Oder ein kleines Stück Fußleiste:
ist doch viel zu schade zum Wegwerfen. Das wird irgendwo angenagelt. Nein, bei uns verkommt nichts. Und wo steht eigentlich geschrieben, dass man seine Kleidung nicht auf den Fußboden wirft?
Leider nicht hinter den Horchlöffeln.

Da denkt frau, ER war bei der Bundeswehr. Da lernt man Ordnung halten, Betten machen, einfaches Essen kochen, vor allem aber gehorchen. Leider, leider verschwindet dieses Wissen auf dem Weg zum Traualtar auf Nimmer-Wiedersehn. Fortan läßt der Herzbube sogar das Wasser anbrennen.
Wenn da man nicht doch Zauberkräfte am Werke sind. Ich weiß nur nicht, wer da schuld sein könnte. Aber ich tippe mal auf die Zaubererwelt um Harry Potter. Die ist das auch mit den "Single-Socken". Und das habe ich so herausgefunden:
Ich faltete Wäsche, und obwohl ganz bestimmt kein Baby bei uns war, hatte ich plötzlich ein Lätzchen in Händen. Wie kommt das in meine Kochwäsche?? Klar, zwischen den einzelnen Waschmaschinen muß es so was wie ein Flohnetzwerk geben. So haben die Socken und andere kleine Wäschestücke freie Bahn und gucken mal, was woanders los ist. Ha, paßt mal im Dezember auf! Für diese Entdeckung kriege ich bestimmt den Nobelpreis. Naja, vielleicht ...

Wenn man bedenkt, dass dieses Flohnetzwerk die morgendlichen Staus auflösen würde ... Und mit welcher Begeisterung würde ich mal die "Ganzkörperklammer" ausprobieren - bei wem? Na, ich verrat doch nicht alles ... Oder der Gripsschärfungstrank - da tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf.
Es ist noch besser, als mein Berufsziel mit ca zehn Jahren:
ich wollte Agentin werden. Schuld waren die entsprechenden Filme vom Widerstand gegen Hitler. Da blitzt einen das Abendteuer lustig an. Mein Vater nahm meine "Pläne" auch durchaus ernst. Viel auswendig lernen, Fremdsprachen lernen und mit fremden Männern zwecks Informationsbeschaffung schlafen.
Nun, Vokabeln lernen kannte ich, und ich kann wirklich nicht guten Gewissens behaupten, dass ich es mochte. Aber unter "schlafen" verstand ich schlafen - und dagegen hatte ich nichts. Übrigens:
ich hab` es mir doch anders überlegt. Agenten führen ein arg gefährliches Leben. Und wenn sie sich wie James Bond aufführen, landen sie über kurz oder lang in der geschlossenen Abteilung.

Kennt Ihr auch diese Sachen, die in Kochbüchern stehen? Fängt meist mit "Man nehme ..." an. Reine Theorie. Hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Ich schreibe z. B. Zwiebeln und Gulasch auf. Mein Mann kauft auch tatsächlich die Zwiebeln ein. Aber statt Gulasch liegen plötzlich Pfirsische vor mir. Was macht man aus Zwiebeln und Pfirsischen?
Na gut, Chutney geht. Aber nicht als Hauptgericht.

Es muß folglich richtig heißen:
Inspiziere, was der Kühlschrank so alles her gibt und laß Deiner Phantasie die Zügel schießen.
Ist ein bisschen wie Bibelstechen und fördert die Kreativität ganz ungemein.

In einem Buch über alte Bräuche habe ich gelesen, die Braut sollte sich etwas Senf und Dill in die Brautschuhe legen und beim Überschreiten der Kirchenschwelle sagen:
Ich hab` Senf, ich hab` Dill, mein Mann muß tun, was ich will.
Zu spät ...

Finden muß ich morgens auch allerlei:
Turnbeutel, Schlüssel, Pflaster, Brillen, Geldbeutel, Buskarte, ...
Zuweilen finde ich sogar mehr, als meine Bande vermißt. Tja, vielleicht sind da doch ein paar verborgene Kräfte am Werk. Oder selektive Wahrnehmung, ja sogar viel wahrscheinlicher - schade

Wie gerne hätte ich heute abend herausgefunden, dass ich doch eine verkappte Zauberin bin. Aber träumen darf man und das tue ich jetzt auch.

Liebe Grüße von Eurer
Schnoeoef am 13.09.03