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Der Beginn einer wundervollen Freundschaft

Es war vor fünf Jahren, im Januar.
Unsere große Tochter hatte Scharlach und wir gingen in die 3. Krankheitswoche (6 sollten es dann werden). In den ersten Tagen habe ich 3 Nächte mit ihr durchgemacht und dass wir nirgends hin konnten hat mich zum Wahnsinn getrieben.
Einmal abends habe ich vor Wut und Frust mit beiden Fäusten auf die Wand eingetrommelt. Zum Glück wohnen wir in einem Holzhaus, sonst hätte ich mich wahrscheinlich nicht geringfügig verletzt.

Am nächsten Vormittag bekam ich einen Tipp von meiner Freundin:
"Kennst du die Hausfrauenseite? Da gibt es immer etwas Witziges zu lesen!"

Ich war mit dem Internet noch nicht sehr vertraut und habe dann mal vorsichtig auf dieser Seite nachgesehen und fand den ein oder anderen erheiternden Beitrag, das Gefühl des Alleine Seins wurde direkt geringer.

Dann fand ich die Rubrik Kontakte. "Ha", dachte ich," was da wohl so steht".

Ja, und da stand dann (in etwa):
E-Mail Spaß gegen Wäschefrust, habe es satt gegen den Wäscheberg in unserem 7 Personen Haushalt zu kämpfen, suche nette Mail Kontakte.

Die erste Mail, die ich schrieb fiel noch etwas vorsichtig aus, erst mal horchen, wer das so ist ... Dann Herzklopfen, eine Antwort!!! Auch noch tastend. Innerhalb der nächsten Tage brummten unsere Computer, die Kabel fingen an zu glühen, so schnell flogen die Mails hin und her. Jedes Mal, wenn ich die Kiste anschaltete war ich aufgeregt wie ein kleines Küken, selten wurde ich enttäuscht. Nach vielleicht 5 Wochen, Scharlach war gebannt, tauschten wir schließlich Telefonnummern aus. Ich habe sie 2 Wochen in der Hosentasche mit mir rumgeschleppt, wie ein verliebter Backfisch, dann klingelte das Telefon.
Ich bin´s, piepste es aufgeregt durch den Hörer. Da musste ich mich erst einmal setzen und den Frosch in meinem Hals runter schlucken.

Inzwischen sind fünf Jahre vergangen. Unsere Familien sind sich sehr nahe gekommen, denn nicht nur wir zwei Frauen sind die besten Freundinnen geworden, sondern auch die Männer. Die Kinder verstehen sich bestens und könnten Tag und Nacht miteinander spielen.
Ich bin Patentante von Kind Nummer 6 geworden und fürchterlich stolz auf den Knirps. Wir telefonieren, treffen uns, verbringen Wochenenden und Teile unseres Urlaubes miteinander. Leider liegen 350km zwischen uns.

Seit wir uns kennen gelernt haben, haben wir uns über schwere Krankheiten und Todesfälle im Familien und Freundeskreis gegenseitig hinweg geholfen.
Wir haben einige Tränen miteinander vergossen, freudige und traurige. Wir unterstützen uns in den kleinen und großen Sorgen, die der Mütter-, Studiums- und Berufsalltag so mit sich bringt.
Wir lachen oft und viel miteinander und erleben immer wieder Komisches.
Mit insgesamt 8 Kindern ist das nicht schwierig.
Wir haben ein denkwürdiges Sylvester miteinander verbracht und es wird hoffentlich noch viele bemerkenswerte Feiern geben.

Zu dem Sylvester kam schon meine Cousine mit 2 Kindern und am 31. fanden wir dann, daß wir die Party größer gestalten sollten, also stiegen in Berlin 8 Personen ins Auto. Abends um 20:00 Uhr stiegen sie in Hamburg wieder aus. Es gab Spagetti mit Tomatensauce, um Mitternacht eine Kartoffelsuppe und ein rauschendes Fest. Zum Frühstück gab es Toast und Marmelade.
Wo wir alle geschlafen haben weiß ich nicht mehr so genau, aber alle waren glücklich und zufrieden!

So ist unsere Freundschaft gewachsen und wird immer noch enger und besser, aber wir nehmen uns niemals gegenseitig die Luft zum Atmen. Eines tun wir nicht mehr ... wir schreiben keine Mails mehr, über den Punkt scheint unsere Freundschaft einfach hinausgewachsen zu sein.

Es macht uns Spaß, unsere Geschichte zu erzählen und die erstaunten Gesichter zu sehen. Uns selber scheint es auch unglaublich, daß wir über ein so unpersönliches Medium wie das Internet so eine großartige Freundschaft geschlossen haben, mit sowas ist Frau ja nun auch vorsichtig...
Toll war es an der Taufe, es war die echte Attraktion, dass die Mail Freundin zur Patin wurde!

Ich dachte, diese Geschichte gehört auch hier her, weil hier eine unglaublich wertvolle Freundschaft ihren Ursprung hat, für die ich viel, viel Dankbarkeit empfinde. Auf diese Verbindung kann keiner von uns mehr verzichten. Mag ein weinig kitschig klingen, aber auch Kitsch gehört zum Leben dazu. Oder?

Hamster am 05.02.2006


wunderschöne Stiefmutterlinie

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