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Hausfrauenseite -> Neues von der Hausfrau -> Oh, wie Osterferien

 

Neues vonder Hausfrau
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Oh, wie Osterferien

wer ist hier dick??? Ferien sind doch etwas Schönes. Man hat soviel mehr Zeit mit den Kinderchen, soviel weniger Arbeit, zumindest weniger Zeit dafür ...
Diese Osterferien sind zudem etwas ganz besonderes, denn an ihrem Ende, in ca 2 Tagen, feiern wir die 1. hl. Kommunion meines Töchterleins. Das Kleid hängt seit langem im Schrank, was meine Tochter zu Höchstleistungen in Sachen Wachstum angeregt hat, aber noch kommt es hin - ist es eben nicht dreiviertel lang, sondern kniekurz ...
Ihre Größe war beim Kauf des Kleides allerdings von Vorteil, denn ich entdeckte es bei Ebay und die Konkurrenz um Kommunionskleider in der 158 war erstaunlich gering - vermutlich boten nur noch einige kleinwüchsige Bräute mit. Mütter, die Kommunionskleider bei Ebay ersteigern werden von ambitionierten "Neu"-Müttern gerne schräg angesehen. Wessen Töchter noch tragbare Ausmaße haben, plant alles deutlich liebevoller und sieht sich schon, auch wenn er des Nähens (noch) gar nicht mächtig ist, idyllisch beim Nähen des Kleidchens vor sich. Vielleicht sogar beim Weben des Stoffes? Liebevolle Weißstickerei?
Die Zeit hilft dabei, daß eigene Mutterbild zu relativieren - eher gesagt, der Mangel an Zeit ...
In diesem Jahr wird meine Tochter zweistellig und mein Sohn eingeschult.
Gestern vormittag kauften wir Sandalen und es kam zu einem innigen Mutter-Tochter-Erlebnis - sie hat in diesem Sommer die Schuhgrösse 38, genau wie ihre Mami. Gestern nachmittag brachte Mami ihre Lieblingspumps in Sicherheit ...
Die erste Woche der Osterferien war eine Hortfahrt angesagt und für mich wurde ein Albtraum wahr.
Wer hier schon länger mitliest, weiß daß damit definitiv nicht die Abwesenheit meiner Tochter gemeint sein kann, die ich meist erstaunlich gut wegstecke. Nein, gemeint ist diese Art Albtraum, in der man träumt, daß man ohne Gepäck oder barfuss ins Flugzeug steigt. Leider fehlte meinem Albtraum der erleicherternde Moment des Aufwachens.
Wir hatten, wie jedes Jahr, einen Zettel von der Schule bekommen, was wir für die Kinder einpacken sollten:
Kleidung zum Wechseln, Regenzeug, Schwimmzeug, Taschenlampe, Taschenmesser, Kassette, Lieblingsstofftier.
Und so packten wir dies ein. Die Taschenlampe mußte aufgeladen und das Taschenmesser gefunden werden. Eine Kassette wollte Michaela partout nicht mitnehmen, dafür 2 Stofftiere. An das Waschzeug dachten wir von alleine.
Am Bus dann herzige Szenen - die Front der alleinerziehenden Einzelkindmütter hopste wieder ungeduldig auf der Stelle und ließ Worte wie Wien, Paris und Florenz fallen, wogegen wir Mehrfachmütter uns gegenseitig damit trösteten, ja noch ein Kind daheim zu haben, was sicher auch mal ganz toll sei. Fast überzeugend.
Mich wunderte nur, was andere Kinder für ein Gepäckvolumen hatten. Ich fragte, was denn in dieser Riesentasche sei.
Das Bettzeug!
Bettzeug? Da stand kein Bettzeug auf dem Zettel!
Wir müssen aber doch jedes Jahr Bettzeug mitgeben.
Ähm, ja, stimmt.
Leider war weit und breit keine Tischplatte zu sehen. Es gibt Momente in diesem Leben, wo ich mich danach sehne, mit meiner Stirn nicht zu fest, aber bestimmt auf eine Tischplatte zu trommeln. Irgendwie wenig erstaunlich, daß Oliver genau dies tat, wenn es im Pre-Krabbelalter galt, Frust zu verarbeiten. Ok, er nutzte weniger Tischplatten, als einfach den bekrabbelten Boden, aber mit dem Alter wird man halt bequem und daher sehne ich mich eher nach Tischplatten, als dem meist verfügbaren Boden unter meinen Füßen. Ein recht bekanntes Phänomen - man erkennt die Kinder an den ewig geröteten Stellen (bzw Platzwunden, wenn man nicht schnell genug mit einem Kissen da war) an der Stirn. Bei Kindern also relativ normal, bei Müttern eher nicht und da Kindern, die gleich auf Klassenfahrt gehen, aus der Rolle fallende Mütter eher peinlich sind, verzichtete ich darauf und organisierte eine Lösung des Bettzeugproblems.
Eine andere Mutter tröstete mich, daß sie auch fast Bettzeug und Handtücher vergessen hätte.
Handtücher?
Ihr wißt schon, die standen nicht auf dem Zettel.
Ich schlich erneut zu dem Betreuer, der schon zugesagt hatte, für Bettzeug zu sorgen und fragte, ob auch an Handtücher zu kommen sei. Man widmete mir diese Art Blick - so ein erstauntes: dabei sieht sie doch ganz normal aus?!
Ich straffte die Schultern, hob das Kinn, festigte meinen Blick und sagte: Nun, sie hat eine Taschenlampe, ein Taschenmesser, 2 Schmusetiere und alles andere, was auf dem Zettel steht. Man hätte ja Bettzeug und Handtücher dazu setzen können, wenn man eh schon eine Liste schreibt.
Damit leitete ich einen nahezu würdigen Abgang ein, den mir besagter Betreuer mit einem: wäre ich spitzfindig, würde ich anführen, daß Handtücher unter Schwimmzeug laufen versauen wollte, was ihm aber nicht gelang, da ich mich schon ausser Hörweite befand. Auch sparte ich mir sämtliche Verwünschungen. Schliesslich habe ich innere Größe. Und was soll man jemandem noch Übles wünschen wollen, dem 5 Tage mit einer altersgemischten Horde Kinder bevorstand? Da versagt selbst meine Phantasie.
Michaela hielt ich an, schön brav zu sein und übrigens, du hast weder Bettzeug noch Handtücher dabei.
Die Bustüren schlossen sich, wir winkten wie wild - die Bustüren öffneten sich, eine Mutter sprang noch schnell (schreckensbleich) aus dem Bus - die Bustüren schlossen sich, wir winkten wie wild, aber der Bus stand noch ein wenig dort auf dem Schulhof.
Wir winkten wie wild, die Kinderlein winkten wie wild - nach einer Weile winkten sowohl wir, als auch die Kinderlein schon etwas mechanischer und unterhielten sich dabei. Und dann geschah es wirklich: Der Bus fuhr ab!
Die wibbeligen Einzelkindermütter sprangen in die Höhe, kaum daß der Bus um die Ecke war, gaben sich Fünf, entkorkten Aldi-Sektflaschen und liessen den Sekt über Plastikbecher schwappen.
Eine Mutter stand ratlos vor einer großen Bettzeug-Handtücher-Tasche und wir und Oliver gingen und hatten viel, viel Spaß.

Übrigens, nächstes Jahr sitzen beide Kinder im Bus und ich habe mir jetzt auch schon

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