die Liebe meines Lebens
Es ist schon so lange her und trotzdem erinnere ich mich noch ganz genau daran.
Ein paar Freundinnen und ich waren in einer lausig kalten (vor 12 Jahren war es im Winter noch kalt ;)) Nacht, unterwegs zu unserer Lieblings Disko. Nachdem wir uns an unseren "Stammplatz" versammelt hatten, fiel mir dieser "Typ" auf. Ich muß schreiben "Typ", da er eine ziemlich nervige Art an sich hatte, Frauen anzusprechen.
Wir machten uns alle ziemlich lustig über ihn,und verließen bald das Lokal.
Den Abend drauf, waren wir wieder da - ER auch. Irgendwie kam er immer näher und bald darauf tanzten wir auch schon zusammen.Plötzlich gab es nichts mehr worüber ich mich hätte lustig machen können. Er war ein phantastischer Tänzer, groß gewachsen und diese Augen werde ich wohl nie vergessen. Wir sprachen kaum ein Wort miteinander und nach dem Tanz war er fort.
Durch eine Krankheit war ich mehrere Wochen nicht mehr in der Disko gewesen. An einem Frühlingsabend war es soweit. Meine Freundinnen und ich zogen los und Ihr werdet es wissen: Er war da!!
Voller Sorge, wo ich solange geblieben bin und mit der Nachricht, er werde weiter weg studieren.
Mit der Zeit vergißt man einige Menschen, ihn vergaß ich nie.
Die Tage wurden zu Wochen, diese zu Monaten und bald war ein Jahr vergangen.
Wir hatten uns derweil einer anderen Diskothek zugewandt und wie das bei vielen Frauen die zusammen sind ist: Wir hatten jede menge Spaß.
Plötzlich fiel mein Herz in die Hose, mir stockte der Atem, mir kribbelte der Bauch. Er stand vor mir, leibhaftig und in Farbe. Wir haben uns eine Ewigkeit umarmt und gedrückt.
Wir hatten uns soviel zu erzählen. Er gab mir das Versprechen, sich bei mir zu melden. (Was war man doch naiv,damals).
Logischerweise meldete er sich nicht. Ich hakte die Sache ab, hatte bald einen Freund und als ich nach 3 Jahren wieder mal in der Disko war, mein erstes Kind.
Heute bin ich der festen Überzeugung, daß es Schicksal war, daß wir uns schon wieder über den Weg liefen.
Da eine Frau ja immer verzeiht und ein GROßES Herz hat (grins), hab ich ihn nicht links liegen gelassen. Vielleicht verspürte er auch große Erleichterung darüber, daß ich vergeben war, wir haben nie darüber geredet. Was dann folgte, waren wohl meine schönsten 2 Jahre.
Wir sahen uns oft, und haben viel mit meinem Knirps unternommen. Er wohnte damals in Giessen und ich habe ihn auch dort besucht.
Aber irgendwann überrollte uns die Realität, er bat mich zu ihm zu ziehen. Mit Kind und Kegel, alles aufzugeben und nur bei ihm zu sein. Das war mein Stichwort, mich in mein Schneckenhaus zu verziehen und jeglichen Kontakt abzubrechen.
Er hat noch einmal mit mir telefoniert, ein paar Monate später. Es war schrecklich. Spätestens da war mir bewußt, daß ich die Liebe meines Lebens verloren hatte.
So dachte ich jedenfalls früher.
Heute weiß ich, daß es Teenieschwärmereien waren, die ich aber durch nichts auf der Welt, austauschen möchte.
Ich vermisse Ihn trotzdem.
Nachdenkliche Grüße
von Seven of 9 am 02.10.02
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