Man muss schon ein wenig geübt sein im Aussprechen von galicischen Namen.
Deutsch heisst das "Sankt Johann vom Klee".
Ich habe leider keine Ahnung, warum der Ort so heißt, niemand kann mir Auskunft geben. Er hiess halt schon immer so.
Typisch.
Aber, wie dem auch sei.
Immer am letzten Samstag im Januar findet die Wallfahrt nach San Xiao do Trebol, in der Nähe des Fischerhafens
Cariño, statt.
Eine alte Wetterregel aus unserer Gegend sagt:
So wie das Wetter am Wallfahrtstag ist, so wird der Sommer.
Und, verflixt nochmal, es stimmt. Jedes Jahr achte ich darauf, und jedes Jahr ist es ungefähr so.
Dieses Jahr, am letzten Samstag im Januar, tanzten wir auf der Wiese bei San Xiao in kurzen Ärmeln die
Muiñeira zum Klang der Gaitas (Dudelsäcke). Wir tranken den Wein, der blaue Zähne hinterlässt
aus hölzernen und tönernen Bechern.
Große Empanadas (Fleisch- oder Fischpasteten,
scherzhaft Pizza Gallega genannt) und Criollowürste verschwanden in unseren Bäuchen.
Die Leute hatten sich Decken mitgenommen und genossen in der
Wiese liegend die Sonne. Kein Wölkchen trübte den Januarhimmel.
Wir schauten auf das leicht bewegte Meer hinüber zum nördlichsten Punkt Spaniens.
Die Estaca de Bares war im Dunst schwach zu sehen. Ein Bilderbuchtag.
Es muss halt doch was dran sein an den alten Weisheiten:
Was haben wir für einen Sommer! Auch hier in Galicien.
Verena am 07.08.03
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