Suche!
Impressum
Datenschutz

home - zum Eingang
zum Club - tritt ein
zur Forenübersicht
zum Chat

Kleinanzeigen
Eltern
Rezepte
Handarbeiten
Küchentipps
Haushaltstipps
Körperpflege
Heirat
Liebe
Diät
Buchtipps
Schreibstube

-Weiberecke
-Hausfrauenreport
--Neues von der Hausfrau
-Männerecke
-Wühltisch
-Umfragen

 

großerHausfrauenreport

Lippenstiftlinie

07.04.98 typische Hausfrau?

Was ist nun eigentlich wirklich eine Hausfrau?

Um es kurz zu sagen, die meisten Hausfrauen sind wohl Mütter, die entweder noch im Erziehungsurlaub sind, nach dem Erziehungsurlaub nicht wieder in den Job kamen, oder diese berühmten Low-Budget Jobs haben, die zwar Arbeit machen, aber weder der Renten-, oder Versicherungskasse auch nur einen Pfennig bringen.
Woran es nun liegt, daß so viele Mütter nicht arbeiten - oder in sogenannten Hausfrauenjobs?
Spreche ich mal für mich...
Meine Freundin fragte mich nämlich letzte Woche, ob ich denn wieder arbeiten gehen würde, wenn Oliver in den Kindergarten käme.
Sicher, einen Tag nach seinem dritten Geburtstag, muß ich schliesslich bei meinem Arbeitgeber wieder vor der Tür stehen, wenn ich meinen mir bis dahin garantierten Arbeitsplatz nicht verlieren möchte. 2 Monate später kommt Oliver dann in den Kindergarten, wo er von 8.30 Uhr morgens, bis 12.30 Uhr mittags bleiben kann. Die 2 Monate, bis er in den Kindergarten kommt und die Nachmittage, wird er sich sicherlich schon selbst versorgen können - man muß Kindern einfach mal die Chance geben, zu beweisen, was in ihnen steckt - ausserdem kann Michaela ja auch prima auf ihn aufpassen, die dann immerhin schon stolze 6 Jahre alt ist.
Da sie dann schon in die Grundschule geht, kann sie ihren Bruder vermutlich auch oft zum Kindergarten bringen und hinterher abholen, denn Grundschulzeiten sind sehr flexibel. Den einen Tag 2 Unterrichtsstunden, den nächsten Tag 4 - es soll ja nicht langweilig werden.
Natürlich kann ich mir auch einen Hortplatz, eine gute Tagesmutter oder ein zuverlässiges AuPair suchen - nur leider haben diese Möglichkeiten etwas von vierblättrigem Klee - man findet sie nicht ganz so einfach.
"Du mußt ja nicht gleich Vollzeit arbeiten", sagt da meine Freundin.
Doch, muß ich, denn so wie die meisten Arbeitgeber, baut auch der meine gerade "sozialverträglich" Personal ab, indem in Rente gehende Mitarbeiter nicht ersetzt werden und Mütter, die aus dem Erziehungsurlaub kommen heftig abgeschreckt und möglichst vergrault werden. Zum Gespräch mit der Personalabteilung sollte man möglichst jemanden aus dem Betriebsrat mitnehmen, oder zumindest nicht voreilig etwas unterschreiben.
Mir ging es nach dem ersten Erziehungsurlaub so, daß man mir erklärte, wie hart die derzeitige Lage am Arbeitsmarkt sei, daß ich doch praktisch keine Ahnung mehr von meinem Job hätte (und das, obwohl ich 3 Jahre lang im Rahmen des Erziehungsurlaubs Aushilfen übernommen hatte...) und dann kamen tatsächlich auch noch Andeutungen, wofür ich denn ein Kind bekommen hätte...
Als ich dennoch auf meinen Job bestand und die sagenhafte Abfindung ausschlug, konnte man mir leider, leider nur eine Stelle in der Expedition anbieten. (Ihr wißt schon, Briefe eintüten und Belege im ganzen Haus verteilen...) Sicher hatte ich Anspruch auf eine gleichwertige Stelle, aber was konnte man schon tun, wenn diese nun alle hoffnunglos überbesetzt waren?
In meiner alten Abteilung, in der ich nach diesem Gespräch vorbeischaute, war man höchst erfreut über die Einschätzung, daß sie überbelegt seien...
Nun, das war vor etwa einem Jahr und ich kehrte nur für 4 Monate in das Berufsleben zurück, bevor ich den nächsten Mutterschutz antrat und aus lauter Bosheit meinen Sohn 2 Wochen nach seinem eigentlichen Geburtstermin auf die Welt brachte... Diese 2 Extrawochen dürften aber auch meine einzige, kleine Rache für den Tritt gewesen sein, den ich da bekam, denn wie gesagt, am längeren Hebel sitzt der Arbeitgeber, der mir kalt lächelnd erklären wird, daß ich Anspruch auf eine Vollzeitstelle habe, nicht auf eine Halbtagsstelle...
Euer Arbeitgeber ist da ganz anders?
Sicher?
Nun, sprechen wir uns wieder, wenn Ihr ihm Euren Mutterpaß präsentiert habt und erste leise Andeutungen hört, wie unfair es doch sei, ihn so im Stich zu lassen, wo Ihr so gefördert worden seid. Oder spürt Ihr es schon jetzt, noch ganz ohne Kinderwunsch, aber schon deshalb etwas chancenlos gegen die männliche Konkurrenz, da Ihr noch im gebährfähigen Alter seid? (so zwischen 18 und 50?)
"Aber", sagt meine Freundin und nun zählt sie die erfolgreichen, berufstätigen Mütter auf, die sie so kennt.
Davon kenne ich noch mehr und ich gönne ihnen das auch. Die Debatte um Rabenmütter, die auf Kosten ihrer Kinder arbeiten gehen, finde ich absurd und ich kann mir nicht vorstellen, daß nicht berufstätige Mütter tatsächlich eine schlechte Meinung von ihren arbeitenden Mitmüttern haben. Meiner Meinung nach gibt es diese Diskussion nur, um es Frauen noch ein wenig schwerer zu machen.
Natürlich braucht ein Kind seine Mutter, die Mutterliebe - aber ganz sicher nicht rund um die Uhr. Wer sein Kind gut versorgt weiß, sollte sich nun wirklich keine Gedanken um das Seelenleben des Nachwuchses machen und sich ständig verteidigen müssen. Manche Anfeindungen sind so unterschwellig, daß man sie gar nicht sofort als solche begreift. Ich wurde am Arbeitsplatz ständig gefragt "Hach, wo haben sie denn ihr Kind gelassen?" Je nachdem antwortete ich dann irgendwann mit "in den Wandschrank gesperrt" oder "und wo sind Ihre Kinder?"
Für die erste Antwort bekam ich ein höfliches Lachen und einen höchst erstaunten Blick für die zweite Frage. "Meine Frau kümmert sich um die Kinder". Logisch, ganz klar - was sonst? Weshalb können Väter so selbstbewusst arbeiten gehen, während bei uns Frauen immer irgendwie Erklärungsbedarf besteht? Brauchen die Kinder die Vaterliebe weniger? Weshalb vergeuden die Männer so wenig Zeit mit schlechtem Gewissen???
Nein, die eigentliche Frage ist, weshalb wir so viel Zeit mit der unsinnigen Konkurrenz zwischen berufstätigen und nicht berufstätigen Müttern vergeuden, statt sich gegenseitig zu unterstützen. Meiner Meinung nach ist das reine Stimmungsmache. Artikel pro Berufstätigkeit der Mütter machen meist die Hausfrauen nieder. Zuletzt las ich einen wirklich dummen Artikel in der "Für Sie", in der die berufstätige Journalistin sagte, sie wolle nicht auf den Hausfrauen herumhacken, um es dann nur um so gründlicher zu erledigen.
Kinder von berufstätigen Müttern sind kontaktfreudiger und selbständiger - aha...
Und sie selbst hat eine Hochachtung vor Frauen, die sich entscheiden 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr ganz und gar für ihre Kinder da zu sein...
Für diesen Satz hätte man sie nötigen sollen, die Zeitschrift mit etwas Öl und Essig angerichtet zu verspeisen...
Bei dem Bild, was in der Öffentlichkeit gerne gezeichnet wird, ist es kein Wunder, daß kein klar denkender Teenie sich in der Hausfrauen- und Mutterrolle sieht. Hausfrauen denken tagein tagaus über Putzmittel nach. Ihnen entgeht ein Verhältnis zu einem langweiligen Nachbarn, weil ihre Gläser Kalkflecken haben und wenn wildfremde Männer an der Tür klingeln, wieseln sie los um frisch gewaschene weiße Wäsche zu holen und sich die Schmutzränder darauf zeigen zu lassen.
Nun, ich sehe das etwas anders - ich sehe, daß die meisten "Nur-Hausfrauen" nebenbei zumindest ein Hobby haben und nicht unbedingt unzufrieden sind, wenn dieses Hobby plötzlich Geld einbringt (man beachte die scheusslich blinkenden Werbebanner auf der Hausfrauenseite...). Der Punkt ist wohl, daß jeder irgendein Bestätigungsfeld braucht - nein, kein Betätigungsfeld, sondern tatsächlich etwas, was man sich selbst hoch anrechnen kann. Früher im Büro hatte ich dies durch zufriedene Kunden, Berge erledigter Aufträge und Statistiken - nun habe ich das durch meine Homepage.
Andere nähen, töpfern oder oder oder und landen irgendwann auf Kunsthandwerkermärkten oder sie verkaufen im Partysystem Waren. Schon mal auf einer Tupperparty gewesen? Die meisten Tupperberaterinnen werden Euch mit Freuden mal zu einem Gruppentreffen in ihrer Tupperzentrale einladen. Selbst wenn der Gedanke, Tupper zu verkaufen, gerade Deine Nackenhaare hochstellt, solltest Du Dir einmal so einen Abend gönnen, an dem die Verkäuferinnen sich treffen und frisch motiviert werden. Geballte Hausfrauenpower! Eine sagenhafte Idee! Für ein Minimum an Bezahlung, Schulung und Motivation haben die ein Heer aus höchst einsatzfreudigen Angestellten, für die sie keinerlei Abgaben zahlen müssen.
Ein typischer Hausfrauenjob, der den Damen durch freie Zeiteinteilung schmackhaft gemacht werden kann. Nein, unfair ausgebeutet werden die Frauen bei Tupper nicht und man kann dabei tatsächlich ganz gut verdienen. Auch das finanzielle Risiko ihrer Damen hält Tupper gering - man will schliesslich nicht die Ehemännder der Damen am Hals haben, wenn etwas schiefgeht...
Ich werde nie den Satz vergessen "Wann sind sie das letzte Mal für frisch geputzte Fenster gelobt worden?" Bei Tupper wird man ständig gelobt, jede Mark Umsatz wird beklatscht und bejubelt. Ausserdem hat man endlich ein anderes Thema als den Haushalt - und wieder Kollegen.
typische Hausfrau? Der Ideenreichtum von uns Frauen, Geld zu verdienen ist einfach enorm - muß er aber auch sein, denn vom Staat wird es einem ganz sicher nicht einfach gemacht, Kinder zu haben und zu arbeiten. Schön, wenn man auf der Karriereleiter so hoch war, daß die Stelle interessant und gut bezahlt ist. Gut bezahlt muß sie sein, denn sonst geht das Einkommen komplett an die Betreuungsorgane des Nachwuchs. Manche Mütter nehmen auch das mit Kusshand in Kauf, da ihnen eher das "aus dem Haus kommen" wichtig ist, als das Geld, was sie verdienen.
Auch das kann ich verstehen - aber auch das hat sich bei mir durch meine Homepage und die damit entstandenen und weiterhin entstehenden Kontakte gelegt.
Ja, ich bin wohl tatsächlich eine Hausfrau. Und ich bin tatsächlich zufrieden damit. Und da habe ich ganz großes Glück denn das, was die meisten berufstätigen Frauen haben, eine Mutter oder Schwiegermutter, die zumindest notfalls mal einspringen kann und die Kinder hütet, habe ich nicht. Und ich gebe es zu, bevor ich mich an der Quadratur des Kreises versuche und ein funktionierendes Betreuungsprogramm für meine Kinder aufbaue, bleibe ich halt daheim und betreue selbst - im Moment!
Was weiß denn ich, ob das so bleibt :-)

hier geht es weiter

zurück zum Hausfrauenreport

zur Hausfrauenseite E-Mail an die Hausfrauenseite