, wenn ich mich nur noch aufgeben mochte. An diesen Tagen - manchmal auch Wochen oder Monate -, an denen ich mich zu gar nichts aufraffen kann, nicht dazu, die Wohnung zu putzen, aufzuräumen, den Papierkram zu erledigen, reicht oftmals schon ein Gespräch mit ihr und ich habe wieder Antrieb.
Wir sehen uns in der letzten Zeit leider nur sehr selten. Auch unsere Telefonate sind seltener geworden. Aber ich weiß, da? sie immer für mich da ist, falls ich sie brauchen sollte. Und ich hoffe, daß sie weiß, daß ich für sie durchs Feuer gehen würde.
Wir haben viel gemeinsam erlebt, viele Dinge gemeinsam "überlebt", viel gelacht und waren auch manchmal traurig.
Wie wichtig sie mir ist, habe ich erst gemerkt, als sie mir von ihrem Autounfall erzählte. Es ist ihr zwar nichts richtig ernstes passiert, aber der Gedanke der auf einmal in mir aufblitzte, daß sie einmal nicht mehr da sein konnte, war schrecklich.
Ich wünsche ihr für ihr gesamtes Leben alles Liebe, Gute und daß sie immer glücklich und zufrieden ist.
Ich bedanke mich bei ihr dafür, daß es sie gibt.
Danke Karin.


Der Horrorfriseur:
Große Ereignisse warfen ihre Schatten voraus. Konkret: Das große NATO-Sommerbiwak in Hannover stand vor der Tür.
Auf der Einladung stand: Festliche Sommerkleidung erbeten und ein Tip an die Damen: Nur Mut zum Hut.
Nicht mit mir! Außer meinem Lederreithut kommt mir nichts auf meine Rübe.
Nichts böses ahnend nahm ich mir den Donnerstag und den Freitag frei um mich gebührend auf das Großereignis vorbereiten zu können.
Ich startete das Programm mit einem Besuch bei meinem Friseur in Troisdorf. (Der weltbeste Friseur übrigens, kann ich nur wärmstens empfehlen!) Spitzen schneiden, alles okay. Dann von Heike, der Friseurin der Vorschlag für die Abendfrisur: Mit sage und schreibe nur 6 Haarnadeln zauberte sie mir eine wunderschöne Hochsteckfrisur, die auch gar nicht brav oder bieder aussah. Alle waren begeistert.
Da ich aber haarmäßig gesehen ein wenig untalentiert bin, wollte ich auf Nummer Sicher gehen und ließ mir in der Nähe von Hannover einen Termin bei "Coiffeur René Deppe" *Name leicht verändert* geben. Bei dem Telefonat wurde mir zugesichert, das die Leute dort in der Lage wären, Aufsteckfrisuren zu machen: "Das macht bei uns der Chef persönlich".
Freitag mittag setzte ich mich in mein Auto und düste zum besagten Coiffeur. Als erstes kam der Chef und erkundigte sich nach meinen Wünschen, die er dann mit einem "Das mache ich ganz anders" vom Tisch wischte.
Der Lehrling kam, knallte meinen Kopf in das Waschbecken, daß mir schwarz vor Augen wurde. Der Junge wusch mir die Haare und ich hatte schon Befürchtungen nach dieser Aktion nur noch eine Perücke zu brauchen. Meine Antwort auf seine Frage: "Ist es so angenehm?", war nur noch ein geröcheltes: "Nicht so doll, bitte, das tut WEH!" und interessierte ihn genauso wenig wie zuvor seinen Chef meine Vorstellungen.
Nach dieser Waschaktion guckte er verstört auf meine Locken und wußte einfach nicht mehr, wie er dieses total verfilzte Etwas, das er praktiziert hatte, nun durchgekämmt bekommen sollte. Als er mit dem engzinkigen Kamm auf meine armen Haare losgehen wollte, kam rettenderweise eine Friseurin hinzu, die ihm den Tip gab, doch erstmal eine Spülung zu machen und es dann mit dem Dauerwellenkamm zu versuchen. Ich werde ihr ewig dankbar sein.
Dann wurde eben diese Dame vom Chef beauftragt, meine Haare aufzudrehen und mich unter eine Trockhaube Baujahr '72 zu verfrachten. Dort saß ich artig eine Stunde, bevor ich gar war und mit puterrotem Kopf hervordurfte.
Ich wurde zu Herrn René geleitet, der nun leider erst noch Haarklammern besorgen lassen mußte, denn ich konnte ja nur mit 6 Nadeln dienen und "mit denen geht das schonmal gar nicht".
Er begann sein Werk damit, mir die Haare mitten oben auf dem Kopf mit einem roten Schnippgummi zu einem Pferdeschwanz zu binden und die überstehenden Enden zu zwirbeln und festzustecken, nur um dann zu sehen, daß ich dafür 1. zu viele und 2. zu stark gestufte Haare habe. Also her mit der Schere und das Gummi aufgeschnitten.
Der zweite Versuch endete damit, daß ich in den Spiegel blickte und einen Schreikrampf bekam: Ich sah aus wie die Damen in den 60er Jahren und hatte eine Bienenkorbfrisur auf dem Kopf.
Ich stellte ihn vor die Wahl sein Glück erneut zu versuchen oder von mir auf der Stelle gelyncht zu werden.
Der vierte Versuch war dann zwar ganz anders als das, was ich mir vorgestellt hatte aber auch recht hübsch. Das Gebilde wurde dann noch mit einer halben Flasche Spray fixiert und fertig.
Der Abend auf dem Biwak war toll, Herren in Galauniform oder Smoking, Damen in Abendkleidern oder schicken, festlichen Sommerkombinationen und meine Frisur hielt sogar.
Als wir heimkamen und ich begann, diese Haartracht aufzulösen, ging mir mein Freund zur Hand. Auf einmal begann er laut zu lachen:
"Sei froh, daß wir durch keinen Metalldetektor mußten, ich hätte Dich nie hineinbekommen."
Herr René hat für die Pracht 48 (!) Haarklemmen benötigt.


Diät, die zweite:
Nun geht es auch wieder auf den Hausfrauenseiten rund um die Diät.
Ich habe mir gerade die ersten Beiträge durchgelesen und möchte dazu einige Anmerkungen loslassen:
Am meisten liegt mir die "Stoffwechseldiät" am Herzen:
Diese Diät kursiert schon seit Jahren unter verschiedenen Namen, wie Max-Planck-Diät oder Mayo-Klinik-Diät durch die Diätkreise. Wir haben sie mal im Biologie- und Chemie-Unterricht untersucht, als ich in der Oberstufe war (das ist etwa 12 Jahre her, solange geistert sie also schon mindestens rum).
Das Ärzte diese Diät verschreiben, halte ich für äußerst bedenklich. Sie basiert zum ersten auf dem Irrglauben, daß der Körper für die Verdauung eines gekochten Eies mehr Kalorien verbraucht, als das Ei selber hat. Nur ist die Zufuhr von so vielen Eiern in der Woche vom Cholesteringehalt als sehr bedenklich einzustufen.
Wenn man dann die Nahrungsmittel als solche betrachtet und eine Kalorien-/Nährstoffuntersuchung macht, wird einem schnell klar, daß es sich hierbei um eine recht einseitige Diät handelt, die kalorisch bei ca. 800 Kalorien angesetzt ist, so daß Mangelversorgungen mit wichtigen Nährstoffen vorprogrammiert sind.
Rainer hat recht, Muskeln wiegen bei gleichen Volumen mehr als Fettgewebe, was bedeutet, daß ein muskulöser Mensch mit einem Gewicht von z. B. 80 Kilo schlanker ist als ein Mensch gleicher Größe mit demselben Gewicht, der aber weniger Muskeln hat. Also richtet Euch NICHT streng nach der Waage, sondern laßt Euch vor einer Diät mal von einem Arzt den Fettgehalt des Körpers durchchecken.
Für Menschen, die zunehmen möchten, gelten erstaunlicherweise die gleichen Regeln, wie für Menschen, die abnehmen wollen. Das bedeutet, man soll versuchen, immer zu selben Zeit zu essen, also regelmäßig, 5 kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt, von jedweden Crash- oder Mastkuren gefälligst die Finger lassen, auf eine ausgewogene Ernährung achten und und und....
Um erfolgreich abzunehmen, muß man sich vor allen Dingen Zeit lassen. Ihr habt Euch die 3, 5 oder 40 Kilo nicht in drei Wochen angefuttert, also braucht ihr auch die Ausdauer, sie wieder abzunehmen.
Mediziner raten, nicht mehr als 1 Pfund in der Woche abzunehmen, da sonst die Gefahr zu groß ist, daß nicht nur Wasser ausgeschwemmt wird, sondern statt des Fettabbaus die Muskelmasse abgebaut wird.
Muskeln sind aber der "Verbrennungsmotor" des Körpers, je muskulöser ein Körper ist, desto höher ist sein Leistungsumsatz.
Nein, Ihr sollt nicht in irgendwelche Fitneßstudios rennen und Euch in dubiosen Aerobickursen sie Lunge aus dem Hals hüpfen. Wenn ein Mensch stärker übergewichtig ist, kann es sogar schädlich sein, da die Gelenke zu stark beansprucht werden.
Der Tip eines Arztes für die Bewegung lautet: Spazierengehen. Und zwar 20 Minuten - am besten täglich. Ihr sucht Euch eine Strecke aus und die spaziert Ihr 20 Minuten lang und merkt Euch, wie weit Ihr - ohne zu hetzen - gekommen seid, und dreht dann um nach Hause. Im Laufe der Zeit werdet Ihr merken, daß Ihr in den 20 Minuten immer weiter kommt. Ihr könnt das auch mit dem Fahrrad machen.
Was auch reht hilfreich ist, ist für einige Zeit "Futternotizen" anzufertigen. Ihr schreibt auf, was ihr den ganzen Tag über eßt. In dieser Zeit sollt Ihr ganz normal wie immer essen, aber beim aufschreiben darf kein Gummibärchen fehlen. Abends kontrolliert Ihr dann mit einer Kalorientabelle, was Ihr zu Euch genommen habt. Bald werdet Ihr ein natürliches Gefühl für die Menge der gegessenen Speisen entwickeln. So kommt Ihr versteckten Sünden auf die Spur und könnt gezielt ansetzen. Wenn Euch dabei zum Beispiel auffällt, daß Ihr abends beim fernsehen zuviel nascht, könnt Ihr diese Falle mit einem Rohkostteller zum knabbern umgehen.
Und: Laßt Euch nicht entmutigen, wenn Ihr mal wieder Schokolade oder Chips gefuttert habt, wir sind alle nur Menschen und fehlbar. Dafür sollt Ihr Euch auch nicht selbst kasteien und am nächsten Tag weniger oder im schlimmsten Fall gar nichts essen.
Gebt Euch und Eurem Körper Zeit.
Ich habe meine 2 Kilo im Mai abgenommen, wobei das letzte Pfund noch ein wenig wackelig schwankt. Mal ist es da, mal ist es weg.
Für Juni habe ich mir vorgenommen, 1,5 Kilo abzunehmen und mich mehr zu bewegen, das heißt, ich möchte regelmäßig Mittagspause machen und spazieren gehen.
Ich wünsche Euch beim zu- oder abnehmen viel Glück und drücke Euch und mir die Daumen.
PS.: Der neuste Spruch zur Diät (wieder von meiner Kollegin): Ich verstehe das nicht, ich werde immer dicker, dabei esse fast gar nichts mehr! - Und schiebt sich dabei das 5 Schokoladencroissant in den Mund.


Diät
Auch wenn ich es lange nicht wahrhaben wollte, ich beginne, mich zu einem Moppelchen zu entwickeln. Der morgendliche Blick auf die Waage treibt mir den Angstschweiß auf die Stirn.
Es begann langsam und schleichend. Hier ein Pfündchen, da ein Pfündchen...... und auf einmal waren sie da: 8 Kilos, von denen ich immer noch nicht so genau weiß, wo sie sitzen oder wie sie sich verteilen.
Also habe ich den Kühlschrank mit lauter figurfreundlichen Lebensmitteln bestückt. Möhren, Tomaten, Salat, Paprika, Magerquark, Naturjoghurt, Gurken und einiges mehr bildeten ein hübsch buntes Stilleben.
Los ging es, einen leckeren Salat zusammengeschnippelt und ins Büro gefahren. Dort das erste Frühstück, Kaffee, Obst und Knäckebrot mit Quark und frischen Kräutern. Ich war stolz auf mich. In der Mittagspause habe ich erst den mitgebrachten Salat geknuspert und bin dann eine Runde durch die Rheinauen spaziert.
Nachmittags flog die Bürotür mit Schwung auf und mein Kollege kam herein, balancierte ein großes Kuchentablett auf den Händen, stahlte uns an und schmetterte ein fröhliches: „Meine Damen, ich habe eine neue Bäckerei entdeckt - den Kuchen MÜSSEN Sie testen“ entgegen.
Auf meine freundlich Ablehnung reagierte er leicht gekränkt, so daß ich den Kuchen aß. Es geht doch nichts über ein gesundes Arbeitsklima. Nur, daß er jeden Tag mit Kuchen kam, half mir bei meinen Diätbemühungen nicht weiter, der Zeiger der Waage bewegte sich keinen Milimeter nach unten. Irgendwann, nachdem er meine Bitte, mich bei den täglichen Kuchenlieferungen auszuschließen zum ca. 23 Mal ignoriert hatte, pfiff ich auf das Arbeitsklima und ließ den Kuchen stehen. Mittlerweile redet er wieder mit mir.
Dann folgten einige Familienfeiern, Hochzeiten, Einladungen aller Art und ich fand es sehr erstaunlich zu sehen, wie auf jedes vorsichtig vorgetragene „Nein danke vielmals, aber ich bin auf Diät“ mir die lieben Mitmenschen mit den Sprüchen begegneten, die ich immer für Klischees gehalten habe:
„Nimm doch nur ein Stückchen Erdbeer-Sahne! Erdbeeren machen doch gar nicht dick!“ „Einmal ist keinmal“ und schwupps landeten die abgelehnten Bratkartoffeln mit Speck auf meinem Teller. „An einer Frau muß etwas dransein und Du bist doch wirklich nicht zu dick“. Diese Liste läßt sich beliebig fortsetzen. Mittlerweile sammele ich die Sprüche samt den Antworten. Wenn Ihr welche kennt, mailt mir.
Kurzum ich fühlte mich nur noch gemästet und genervt. Wieso um alles in der Welt fällt einem jeder in den Rücken, wenn man den überflüssigen Pfunden gerade den Kampf angesagt hat? Und alle wollen doch nur mein bestes!!! Aber mein Bestes kriegen sie nicht - ätsch.
Ich habe erst 1 Kilo abgenommen. Aber ab jetzt ist der Terminkalender fast leer und ich habe mir für Mai noch 2 Kilo weniger auf der Waage vorgenommen. Drückt mir die Daumen, sonst müßt Ihr mich bald rollen.

11.05.98

Hier der neuste Spruch meiner Kollegin zur Diät:

Ich bringe morgen dann Sahneeis mit, oder dürfen sie auf Diät auch kein
Sahneeis essen?

Antwort: Die Sahne schon, das Eis nicht!

13.05.98
Noch ein Spruch zur diät meiner Kollegin heute:

Wenn Sie schon heute keinen Kuchen essen und keine Sahne auf die
Erdbeeren wollen, dann bringe ich Ihnen morgen anderen Kuchen mit.
Schoko-Sahne.


Der Monster-Atombusen

Es war soweit, die langersehnte Dessousparty fand statt. 8 Frauen trudelten im Wohnzimmer ein und begutachteten hunderte von sündhaft teuren und noch viel schöneren BHs, Slips, Strings, Bodies und und und.....
Etwa 10 qm Stoff wanderten von Hand zu Hand, wurden befühlt, begutachtet, kommentiert, in Betracht gezogen und wieder verworfen.
Dann kam der große Augenblick: es war Anprobenzeit. Die Aufteilung der Dessous war nicht weiter schwer, da die anwesenden Frauen sich größenmäßig doch ein wenig unterschieden.
Mit viel Gelächter ging es vor dem großen Spiegel los.
Der grüne Spitzen-BH oder doch lieber den aus dunklem Pannesamt?
Einen String oder doch lieber die Jazzpants?
Baumwolle oder Spitze?
Steht mir rot?
Guckt doch mal von hinten, ob der BH sitzt, bitte!

Ich stehe vor dem Spiegel, sehe überdeutlich jedes Speckröllchen und spinkse neidisch zu der jungen Frau mit Konfektionsgröße 36. Wie super die Sachen an ihr aussehen...
Der Renner war dann ein Set aus weinroter Spitze. Es sah einfach toll aus. Ariane probierte es an und leider saß der BH nicht richtig. Er schlabberte ein wenig am Dekolltee.
Weil er so schön war, probierte Carola ihr Glück. Sie hatte das selbe Problem.
Um die beiden zu trösten, meinte ich, sie sollen nicht traurig sein, man wüßte halt nicht, für was für Monster-Atombusen dieses Ding entworfen worden sei.
Ich probierte ihn dann auch an, wohlwissend, daß ich busenmäßig nicht annähernd so viel Schönes vorzuweisen habe wie die beiden und zog ihn auch mehr an um zu zeigen, daß dieses Ding einfach keinem passen kann. Noch einige Verrenkungen, der Verschuß ist zu, ich drehe mich um und gucke in den Spiegel. Carola und Ariane gucken mich an. Ihnen klappten die Unterkiefer herunter und ich wurde knallrot. Er sitzt. Wie für mich gemacht. Das war vielleicht peinlich. Gekauft habe ich ihn trotzdem.
Auf so einer Dessousparty lernt man viel, ich weiß jetzt, was ein Balkonette-BH ist und daß ich einen Monster-Atombusen habe, auch wenn da nicht viel unter dem Pulli ist.
Bei der nächsten Dessousparty siehst Du mich wieder, Carola!

Ne, liebe Sonja -
Aris und meinen Blick hast Du ganz falsch verstanden. Wir hatten schlicht eine Erscheinung, als Du die aubergine farbenen Dessous anprobiertest. Aubergine, nicht "weinrot"... Das ist sozusagen Deine Farbe und Du solltest Dir ohne Scherz jede Menge Klamotten in dieser Farbe zulegen, denn Du sahst einfach umwerfend aus.
Und daß ich Dich in 6 Monaten auf der nächsten Party begrüßen kann, war mir schon klar :-)
Willkommen im Club der Süchtigen - und was gibt es schöneres für Frauen jenseits der Idealfigur, als mit ähnlich üppig, göttlichen Geschöpfen vorm Spiegel zu stehen. Die Damen aus der 70 A Liga vergessen wir da jetzt einfach mal :-)


Sekretärin - die Gefahr im Vorzimmer?
Nein, nein, nein!!!! Was zuviel ist, ist zuviel!
Da versucht doch diese Talkshow „Vera am Mittag“ der Fernsehnation zu erklären, daß die Sekretärin die „Gefahr im Vorzimmer“ sei.
Eingeladen waren eine junge Dame, die im Kostümchen mit zu kurzem Rock leider keinen Stuhl besitzt und deswegen ständig auf dem Schreibtisch ihres Chefs hocken muß, eine weitere Dame, die erfolgreich ihren Ex-Chef abgeschleppt hat und eine nette Blondine vom Bund deutscher Sekretärinnen, die - wie sich später herausstellte - ihren Ehemann ebenfalls im Büro eingefangen hat.
Sehr repräsentativ, die Auswahl. Doch ja: meine Gratulation an die zuständigen Redakteure.
Die erste Dame hat nach eigenen Aussagen keine andere Aufgabe, als ab und zu ein Diktat aufzunehmen und dazu sehr dekorativ auf dem Schreibtisch ihres Chefs zu sitzen, da ja leider „öfter keine Stühle frei sind“. Wenn sie mehr nicht zu tun hat, sollte sie den Job als Sekretärin an den Nagel hängen und sich zur Schaufensterpuppe umschulen lassen. Denn Schaufensterpuppen bekommen Röcke, aus denen sie nicht herausgewachsen sind.
Die zweite Lady hatte ein Verhältnis mit ihrem Ex-Chef. Man beachte die Worte „hatte“ und „Ex“. Über ihre beruflichen Aufgaben verriet sie kein Wort. War wohl auch besser so.
Die dritte Dame kam vom Bund deutscher Sekretärinnen. Ich legte alle meine Hoffnungen in sie. Sie begann recht vielversprechend und stellte klar, daß ihre zwei Vorgängerinnen doch die Ausnahmeerscheinungen seien. Ich sprang innerlich auf und jubilierte. Sie beschrieb auch ihr Aufgabengebiet. Es ging tatsächlich über „auf dem Schreibtisch hocken“ und Diktate aufnehmen heraus. Doch dann der Schock: ihr Ehemann wurde vorgestellt und wo haben sie sich kennengelernt? Im Büro. Na prima. Es hätte mich schon stutzig machen sollen, daß diese Dame sich weigert, ihrem Chef Kaffee zu machen - geschweige denn zu bringen, einen privaten Termin zu vereinbaren und ihm auch nicht mal ein Brötchen aus der Kantine mitbringt. Mein innerer Jubel fand ein jähes Ende.
Tiefbetrübt dachte ich über mein bisheriges Berufsleben nach: Ich habe noch nie ein Verhältnis mit meinem Chef gehabt. Ich trage keine zu kurzen Röcke. Ich sitze nicht auf Chefschreibtischen herum. Ich mache wesentlich mehr als nur Diktate aufzunehmen und ich bringe meinem Chef Kaffee, Brötchen und mache auch den einen oder anderen privaten Termin für ihn und erledige wenn Not am Mann ist auch private Dinge.
Also was mache ich falsch?? Nichts.
Ich bin Chefsekretärin und als solche organisiere ich meinen Chef.
Dazu gehört neben den Projekten, die ich eigenverantwortlich bearbeite, daß ich ihn entlaste, seine Vertrauensperson bin, seine Gäste bewirte, auch schonmal die Blumen für die Ehefrau besorge und ihn an den Geburtstag derselben erinnere.
Der Chef und ich verbringen mehr Zeit miteinander als mit dem jeweiligen Partner. Mindestens 8 Stunden täglich. Aber ihn beflirten? Nein. Ein gutes Arbeitsklima ist sehr wichtig. Dazu gehört auch, daß ich ihm einen Kaffee mache oder etwas zu essen mitbringe. Das würde ich für jeden anderen Kollegen auch tun.
Ein gutes Arbeitsklima entsteht aus Loyalität, Fairness, der gesunden Portion Humor und gegenseitigem Respekt. Aber nicht aus unprofessionellen Liebeleien. Und ich hoffe, daß das die meisten Sekretärinnen genauso sehen wie ich. Denn der Posten im Vorzimmer ist eine Herausforderung und man kann beruflich viel daraus machen. Jeder und jede, die das anders sieht, ist wohl besser in einem Eheanbahnungsinstitut aufgehoben.
Ach übrigens, wer gut ist, bekommt auch einen eigenen Stuhl!


Dienstreisegepäck
Montag, 8.10 Uhr, Flughafen Berlin-Tegel - oder sonstwo auf der Welt, Gepäckausgabe.
Auf dem Laufband vor ca. 130 Geschäftsreisenden in grauen Anzügen oder dunkelblauen Kostümchen laufen 130 ebenso graue oder dunkelblaue Hartschalenkoffer lang.
Genau wie die Reisenden sehen sich auch die Koffer sehr ähnlich. Es beginnt ein leicht unfeines Gerangel und Gestoße. Jeder versucht an die Koffer heranzukommen um die Namenschilder entziffern zu können. Aber dabei bloß nicht die unbeteiligte Mine verziehen.
Auf einmal erscheint eine riesige lila Reisetasche mit grünen, gelben und pinkfarbenen Kringeln darauf.
Ich greife sie mir hocherfreut und ziehe meiner Wege, lasse die konsternierten Blicke fröhlich hinter mir. Alle gucken mich an, als hätte ich den Faux-Pas begangen.
8.30 Uhr, Taxistand.
Ich komme mit einem Grauanzug ins Gespräch:
Er findet ich hätte ein auffälliges Reisegepäck. Ob ich das denn so stilmäßig verantworten könnte.
Ja klar kann ich. Mit einem leichten Lächeln gucke ich auf seine ramponierte Kleidung und steige in den Dienstwagen.

Erinnert ja etwas an die Haarsprayreklame... Rom 14 Uhr und die Frisur sitzt immer noch - aber jene Dame scheucht einen willigen Lakaien mit dem Gepäck los :-)
Ist es nicht irrsinnig generös von mir, Dir endlich mal eine neue Seite zu eröffnen??? - Carola
am anderen Morgen summe ich leise "Waterloo"...
Hallo Carola,
ja, es ist toll von Dir, Sonja eine neue Seite zu goennen. Und wenn Du sie jetzt noch verlinken wuerdest unter der Ueberschrift, statt man da auf das alte von Sonja kommt, waer's noch toller.
Aber so bin ich auf ein nettes Foto gestossen, auch nicht schlecht :-)
Brita

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