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Ode an mein Gemüsebeet


Oder: Im nächsten Jahr wird alles anders...!
Felines Kinder



Kinder, wie die Zeit vergeht.
Letzten Sonntag ist unser neues Baby schon acht Wochen alt geworden ...
Kaum zu glauben, oder?
Manchmal könnte man meinen, es hätte erst vor wenigen Tagen das Licht der Welt erblickt... - und andererseits kommt es mir dann auch wieder so vor, als hätte der kleine Kerl schon immer zu uns gehört...(?!)....wie dem auch sei:
Mein Mutterschutz ist seit Sonntag jedenfalls definitiv abgelaufen;

Nun denkt vielleicht der ein oder andere, ich als Hausfrau und Mutter dreier Kinder hätte ohnehin keinen Mutterschutz gehabt, aber das stimmt nur zum Teil; denn auch wenn ich meiner "Arbeitsstätte" nicht zwei Monate lang den Rücken kehrte, so nahm ich es mit meinen hausfraulichen Pflichten in dieser Zeit doch nicht allzu genau.
Zwar ist hier niemand verhungert oder im Dreck erstickt, aber ein gewisses Chaos hat uns doch sichtbar durch die ersten Wochen begleitet...

Nun hatte ich den großen "Rund-um-Putz" im Haus schon hinter mich gebracht, als ich gestern bei genauerer Betrachtung dann erkennen mußte, daß nicht nur unser Baby, sondern auch die Natur seit April eine enorme Entwicklung vollzogen hat:
Unser Garten forderte eindeutig sein Tribut.

Nur für die, die es nicht schon längst wissen: Ich bin nicht gerade das, was man eine "passionierte Hobbygärtnerin" oder "Frau mit grünem Daumen" nennt...
(mein Mann behauptet immer: Wenn Pflanzen telefonieren könnten, dann hätten sie mir längst amnesty international auf den Hals gejagt...so viel dazu.)

Aber der Wille ist da, und so näherte ich mich gestern - angestachelt von der gärtnerischen Betriebsamkeit meiner Nachbarn links und rechts - mit Schaufel und Gießkanne bewaffnet vorsichtig meinem Gemüsebeet.

Himmel, hatte sich das in den letzten acht Wochen verändert. - Wenn ich mal Loriot zitieren darf, das Motto lautete schlicht:
Ach ist der Garten schön grün....!

Ich meine, von weitem...
...von weitem sah es nämlich wirklich sehr schön grün aus....
etwas antiautoritär gewachsen vielleicht, aber üppig.
(Über Saat-Reihen-Abstände und solchen Schnickschnack hatte ich mir nun wirklich keinen Kopf gemacht - eventuell quoll das Beet aus diesem Grunde geringfügig über.)

Aber was war das doch für ein putziges Treiben:
Die Sonnenblumen paarten sich mit meinen Tomatenpflänzchen, der Zierkürbis umgarnte das Johannisbeersträuchlein, Basilikum und Petersilie gaben sich ein lustiges Stelldichein mitten zwischen den Erbeerpflanzen, und die Kapuziner-Kresse überwucherte das gesamte Beet....
Neben meinen Salatköpfen war eine richtige kleine Pilzzucht entstanden...(unglaublich, was die Natur so alleine hervorbringt!) ....und unzählige drollige, mir völlig unbekannte Gewächse rankten munter in die Höhe...faszinierend. (Vielleicht sollte ich im nächsten Jahr doch diese kleinen Namens-Schildchen mit ins Beet stecken, damit ich wenigstens ansatzweise darüber informiert bin, was in meinem Beet da so wächst und gedeiht...?)

Ich persönlich denke ja immer: Man darf der Natur auch nicht allzusehr ins Handwerk pfuschen, nicht wahr. Auch Unkraut ist ja gottgewollt, nehme ich jedenfalls an.
Oder meinen Sie, der Garten Eden hätte damit nicht zu kämpfen gehabt ?
Überhaupt sind Öko-Gärten heutzutage in.
Es soll ja sogar Schulen geben, die extra welche für ihre Schüler anlegen...
so für`s Öko-Bewußtsein und das "Eins-Sein" mit der Natur.

Nun denn, ich machte mich jedenfalls frohen Mutes ans Werk.
Und da ich sowieso nie hundertprozentig weiß, was Unkraut ist, und was nicht, verfuhr ich gestern wieder nach meinem altbewährten Prinzip des Abzählreims
"Eene, meene, muh und raus bist Du." - Hinfort mit Dir, Elender.

Denn, wenn man sich nur auf das optische Erscheinungsbild verläßt, dann kann man sich da ja so schnell täuschen...!
Da denkt man: "Hey, Du siehst ja ziemlich nach Unkraut aus - Schwupps, hinaus mit Dir....oder, nee....warte mal, Dich kenne ich doch ?....
....uuups, Du bist doch diese Dingsda-Pflanze, die ich kürzlich von Schwiegermama geschenkt bekam...! - Schnell wieder eingebuddelt und zugedeckt...
....und nicht verraten, was ich eben über Dich gesagt habe, o.k.?"

Ich sag ja immer: Reden muß man mit den Pflanzen, dann verzeihen und gedeihen sie... - allerdings werde ich nie verstehen, weshalb das Unkraut immer besser gedeiht, als die von mir ausgesäten Pflanzen....

Dazu fällt mir ein: Gibt es eigentlich schon künstliche Pflanzen für's Gemüsebeet ?
Zum Beispiel Plastik-Salatköpfe, nur so für`s Auge sozusagen ?
- Da würden die Schnecken aber ganz schön blöd gucken, haha....!
Also, bei Leuten wie mir wäre das doch direkt eine Martlücke...

Nach zweistündiger Jät-Aktion sah mein Gemüsebeet gestern dann jedenfalls...hm... ziemlich kahl aus... um nicht zu sagen leer, irgendwie.
Es wuchs zwar mit Sicherheit kein einziges Unkraut mehr darin , aber auch sonst... ....kein Kraut....
(Aus irgend einem Grunde mußte ich an die Tagesschau-Bilder vom letzten Sommer denken, - als sie über die Dürrekatastrophe berichteten....
also, bei so `nem Anblick kann man ja richtig depressiv werden...richtig trostlos, so was !)

Nein, das gefiel mir ganz und gar nicht.
Zumal mich ein heimlicher Blick in die Gärten meiner Nachbarn vor Neid erblassen ließ:
Bei denen sah es nicht so aus, als wäre der Garten von Wühlmäusen heimgesucht worden.
Da wuchsen die Pflanzen doch tatsächlich in Reih und Glied und blühten auch noch!
Nicht zu fassen.
Als Frau der Taten fuhr ich also kurz entschlossen (und erdverdreckt und schwitzend) knapp vor Ladenschluß schnell noch zur nächsten Gärtnerei, kaufte mir all die entbehrten Kräuter und Pflanzen in fertigen Töpfchen und setzte diese dann in mein Beet. Gewußt wie! Tja,.... und dann konnte auch ich mich zurücklehnen und seufzen:

Ach, ist mein Garten schön grün....!
In diesem Sinne,
Gruß Feline am 26.07.03

wunderschöne Stiefmutterlinie

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