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Wie mein Mann das neue Jahr einläutete

oder stille Wasser sind tief

1973 war es. Genauer gesagt die Silvesternacht von 1973 auf 1974.

Zu dem Zeitpunkt war ich 1 Jahr verheiratet.
Wir hatten zur Silvesterfeier viele Freunde eingeladen. Es waren 2 Fondue's aufgebaut, mit sämtlichen Zutaten, und ein Raclette.
Alle unsere Freunde hatten sich schick gemacht, die neuesten Samthosen mit riesen Schlag wurden da vorgeführt, elegante Oberteile. Wie auf einer Modenschau.
Na ja, der Anlass war ja auch nur einmal im Jahr gegeben. Und wir waren noch so jung, so herrlich jung.
Konnten wirklich noch so richtig feiern und lustig sein. Der Erfahrungswert war noch nicht so hoch, man hatte eben andere Gesprächsthemen als heute. Es waren die wilden Siebziger.
Natürlich hatte ich alles wunderbar dekoriert, mein schönstes Geschirr, Untersetzer und Gläser auf den Tisch gestellt.

Das wichtigste für die Männer war gegen 23 Uhr, wo alle dem Essen, dem Wein und auch Schnaps, reichlich zugesprochen hatten, das kommende Silvesterfeuerwerk.
Jeder prahlte, was er alles für tolle Raketen, Starenschreck und sonstige Knaller dabei hatte. Die Teile wurden herausgeholt, bestaunt, für gut befunden und herumgereicht. Kinder. Männer sind wie Kinder. Können sich freuen an nutzlosen Dingen.
Und jeder will den anderen Übertrumpfen, jeder ist der Beste, der Größte, der Tollste. Wie gesagt, wir waren noch so jung. Die Werte waren noch sehr einfach gestrickt.

Unsere tollen Männer prosteten sich zu und hatten die helle Freude. Der ein oder andere hatte schon ein bißchen zuviel getankt und so wurde nicht bemerkt, was meinem Göttergatten da einfiel.
Da er aber absolut kein Trinker war, auch keinen Stammtisch kannte, da ja ein Naturbursche der lieber auf die Berge kletterte, ansonsten auch ein eher ruhiger Mensch war, wunderte sich niemand, wenn er ab und zu einfach nur da saß und seinem Getränk zusprach, aber ansonsten kein Wort von sich gab.
Der Geräuschpegel war mittlerweile schon entsprechend hoch.

Auf einmal gab es ein Geknalle, Funken sprühten, irgendwelche Fetzen flogen durch den Raum, knallten an die Decke. Alle sprangen auf vor Schreck und schrien durcheinander. Nur mein Mann saß seelenruhig da und grinste vor sich hin.
Was war passiert?
Mein Gatte hatte betrunken wie er war, so ganz still und heimlich eine Batterie Silvesterraketen angezündet.
Auf unserem Esszimmertisch.
Alles was noch nicht umgeworfen wurde durch die verschreckte Schar, hatte Brandlöcher, war hinüber. Ein Chaos ohne Ende.
Die Damen hatten Löcher in ihren nagelneuen Schlaghosen, die schönen Tops kaputt, meine Tischsets voller Löcher, von der Tischdecke ganz zu schweigen, Gläser hinüber. Und viele Dinge mehr. Alles kaputt, auch der Tisch hatte gelitten.
Es war noch nicht Mitternacht und mein Mann hat das neue Jahr eingeläutet.
Aber wirklich mit Pauken und Trompeten.

Nach dem ersten großen Schrecken, wurde erst einmal alles abgeräumt und ein einigermaßen neues Ambiente geschaffen. Wir lachten zwar dann später darüber, aber unsere Versicherung war alles in allem nicht gerade begeistert, mußte sie doch den Schaden, den mein Gatte da angerichtet hatte, bezahlen. Was nicht weiters schlimm war, vor allem für die Damen. Dadurch, dass es so herrlich neue Klamotten waren, konnte man sie problemlos nachkaufen. An eine dunkelgrüne Samthose mit einem Schlag von 40 cm kann ich mich noch gut erinnern. Sie hatte zu dieser Zeit 160 DM gekostet, was damals ein Vermögen war.

Gelehrt hat uns das Ganze nur eines:

Stille Wasser, die sind tief.
Sun am 14.11.07


wunderschöne Stiefmutterlinie

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