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Neues vonder Hausfrau

je ne regrette rien

wer ist hier dick???

Lippenstiftlinie

13.07.1997
Es ist schon eine ganze Weile her, aber ich habe hier einmal von meiner kleinen Angewohnheit erzählt, irgendwelche Lieder zu summen. "Things can only get better" mit seiner magischen Wirkung sofort neue Katastrophen auszulösen zB.
Nun, letzte Woche Samstag fand ich ganz unvermittelt im Supermarkt ein ganz neues (altes) Lied. "Non, je ne regrette rien" Keine Panik, das hat niemand mit anhören müssen. Ganz sicher nicht, denn Oliver war erwacht und hungrig "äh, äh, rawäh!" und Michaela war eine Flasche Saft auf den Boden gefallen. Das hatte sie wirklich nicht verdient, denn sie war sehr vorsichtig gewesen. Ausserdem war sie den ganzen Vormittag schon irrsinnig lieb gewesen (für eine 3,5 jährige große Schwester...). Ich war regelrecht auf die blöde Saftflasche sauer.
Nun, egal, ich mußte irgendwie mein Kind aus der Scherbenmatsche holen, wobei es mir gelang, mir eine Scherbe in die eigene Ferse zu treten, besagte Scherbenmatsche in die Obhut einer Verkäuferin übergeben, meinen hungrigen Sohn etwas schütteln, meine verzweifelte Tochter trösten, die Waren auf das Band legen, das Portemonnaie finden, bezahlen, den Sohn nochmals schütteln, der Tochter ein Eis versprechen, die Waren wieder in den Wagen legen, der Tochter einen Saft versprechen, die Einkäufe ins überhitzte Auto packen, beide Kinder ins überhitzte Auto packen, der Tochter genau erläutern wann mir in meiner Kindheit was zerbrochen war, den Autoschlüssel finden, aus der Parklücke kommen und einen Schreikrampf unterdrücken.
Non, rien de rien...
Oder nachts...
In freudiger Erwartung meines Fencheltees mache ich Oliver noch schnell eine frische Windel. Ich öffne die alte Windel und siehe da, nur ein klitzekleines Fleckchen. Schnell mit dem Lappen über seinen kleinen Hintern gewischt, die Windel zum Paket gerollt und ab in den Mülleimer, eine frische Windel aus der Schublade holen und dann heftig wehklagen:
"Neeeeein, warte - eine Sekunde - nicht doch - Mist, Mist, Mist - oh, nicht doch auf den Teppich - neeeein!"
Ok, säuber ich mal eben die Wickelkommode, den Fußboden und Oliver. Dann stopfe ich ihn mühsam in einen neuen Body und darüber einen neuen Schlafanzug. Endlich schlürfe ich meinen Tee und Oliver die kostbare Muttermilch. Nach einer Weile sehe ich, wie sein Blick glasig wird und er überhaupt sehr satt und müde wirkt. Ich lege ihn also an meine Schulter, freue mich auf mein Bett und klopfe zärtlich auf seinen Rücken, bis ich ein sanftes wörps direkt an meinem Ohr höre. Ein seltsames Gefühl im Rücken - irgendwie feucht und warm, bringt mich auf den Gedanken, mir ein neues Nachthemd zu gönnen, bevor ich wieder ins Bett hüpfe. Da ertönt erneut das wörps und Oliver benötigt auch ein neues Nachtgewand. Ausserdem ist da wieder eine empfindlich leere Stelle in seinem Magen, die dringend gefüllt werden muß...
Der Morgen graut und ich summe mein Lied...
Morgens fällt mir ein, daß ich dringend die Krankenkasse anrufen muß. Beim ersten Versuch gebe ich auf, da Oliver doch noch nicht ganz satt ist und Michaela durchs ganze Haus "Popo abputzen!!!" brüllt. "Oh, ich habe gerade keine Zeit zu telefonieren", sage ich dem jungen Mann bei der HEK - und er fragt etwas entgeistert, weshalb ich denn dann anrufe...
Eine Stunde später starte ich den nächsten Versuch. Michaela malt ein Bild und Oliver schläft tief und fest. Michaela hat etwa 100 gut malende Filzstifte in ihrer Reichweite und ein niegelnagelneues Malbuch. Sie ist höchst zufrieden und durchaus gewillt mich ungestört telefonieren zu lassen (sie hat auch etwas zu trinken und einige Kekse in ihrer Reichweite - und auf die Toilette muß sie derzeit auch nicht, wie sie mehrfach versicherte)
Ich werde mit der für mich zuständigen Sachbearbeiterin verbunden und melde mich brav mit meinem Nachnamen - danach verliere ich heftig an Souveränität, da mir völlig unklar ist, weshalb ich sie überhaupt anrufe. Nach einigen "ähs" frage ich sie freundlich, ob sie mal in ihren Computer schauen könnte, ob irgendwas anliegen könnte, was telefonisch besprochen werden sollte.
Danach ist sie fast noch freundlicher, spricht aber merklich deutlicher, langsamer und scheint auch einfachere Worte zu benutzen. Ich erfahre, daß ich ihnen noch den errechneten Geburtstermin meines Kindes vom Frauenarzt bestätigt mitteilen soll. Vorsichtig frage ich, ob ihnen eine Kopie der Geburtsurkunde mit dem tatsächlichen Geburtstermin nicht lieber wäre - und mir dämmert, daß ich diesen Anruf wohl schon eine ganze Weile vor mir hergeschoben habe. Zu meiner freudigen Überraschung erfahre ich aber, daß meine Trödelei diesmal tatsächlich eine lohnende Sache war, da Oliver 14 Tage nach dem errechneten Termin auf die Welt kam und die Krankenkasse nun für jeden einzelnen Tag noch ein wenig Geld überweisen wird. Nett von ihnen! (wäre Oliver früher gekommen, hätten sie aber auch für jeden Tag etwas abgezogen...)
Danach krabble ich im Wohnzimmer zwischen den Sesseln herum und hebe offene Filzstifte und Deckel auf. Ein Tip für Kleinkindereltern: von einer Sorte Filzstifte etwa 50 Packungen kaufen, sonst hat man irgendwann (wie wir) 100 verschiedene Filzstifte mit jeweils anderer Deckelsorte...
Ich bin jedenfalls sehr zuversichtlich, noch viele Augenblicke zu erleben, in denen ich ich etwas verbissen beteuern werde, nichts, aber auch gar nichts zu bereuen... (hoffentlich verderbe ich Frau Piaf damit nicht ihre letzte Ruhe...)
Für den Fall, daß bei Euch auch Bedarf besteht:

Non, rien de rien
Non, je ne regrette rien
Ni le bien qu'on m'a fait, ni le mal
Tout ça m'est bien égal
Non, rien de rien
Non, je ne regrette rien
C'est payé, balayé, oublié
Je me fous du passé

Avec mes souvenirs
J'ai allumé le feu
Mes chagrins, mes plaisirs
Je n'ai plus besoin d'eux
Balayés mes amours
Avec leurs trémolos
Balayés pour toujours
Je repars à zéro

Non, rien de rien
Non, je ne regrette rien
Ni le bien qu'on m'a fait, ni le mal
Tout ça m'est bien égal
Non, rien de rien
Non, je ne regrette rien
Car ma vie
Car mes joies
Aujourd'hui
Ça commence avec toi...

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