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Neues vonder Hausfrau
Lippenstiftlinie

Himbeeressig am Morgen ...

wer ist hier dick??? Kleine Kinder, kleine Sorgen
große Kinder - und man wird dauernd von einer ganzen Kramlawine überrollt ...
In Michaelas Schule hingen öfter mal Zettel aus: Läusealarm.
Ich habe dann brav Michaelas Köpfchen abgesucht und nie etwas gefunden.
Mit der Zeit wird man sorglos - mein Kind ist halt nicht anfällig für Läuse, aber wir sind ja auch saubere und ordentliche Leute.
Und plötzlich fängt das Töchterlein an sich zu kratzen. Wir sind mittlerweile so sorglos, daß uns der Gedanke an Läuse erst gar nicht kommt. Nein, es ist halt das Wetter, da schwitzt man unter seinen Haaren und kratzt sich gelegentlich.
Irgendwann fällt mir auf, daß ich Michaela öfter bitte, sich nicht zu kratzen - ein Tick?
Ich suche und werde fündig - aber da wir insgesamt nur ca 5 Nissen finden und keinen kleinen Übeltäter, sind wir weiterhin nicht sicher, ob es wirklich Nissen sind. Wir kaufen ein biologisches, verträgliches Mittel gegen Läuse und waschen mal damit das töchterliche Köpfchen.
Damit halten wir die Angelegenheit für ausgestanden und Kontrollblicke in der nächsten Zeit ergeben keine weiteren Funde.
Fein - es muß ja auch nicht immer gleich die chemische Keule sein!
Wochen später - wir bekommen Infomaterial der Schule über Läuse. Darunter der nette Spruch:

Häufiges Haarewaschen macht saubere Läuse!

Soll heißen, Läuse haben nichts mit der Körperhygiene zu tun.
Feiner Spruch - den sollte ich irgendwann mit auf die Seite setzen. Läuse sind aber nun wirklich nicht unser Thema - denke ich - und schaue nebenbei noch einmal auf das töchterliche Köpfchen. Nissenalarm!
Minuten später sitzt mein Töchterlein in der Wanne, das feine Biozeugs auf dem Kopf und eine Mutter, die blöde Sprüche macht:
seit wir Schauma-Shampoo nehmen, fühlt sich dein Haar ganz lausig an ...
Michaela ist hin und hergerissen zwischen Ekel und Begeisterung - Kinder sind so.
Während auf ihrem Kopf das Zeug einwirkt, friere ich ihr Zimmer ein und backe ihre Schmusetiere.
Unsere Kühltruhe ist voller eingebeutelter Bettwäsche, der Keller voller verknoteter Plastiksäcke - Topsi der Schmusehund hat einen Brandblase am Ohr ...
Ich ziehe meine Tochter aus der Wanne und kämme ihr die Haare aus. An dem Kamm bleiben die Nissen nicht hängen - die zupfe ich liebevoll einzeln aus dem Haar. Nebenbei kommt eine Laus vorbeigekrabbelt, schaut interessiert und legt 2.000 Eier.
Ich schwinge mich auf das Fahrrad, stürme die Apotheke und verlange eine Familienflasche Goldgeist forte. Es gibt keinen Goldgeist forte und Familienflaschen haben sie derzeit nicht. Also erstehe ich zwei kleine Flaschen, setze Michaela umgehend wieder in die Wanne und schlage diesmal mit Goldgeist zu.
Bio hin oder her - wenn danach noch lebendige Läuse zu finden sind, ist mir plötzlich ganz arg nach der chemischen Keule. Ich grüble, ob ich die Wirkung mit einer Prise Domestos noch verstärken könnte ...
Wenig später kämme ich meiner Tochter wieder die Haare aus und finde nur noch Nissen.
Ich selbst bin mit einer hypersensiblen Kopfhaut gesegnet, die mittlerweile penetrant juckt. Allerdings habe ich durch die Beschäftigung mit dem Thema mehr so eine Art "Ganzkörperjucken". Eine Weile starre ich die zweite Flasche an und grüble, dann giesse ich mir den Inhalt auf den Kopf und lasse es geduldig einwirken.
Unser ganzes Haus stinkt nach Goldgeist, meine Kopfhaut löst sich in weiße Schneeflöckchen auf, die sich dekorativ in meinen Haaren abseilen, bis sie sich dann auf meinen Schultern zu wilden Parties treffen.
Ich leide ... Ständig verfolgt mich der Wahn, so ein Schneeflöckchen könnte eine Nisse sein und wah - das Haus stinkt noch immer nach Goldgeist.
Was tun?
Ich zermatsche 1 kg Himbeeren und gieße 3/4 Liter Weißweinessig drauf - genau, das wird Himbeeressig.
Lecker und noch dazu eine tolle Erklärung für den Geruch im Haus!
Am nächsten Tag riecht das Haus weder nach Goldgeist, noch nach Essig - es riecht überhaupt nicht mehr.
Dass die Blumen im Garten oder das Obst auf dem Markt nicht mehr duften, fällt mir dabei gar nicht auf.
Dafür nehme ich plötzlich einen schwachen Hauch von Katzenpisse wahr.
Ach ja, meine Stirnhöhlen sind morgens irgendwie verstopft.
Ich dusche ausgiebig, trockne mich ab, creme meinen Luxuskörper üppig ein und putze dann mein Näschen unter sanftem Elefantensound. Tröööt
Ich schnuppere - neben der Creme ein übler Katzenpipigestank ganz in meiner Nähe und mit Schaudern begreife ich mein Handtuch als Übeltäter, was mich in Sekundenschnelle wieder unter die Dusche treibt.
Ich dusche nicht nur, sondern gönne mir noch eine Körperpeeling, eine Schlammmaske und was immer ich noch auf der Duschablage finde. Danach gehe ich los um zu töten, denn die Tür zu meinem Badezimmer war verschlossen, als ich es zuletzt verliess und auch noch als ich es betrat.
Ich finde meinen Mann im Garten, wo er sich abmüht unsere Tagesdecke an die Schaukel zu hängen. Da sie tropfnass ist, ist sie recht schwer.
Die Katzen haben alles vollgepinkelt!
teilt er mir fröhlich mit, während ich einen großen Stein finde und mich von hinten anschleiche. Eine letzte Chance gewähre ich ihm: wie kommt das vollgepinkelte Handtuch in mein Badezimmer?
Das war nicht vollgepinkelt, teilt er mir mit und nach jedem Strohhalm greifend atme ich erleichtert auf, das habe ich nur benutzt um die Decke auszureiben.
Bah, bah, bah! Und dann hängst du es in mein Badezimmer???
Wir starren uns beide an wie von Sinnen - er kann nicht fassen, daß ich es vorher nicht gemerkt habe und statt tätige Reue zu leisten, lacht der Kerl mich glatt aus.
Wir finden noch einige waschbedürftige Spuren im Hause. Mir scheint, die Katzen haben alles vollgepinkelt, was ich nicht in die Gefriertruhe gestopft habe. Abends erwarten wir Besuch der bei uns übernachten wird. Eine Business-Netzwerkbekanntschaft, auf die ich gerne den ehemaligen "Hera-Lind-Eindruck" machen würde. Also nicht den, der mir in dem Moment zwar näher gestanden hätte, nämlich Mann und Kinder zu verlassen, sondern der Mann, Kinder, Haushalt und Karriere locker nebenbei im Griff zu haben.
Dass meine Chancen eher schlecht stehen begreife ich spätestens in dem Moment, als sich diese Bekannte anbietet auf meinem Kopf nach Nissen zu suchen. Ich lehne es ab. Business-Netzwerker sollten sich nicht lausen ...
Wichtiger ist ausserdem: Die Katzen hatten schon einmal so eine Phase und diese Pinkeleien endeten erst, nachdem wir beide kastrieren liessen.
Diesmal hatten wir aber diese Hoffnung nicht, denn ab ist ab und was brachte sie jetzt zum Pinkeln?
Würde es helfen ihre Mägen verkleinern zu lassen? Die Schilddrüse entfernen zu lassen? Nabelpiercing???
Wir waren ratlos, bis ich im Kalender den Hinweis fand, daß es an der Zeit war den Essig zu filtern und mit Zucker zu kochen.
Der Essig? Aber natürlich - das ganze Haus roch penetrant nach Essig und wir rochen das einfach nicht mehr, während die Katzen verzweifelt ihr Revier markierten.
Ich filterte und kochte den Essig, füllte ihn in Flaschen ab und Ruhe senkte sich über unser Reihenhäuschen.
Jetzt ist alles wieder gut und duftet fein nach Lavendel.

sollte ich allerdings noch irgendwo eine Laus entdecken, brauche ich professionelle Hilfe ...

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