Nachdem wir 4 1/2 Jahre in der Innenstadt ohne Balkon oder Garten gelebt hatten, sind wir in eine andere Wohnung mit Balkon umgezogen. Was war das herrlich! Endlich wieder bei gutem Wetter einfach mal so nach draußen setzen. Aber eigentlich wünschte ich mir noch mehr einen kleinen Garten für Gemüse und Blumen. Doch woher nehmen? Die nächste Kleingartenanlage ist zu weit weg, um da mal eben zu Fuß hin zu gehen, außerdem war die Pacht im Moment für uns zu teuer. Also was tun? Mir kam der Gedanke, mal einen Bauern zu fragen, ob der ein Stück von seinem Feld abgeben würde. Aber so richtig traute ich mich dann doch nicht.
Da hatte ich dann die verwegene Idee, auf dem Balkon Gemüse zu pflanzen. Schließlich gibt es doch auch inzwischen Erdbeeren in Hängeampeln. Zuerst ging es an die Auswahl des geeigneten Saatgutes. Schließlich kann man ja nicht alles in Kübel stecken. Ich entschied mich für Mohrrüben, Radieschen, Kürbis, Gurken, Schnittlauch und Petersilie. Gerade die Mohrrüben wollte ich unbedingt haben, obwohl mir klar war, dass die nach unten viel Platz brauchen. Für die Kräuter hatte ich noch jede Menge alte Blumentöpfe, aber für das Gemüse brauchte ich natürlich was größeres. Nun sind große Pflanzkübel ja leider nicht so billig. So schaute ich mich wochenlang in Baumärkten um, um etwas passendes zu finden. Letztendlich kam mir der Zufall zur Hilfe. Im Supermarkt hatten sie Wäschekisten für einen Euro das Stück im Angebot. Mit dem Bohrer mussten unten nur noch ein paar Löcher hinein, damit sich keine Staunässe bildet. Dann habe ich die Deckel von Babygläschen als Füße drunter geklebt und fertig waren meine Pflanzkästen. Wenn mich nur vorher einer darauf hingewiesen hätte, dass die Kästen auch mit Erde gefüllt werden müssen! Wir haben so viel Erde in Säcken in den zweiten Stock geschleppt (Aufzug haben wir nicht), dass mein Mann irgendwann keine Lust mehr hatte und meinte, das restliche Saatgut könnte ich seiner Meinung nach auch ruhig wegwerfen. Ich machte mir aber viel mehr Gedanken darum, ob der Balkon so eine Last überhaupt aushält. Aber er ist nur zur Hälfte freischwebend, die andere Hälfte ist an den Mauern, so dass es bisher gut gegangen ist. Der Balkon ist zwar relativ groß, aber eben doch "nur" ein Balkon, so dass wir nicht gut die ganzen Kisten auf dem Boden stehen lassen konnten. Sonst hätten wir ja kaum noch raus gekonnt. Also musste ein Regal hat. Aus kesseldruckimprägnierten Terrassendielenbrettern lässt sich so ein wetterfestes stabiles Regal gut zusammen bauen. Außerdem ließ es sich durch den Eigenbau genau auf die Größe der Wäschekisten abstimmen. Nun konnte ich also in einem Regal 4 Kisten übereinander stapeln und die Pflanzen bekommen trotzdem genug Licht und ich kann sie auch gießen.
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