Übernimm keinerlei Verantwortung für den Mann!
Hallo, Ihr!
Neulich war hier doch mal ne Diskussion um die Wertigkeit des Hausfrauendaseins. Irgendwie war mir unwohl dabei. (Habe mich, glaube ich, auch nicht
eingeklinkt.)
Jetzt habe ich gerade ein beeindruckend kluges, angenehm logisches und erfrischend nüchternes Buch gelesen:
"Laßt endlich die Männer in Ruhe!" von Cheryl Benard und Edith Schlaffer (eine Amerikanerin und eine Österreicherin, Soziologinnen, die feministisch
Angehauchten unter euch werden sie vielleicht kennen).
In dem Buch geht es nun eigentlich um was Anderes. ABer in einem Nebensatz wurde erläutert, warum das pure Hausfrauendasein in den AUgen der Autorinnen
NIE auf lange Sicht eine wahre und gleichberechtigte Alternative sei. Und zwar schlicht aus ökonomishcen Gründen. Das Paar kann sich noch so sehr absprechen,
wie wichtig die Arbeit der Mutter-Hausfrau ist, wie wertvoll, und daß das vom Mann verdiente Geld beiden gehört - in der Praxis ist es dann eben doch - in beider
Augen! - das GEld des Mannes. Es ist keine wahre Gleichberechtigung, und die Frau hat immer ein komishces Gefühl, "sein" Geld auszugeben, und der Mann denkt
immer insgeheim oder unbewußt an "sein Geld", so daß eine falsche Großzügigkeit oder unangenehme Knickerigkeit entsteht, auf jeden FAll eine Kontrolle und ein
Ungleichgewicht in den Machtverhältnissen. (Kommt jetzt gleich der Aufschrei, daß Beziehungen nichts mit Macht zu tun haben? Und nichts mit Geschäftlichem?
Na, dann träumt weiter.)
Ich habe mir eben der Einfachheit halber den Konjunktiv erspart, obwohl ich nicht ganz sicher bin, ob das so stimmt.
Die AUtorinnen haben allerlei Interviews geführt und wollten eigentlich mal ein Buch über die GUTE EHE schreiben (nachdem immer schlechte Beziehungen im
Mittelpunkt ihrer Forscherinnentätigkeit standen). Herausgekommen ist dabei leider etwas SChreckliches: nämlich, daß Frauen fast immer zurückstecken, sich
kleinmachen, sich kleinmachen lassen, weil der Mann (sie sagen vorsichtig: viele Männer) aus irgendwelchen obskuren Gründen sich nur groß fühlen kann, wenn die
Frau an seiner Seite ein bißchen oder viel kleiner, schwächer, dümmer ist als er. Ein blödes Machtspiel, das sinnlos so viele tolle REssourcen und Kräfte
verschleudert.
Die vielleicht wichtigste Erkenntnis, die sie mit auf den Weg geben (sonst ist das BUch kein message-Buch oder so):
Frau, stabilisier dich in dir selber und laß die Männer in RUhe. Übernimm KEINERLEI Verantwortung für den Mann. Und schau, ob in deiner Beziehung wirklich
das Angenehme das Unangenehme überwiegt. Und zwar IM IST-ZUSTAND!
Unter anderem wird hübsch über Sartre und Beauvoir, das Vorzeigepaar, berichtet.
Es ist wirklich interessant. Lest es mal. Auch ihr Männlichen.
In gewohnt provokanter Manier grüßt euch
Katharina
zurück zum Hausfrauenreport oder weiter zur nächsten Reaktion
|
|