Als ich meinen Mann kennen lernte, war er das, was ich als
"kulinarischen Analphabeten" bezeichne. Ich meine das nicht böse, aber es ist die treffendste Beschreibung seiner damaligen Fähigkeiten. Er war fantastisch im Pizzakarton-aufreißen und Fertigsoße-erwärmen; fertig. Am Anfang unserer Beziehung half er mir beim Gemüse schneiden, brauchte aber wesentlich länger als ich, sodass wir uns in unserer winzigen Küche (ca. 6qm) ständig im Weg standen. Mich hat die Enge und seine Langsamkeit so genervt, dass ich ihn immer öfter aus der Küche warf, bis er mir irgendwann gar nicht mehr half. Ja, jetzt ist der richtige Zeitpunkt die Hände über dem Kopf zusammen zu schlagen und über meine Blödheit den Kopf zu schütteln. Nach unserem Umzug in eine Wohnung mit einer doppelt so großen Küche war ich nicht länger bereit, mich alleine um das Abendessen zu kümmern. Anfangs half er etwas widerwillig, aber dieses Mal warf ich ihn nicht aus der Küche (auch nicht, als eine Tomate auf dem Boden landete und die Küche wie nach einem Massaker aussah).
Letzten Sommer schauten wir eine Sendung von Jamie Oliver und mein
Göttergatte war von den raffinierten Gerichten und deren einfacher
Zubereitung fasziniert.
Zwischen den Jahren war es dann endlich so weit: Vor einem Jahr hätte ich nur den Kopf geschüttelt, wenn jemand behauptet hätte, dass mein Mann sich um das Silvesteressen kümmern würde und von regelmäßigen Abendessen an den Wochenenden hätte ich nicht mal zu träumen gewagt.
Zum Schluss muss ich noch einen Satz loswerden: Liebe Grüße, |