Weiberecke - das Dreamteam

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das Dreamteam besteht aus Madleen und einer Freundin beim Schrankaufbau

Das Dreamteam

DAS war vielleicht ne Aktion gestern.
Ich hatte einen neuen kleinen Küchenschrank gekauft, mit 3 Türen und zwei Schubladen. Eigentlich sollte eine Tischlerin mir den aufbauen und dafür meine Ikea Kommode kriegen. Die hat aber ne Sehnenscheidenentzündung - die Tischlerin, nicht die Kommode.
Nun lag dies Ding unausgepackt in Einzelteilen ganze vier Monate bei mir herum, ohne Aussicht auf Aufbau, denn so ganz alleine traute ich mich nicht.
Da kam für einige Tage meine Freundin Petra aus der Schweiz zu mir zu Besuch. Also kam mir die Idee, Petra und ich könnten ihn zusammen aufbauen. Da Petra schon mehrmals umgezogen ist, dachte ich, sie könne so etwas - dem war aber nicht so.
Man stelle nun sich vor:
2 Frauen, von Tuten und Blasen und Schrauben schon keine Ahnung, versuchen einen Schrank aufzubauen.
(Äääh, wir haben beide Abitur, so ganz blöd müßt ihr uns also nicht einschätzen ;-))
Zunächst habe ich also einen Akkuschrauber vom Nachbarn organisisert. Was schon gar nicht so einfach war. Man sollte doch glauben, jeder Mensch (ausser mir natürlich) besäße so ein Teil, aber...nada.
Jedenfalls schaffte ich es doch, einen ausfindig zu machen.
Also packten wir das Ding frohgemut aus, nur um angesichts der vielen Bretter und Schrauben zu verzweifeln.
Das half auch nicht weiter.
Dann legten wir die Teile schön wie beschrieben vor uns hin, studierten erstmal ne halbe Stunde die Bedienungsanleitung, bekamen uns in die Wolle ob der Lage der verschiedenen Bretter und versuchten die ersten Schrauben nach Schaubild einzuschrauben. Mit dem Akkuschrauber.
Ich zeigte meiner Freundin einen von der Bits (für Kreuzschrauben) und frug sie, ob die Größe ihrer Meinung nach passen würde. Sie guckte die Schraube an, guckte den Bit an und meinte:
Ja passt. (Ich muß an dieser Stelle sagen, sie ist in bestimmten Dingen seeeehr tolerant und großzügig.- Größenverhältnisse abschätzen ist so ein Ding .)
Ich nehm die Schraube, guck nicht weiter hin und beginne, sie mit Schmackes einzuschrauben. Grrr.
Das Kreuzschlitzgewinde war hin. Ich guck genauer hin, der Bit war viel zu groß. Also kleineren Bit. Zügig begannen wir nach Plan die Schrauben einzuschrauben.
Mist, die Gewinde gehen dabei hinüber.
In diesem Moment schreit sie: Hör auf: Auf dem Zettel steht:
KEINEN Akkuschrauber benützen.

Na fein! Hätte sie nicht vorher lesen können?

Also schrauten wir per Hand fröhlich weiter.
Mit eifrigem Diskutieren, welche Schraube nun in welches Loch gehört.
Da waren nämlich Unmengen von Löchern, sag ich Euch. Die Tatsache, dass einige Bretter von der einen Seite anders aussahen als von der anderen, entging uns im Eifer der Schrauberei dabei völlig...... Bis wir irgendwie bemerkten, dass da einiges nicht stimmen könnte.

Hm ..Hm... Wir drehten die Bretter hin und her und um und um, und wußten am Ende gar nicht mehr, welches Brett welches war...
Aber wir sind ja ein Dreamteam und kamen auf die schlaue Idee, die Bretter nun mit Klebeettiken zu markieren
(AufdieSchulterklopf- Männer würden so etwas NIE tun !!!)
Nu ja, nun hatten wir glücklicherweise die meisten Schrauben an der richtigen Stelle, einige mußten in eine bestimmte Richtung eingeschraubt werden - diese Tatsache übergingen wir großzügigerweise.
Wir hielten sie einfach nicht für wichtig, linksrum- rechtsrum, was solls.
Hauptsache überhaupt eingeschraubt. Diese Einstellung sollte sich noch rächen.

Wir schraubten weiter.
Die Bretter lagen immer noch einzeln da. Nun waren die Scharniere für die Schubladen dran. Frohgemut schraubten wir diese an, um nach erfolgreicher Tat festzustellen, dass wir die Richtung, die mit einem Pfeil angegeben war, nicht beachtet hatten.
Alles zurück und nochmal von Vorne in die andere Richtung. Das Ganze wurde gewürzt von gegenseitigen Beschuldigungen, wer die Richtung nun falsch angesagt hatte.
(Ich bin überzeugt, SIE war es, leider glaubt sie dasselbe von mir. )
Nach diesen Kabbeleien mußten wir aber dann doch immer wieder über unsere eigene Dummheit lachen.
Die Scharniere wurden insgesamt 3 mal umgeschraubt !!!

Nun bauten wir das äussere Gerüst zusammen.
Wobei jedem Brett ne wortreiche Diskussion vorausging, wie herum und wo es hingehört.
Der Beipackzettel war uns dabei nicht unbedingt eine Hilfe, sondern machte es nur noch komplizierter. Aber doch doch, der Rahmen stand schließlich - nicht so ganz zusammen. Jetzt merkten wir, wozu die Richtungsangaben einiger Spezialschrauben gedient hatten. Die gegenzusetzenden Schrauben passten nicht herein. Also nochmal losgeschraubt und diesmal richtig herum.

ENDLICh !!!

Der Schrank stand und die Winkel hatten sogar alle die vorgeschriebenen 90 Grad.
Das überprüften wir, da nicht im Besitz einer Wasserwaage, mit einem Stück Pappe ..hör ich da jemanden lachen?
Dann waren die Türen dran. Die Griffe mußten angeschraubt werden.
An der einen Seite der betreffenden Bretter waren innen ganz viele Löcher in verschiedenen Höhen, die aber nicht durch das Brett hindurchgingen.
Wir waren ratlos.
Meine Freundin meinte nun überzeugt, ich könne die Türen auch ohne Türgriffe aufmachen.
Das wollte ich aber nicht, es waren Türgriffe da, es waren Türgriffe auf der Abbildung, also wollte ich auch Türgriffe haben.
Egal wie - Basta. Die Türgriffe mußten dran.
Daraufhin kam sie auf die Idee, die Türgriffe würden magnetisch gehalten. Sie hielt den Griff an der richtigen Höhe an die Aussenseite des Brettes und ließ los.
Was soll ich sagen, der Griff fiel runter ...
Kein Wunder - denn Holz ist nicht magnetisch, es war kein Magnet am Holz befestigt und die Griffe selber sind auch nicht magnetisch, wie ich später feststellen konnte.
DAS Gesicht von ihr hättet ihr sehen sollen. Ich bekam einen Lachkrampf.
Ich bestand also darauf, die Griffe anzuschrauben, suchte mir 2 Löcher im oberen Bereich des Brettes aus und versuchte, den Griff anzuschrauben, wobei ich das Holz durchstechen mußte.
Es ging!!!!! I
ch hatte den Griff befestigt.
Ganz stolz drehte ich das Brett herum und befestigte wie im Rausch einen zweiten Griff am anderen Ende des Bettes.
Fragt mich nicht, warum! Ich weiß es selber nicht!!
Und nein, ich hatte nichts getrunken und auch nichts geraucht. Diese Tür war jedenfalls eines Expressionisten würdig.
Eine Tür, die in normaler Höhe und auch 5 cm über dem Fußboden je einen Griff hat!
Meine Freundin kriegte sich nicht mehr ein und spottete: Da kommt Dein kleiner Enkel (5 Wochen) bald wunderbar an den Griff und kann die Tür öffnen.
Paaah!!!
Jedenfalls hatten wir jetzt den Bogen aus. Die anderen Griffe befestigten wir ratzfatz. Leider fehlte uns dadurch, dass ich eine Tür mit 2 Griffen versehen hatte, letzten Endes an den Schubladen ein Griff, aber: wir hatten noch eine zweite, andere Serie von Griffen mit im Paket gehabt.
Welch ein Glück!
Wir beschlossen kurzerhand, das andere Sortiment Griffe für die Schubladen zu nehmen - wir sind eben kreativ.
Jetzt wurde es spannend. Wir mußten die Schubladen in die Führungsschienen des Schrankes einpassen. Passte alles wunderbar, nur: Die Schublade ließ sich nur an einer Seite an die Führungsschiene schrauben. An der anderen Seite war kein Schraubgewinde an der Führungsschiene.
Warum?
Weil wir 2 Heldinnen die linken 2 Führungsschienen doch falsch rum eingebaut hatten ...
Dadurch hatten die Schubladen nur an einer Seite Halt.
Meine Freundin versuchte das Umschrauben noch abzubiegen mit den Worten: Du kannst ja was ganz Leichtes in die Schubladen legen, zum Beispiel Servietten.
Mein Blick hätte sie töten mögen.
Also alles nochmal neu.

Zum Glück passten wenigstens die Schranktüren auf Anhieb!

Aber nun bin ich im Besitz eines wunderschönen seeeehr kreativen Schrankes mit 2 verschiedenen Sorten Griffen und einem doppelten Griff an einer Tür.
Wer hat sowas schon ???

Ps.:
Wir nehmen gern Aufträge zum Zusammenbauen Ihrer Möbel entgegen.
Es wird zwar etwas teurer, weil wir mehr Zeit brauchen als andere, dafür bekommen Sie u.U. ein seeehr kreatives Möbelstück kein anderer hat.

Ihr Dreamteam.

Madleen am 01.03.12