Vorsichtige Annäherung per Email Bei mir war es so, dass ich viele, viele Jahre (bestimmt fast 20 Jahre) nicht beim Zahnarzt war. Ich hatte panische Angst, warum das so war, weiß ich eigentlich garnicht so genau. Komischerweise hatte ich in all den Jahren nie Zahnschmerzen. Urplötzlich bekam ich vor 4 Jahren, wir waren gerade erst vor 4 Tagen in eine neue Wohnung gezogen, grässliche Zahnschmerzen. Mein Mann wollte mich sanft dazu überreden, zum Zahnarzt zu gehen. Natürlich wollte ich nicht und quälte mich ein paar Tage lang mit den Schmerzen rum. Bei einem Zahnarzt, der bei uns im Ort ist, wollte mein Mann einen Termin für mich machen. Er sagte, dass ich starke Schmerzen habe. Aber dort teilte man ihm mit, dass ein Termin erst in 2 Wochen möglich wäre. Ich habe dann im Internet in die Suchmaschine das Wort "Zahnarztangst" eingegeben und so ein ganz tolles Forum gefunden. Dort habe ich dann meine Geschichte erzählt und eine ganz liebe Userin hat mich dann angeschrieben. Sie erzählte mir von ihrer Zahnärztin, die ca. 30 km von mir entfernt ist. Sie sei eine sehr einfühlsame Ärztin, die sich auch auf Angstpatienten spezialisiert hat. Mit dieser Zahnärztin habe ich erstmal Kontakt aufgenommen, aber nicht per Telefon, sondern ich habe ihr eine Mail geschrieben. Ein paar Tage später bekam ich auch Antwort. Sie schrieb sehr lieb und bat mich, einen Termin zu machen und mal vorbei zu kommen. Aber das würde nur ein Beratungsgespräch werden, und sie wolle vielleicht "nur mal gucken". Ok, dachte ich, das kann ich ja mal machen, obwohl ich mich schrecklich schämte, weil ich ja wußte, das meine Zähne bestimmt furchtbar aussehen würden. Dennoch brauchte ich noch ein paar Tage, ehe ich mich überwinden konnte, zum Telefon zu greifen. Seltsamerweise waren auch meine Schmerzen verschwunden. Aber den Termin wollte ich jetzt unbedingt machen, da sie ja eh "nur gucken" wollte. Der Tag des Termins kam näher und ich wurde immer nervöser. Mein Mann musste mich auf jeden Fall begleiten. Ich glaube, die Nacht vorher habe ich kein Auge zubekommen. Als ich in die Praxis kam, war ich schon sehr erstaunt. Es roch überhaupt nicht nach Zahnarzt, so wie ich es in Erinnerung hatte. Die Zahnärztin war wirklich sehr einfühlsam und sie lachte viel. Sie ließ mich erstmal erzählen und stellte viele Fragen. Dann fragte sie, ob sie denn mal in meinen Mund schauen dürfte. Nach einigem Zögern stimmte ich zu. Dann mußte ich noch zum röntgen und dann wieder zu ihr. Sie sagte mir dann, dass meine Zähne wohl nicht mehr zu retten wären bis auf 3 und alle anderen sollten raus. Das würde aber unter Vollnarkose gemacht werden. Ich war so glücklich, dass ich erstmal weinen musste. Viele verstehen das vielleicht nicht und sind der Meinung, die eigenen Zähne sind durch nichts zu ersetzten. Aber ich war nur glücklich. Ich habe die OP gut überstanden und komme mit meine "Dritten" supergut klar. Ich bin der Userin aus dem ZA-Forum heute noch dankbar, dass sie mich angeschrieben hat. Und das ist meine Geschichte zu dem Thema Zahnarztangst. Liebe Grüße |
