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Neues vonder Hausfrau

On the road again...

wer ist hier dick???

Lippenstiftlinie

21.10.1997
Geplant war, daß ich vormittags mal eben packe, die Kinder anschnalle und dann nach Nürnberg fahre. Felix war so nett. mit Michaela und unseren Freunden, die für eine Woche zu Besuch waren, in den Gottesdienst zu gehen, damit ich etwas mehr Ruhe beim Packen hätte. Nun, natürlich brauchte ich viel mehr Zeit, als ich gedacht hatte - und auch das Auto war viel voller, als geplant.
Ich muß doch wieder einmal erwähnen, wie ungemein praktisch es ist, daß ich kurze Zeit Tupperware verscherbelt habe. Erstens weiß ich jetzt, was von dem Kram wirklich nützlich ist,
2. konnte ich mich recht günstig damit eindecken und
3. habe ich jetzt eine riesengroße Tuppertasche (die Vorführtasche...). Sehr nützlich, ich bekam Michaelas und mein Bettzeug hinein.
(übrigens gibt es kein 4. verdient man viel Geld mit dem Verkauf von Tupperware
ich habe niemanden kennengelernt, der nicht dem Reiz von Schüsseln mit passenden Deckeln erlag und sich genötigt sah, den Gewinn (oder noch mehr...) umgehend wieder in Tupper zu investieren)
Tja, irgendwann war das Auto bis auf die für die Kinder und mich vorgesehenen Lücken einfach voll. Ganz kurz überlegte ich, ob wir nicht doch lieber mit der Bahn... aber dann freute ich mich doch auf die Fahrt und los ging es.
Felix sah beim Winken etwas unschlüssig aus - eine Woche ohne uns - eine bittersüße Woche...
Ruhe, himmlische Ruhe, aber wieviel Ruhe verträgt ein Vater ohne bleibende Schäden?
Wir fuhren aus der Siedlung heraus - links geht es zum Kindergarten, rechts nach Nürnberg...
Auf der A3 gab ich Gas und sah, daß meine beiden Goldschätchen beide eingeschlafen waren. Beide! Gelichzeitig! Mich überkam eine tiefe Dankbarkeit... und mir blieben fast 2 ruhige Stunden, in denen ich Radio hörte und uns fast bis Frankfurt fuhr. Sonntags ohne LKW fährt es sich richtig schön. Mit den meisten anderen Autos teilte ich mir die beiden rechten Spuren, während die linke Spur den vorbeibretternden DummDummGeschossen blieb.
Kurz vor Frankfurt zuckelte mittig ein ziemlich langsamer blauer Wagen an einem nahezu parkenden Gefährt vorbei. Geduldig wartete ich, daß die Mittelspur wieder frei wurde - wurde sie aber nicht. Man fuhr 100 kmh und zwar in der Mitte - ätsch!
Ich ging nach rechts, in der Hoffnung das blaue Auto würde die Anregung aufgreifen - tat es aber nicht.
Ich setzte mich wieder dahinter, sah mich sorgsam um und fuhr dann ob der gähnenden Leere mit voll durchgetretenem Gaspedal nach links. Tja, Vollgas ist bei einem Opel Kadett Diesel Automatik Baujahr '85 so eine Sache... sehr relativ. Ich war schon auf sagenhafte 110 kmh gekommen, als aus dem Nichts ein BMW hinter mir auftauchte, der scheinbar links abbiegen wollte und mit starkem Nebel zu rechnen schien. Ich machte, daß ich an dem blauen Auto vorbeikam und bin dann auf dem Weg auf die ganz rechte Spur fast mit dem BMW zusammengestoßen, der die rechte Spur zum Überholen benutzt hatte und nun wieder ganz nach links wollte. Ein Glück, daß er so Christbaumartig beleuchtet war und ich ihn nicht übersehen habe...
Kurz darauf erwachte Michaela und auch Oliver sah mich aus blanken Knopfäuglein erwartungsvoll an. Der Frankfurter Flughafen gefiel Michaela sehr - besonders die Flugzeuge, die auf der Autobahn zu landen schienen.
Das sind aber große Flugzeuge, erklärte sie staunend.
Am nächsten Rastplatz fuhr ich ab, füllte den Tank und steuerte dann das Restaurant an. Wir parkten neben einem protzigen BMW, der einen Duftbaum "neues Auto" am Rückspiegel hatte. Riecht das Auto dann neu? Vielleicht sollte ich mir doch mal so einen Duftbaum gönnen...
Ich hiefte Oliver mitsamt MaxiCosi aus dem Auto, griff mir die Wickeltasche und nahm Michaela an die Hand. Im Rasthof stürmten wir erst einmal auf die Toilette - ich fand sogar die eingesteckten Sagrotantücher!
Eine andere Mutter, ebenfalls mit gefülltem MaxiCosi, stellte gerade fest, daß man die Türen nicht schließen konnte, wenn man das Baby mit in die Toilette nahm und musterte mich, ob mir wohl evtl. in den Sinn käme, die Zeit, die sie bräuchte zu nutzen, um mit 2 Maxi Cosis und Michaela unter dem Arm aus dem Rasthaus zu flüchten. Man kennt derartige Fälle ja von den Privatsendern...
Ich denke, die Sagrotantücher outeten mich als harmlose Hausfrau und weckten ihr Vertrauen...
Später, nachdem Michaelas Euphorie über die automatischen Wasserhähne sich wieder gelegt hatte, (und ihre Hände klinisch rein geschrubbt schienen), gingen wir in den Nichtraucherbereich des Restaurants, wo prompt ein blonder Jüngling mit Zigarette saß. Sein Blick folgte meinem auf das Nichtraucherschild und zart errötend, drückte er brav die Zigarette aus.
(Mütter können so etwas ganz ohne Worte...)
Ich bat Michaela, auf ihren Bruder aufzupassen, damit ich für uns Kaffee, Eis und Nudeln holen konnte. Die Zeit nutzte Michaela um dem jungen Mann zu erklären, daß Rauchen ganz dumm ist und nur Dummis rauchen und ihre Mami kein Dummi ist und nicht raucht... daß wir nach Nürnberg fahren, daß ihr Puder Oliver heißt und daß das rote Auto da draußen von uns ist.
Oh, da habt ihr ja neben mir geparkt antwortete er um umgehend tief zu erröten. Wußte ich es doch - das war der BMW, der uns vorhin so originell überholt hatte. Fehlte ja nur, daß jetzt noch ein blaues Auto auf den Parkplatz kam...
Ich hatte es eilig meinte er und ich verbiß mir eine spöttische Frage nach den sanitären Anlagen. Er merkte auch so, daß es nicht ganz logisch war, daß er nun gemütlich hier saß, wo er es so eilig hatte. Um Abzulenken, sagte er Ich bin übrigens der Mike!
Michael?, fragte ich. Er hatte etwas von einem ertappten Schuljungen, als er dies eingestand... Souverän bot er mir eine Zigarette an, und lachte dann plötzlich los, daß das heute eindeutig nicht sein Tag sei. Er grübelte, wie er einen besseren Eindruck auf uns machen könnte und kam dann auf die Idee, mir einen Kaffee anzubieten.
Bis Mike mit dem Kaffee zurückkam, war es mir auch gelungen, meine Tasse auszutrinken und unauffällig wieder auf das Tablett zu stellen. Wer hätte gedacht, daß mir ein hirnloser Raser sympathisch sein würde? Nun, war er aber...
Besonders, weil er mir Oliver durch die Gegend schleppte... Wir gingen nach dem Essen noch in den Kiosk, wo Michaela die Süßigkeitentheke bestaunte. Gnädig erlaubte ich Mike, ihr etwas zu spendieren, woraufhin sie einige Minuten mit der Auswahl verbrachte. Die Zeit nutzte ich, in den Zeitschriften zu wühlen. In der PC Online hatten sie doch tatsächlich den MmM-Webring erwähnt! (ja, und die Spaßwelle und den MwM). Mike fragte mich, ob ich mich für das Internet interessiere und ich protzte nonchalant damit, daß dieser Webring da von mir sei. Leider hatte Michaela sich in diesem Moment für eine kleine Weingummi-Colaflasche entschieden, so daß er nicht dazu kam, angemessen beeindruckt zu sein :-)
Er konnte kaum glauben, daß sie nur eine einzige Weingummiflasche wollte, aber sie erklärte ihm, daß man von zuviel Süßigkeiten schlechte Zähne und Bauchweh bekäme. Ich schwöre, ich hatte ihr das nicht eingetrichtert!
Auch der Rest der Fahrt verlief angenehm. Mike überholte uns wieder, aber diesmal freundlich winkend - und links...
Michaela blieb wach und zählte die Regenbogen, während Oliver sich sein Spielzeug ind den Mund stopfte und heftig darauf herumkaute. Es war eine prima Idee gewesen, eine Rassel an den Henkel seines Sitzes zu binden!
Irgendwann angelte ich den Brief meiner Tante aus dem Handschuhfach. Zuerst fiel mir prompt die E-Mail mit der Wegbeschreibung nach Frankfurt in die Finger, aber dann fand ich den richtigen Zettel.
Nürnberg-Nord, murmelte ich, während wir an sämtlichen anderen Nürnbergabfahrten vorbeifuhren. Gerade als ich den Blinker setzte, um die Autobahn zu verlassen, nörgelte Michaela los:
Wie weit ist es noch? Ich habe Durst, ich habe Hunger, ich muß mal...
Ich mußte wirklich lachen und antwortete beim Einparken mit einem fröhlichen "Wir sind da!"

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