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Neues vonder Hausfrau

Lippenstiftlinie

die Hausfrau in der Beautyfarm

wer ist hier dick???Gestern befand ich mich ganz kurz in der Situation, in der es zu entscheiden galt, meinem Gesprächspartner mit kugelrunden blauen Augen zu versichern, daß die Hausfrauenseite hauptsächlich und gewohnheitsmässig von wohlhabenden und erholungsbedürftigen Frauen heimgesucht wird, oder dieses Unterfangen von vornherein aufzugeben und dann lieber ein Neues zu tippen.
Ihr ahnt, wofür ich mich entschieden habe.
Obwohl eine mit Naturalien zahlende Kurklinik ein feiner Werbepartner gewesen wäre.
Leider kommen solche Tauschhandel immer nur von Shops, die mich herzlich wenig interessieren. Ein Vertreiber von Arbeitskleidung wollte mich mit Küchenkitteln auf Lebenszeit eindecken - ich weiß auch nicht weshalb, aber Wellness-Wochenenden wären mir lieber.
Aber Schluß mit dem Geschimpfe, denn immerhin habe ich ja nun ein wunderschönes "Wellness-Wochenende" für 2 Personen gewonnen und auch schon verbracht.
Wir hatten es gleich noch ein wenig verlängert und durch diverse Zubuchungen aufgepeppt und nun sitze ich unendlich entspannt und schön am Computer.
Donnerstag kam meine Freundin mich abholen - nur ein klitzekleinwenig unwillig, daß ich noch nicht gepackt hatte. Sie schaffte es aber trotzdem, daß wir irgendwann in Bad Brückenau (noch nie gehört, aber sehr nett!) ankamen.
Meine Vermutung, es läge im tiefsten Bayern war nicht ganz richtig. Es ist nur knappe 5 km von Hessen entfernt und auf der Fahrt dorthin kamen wir durch Weltstädte wie Lieblos und Linsengericht.
Meine Freundin weigerte sich von der Autobahn abzufahren, damit ich Postkarten kaufen konnte, wußte aber zu erzählen, daß die Frage nach Linsengericht einaml bei Wer wird Millionär? gestellt wurde.
Falls Ihr je in die Verlegenheit kommt: es gibt also einen Ort namens Linsengericht und er hat immerhin 9.646 Einwohner. Und ganz in der Nähe liegt dann Freigericht mit 14.662 Einwohnern.
Ich weiß auch nicht wie es kam, aber als wir dann endlich in Bad Brückenau ankamen, hatte ich ziemlichen Hunger.
Wir hatten auch Glück und bekamen in einem ansprechenden Speisesaal ein ebenfalls ansprechendes Freigericht - leider keine Linsen ... sondern eher ein Buffet, mit mehreren Möglichkeiten und minutiösen Kalorienangaben.
Eine Kelle hat 45 Kalorien, warnte mich ein Schild eindringlich und vergeblich.
In der Kurklinik hat man einen Hang zu Terrinen zum Hauptgericht und Mousse zum Dessert.
Zu ihrem Unglück saß mit freiem Blick auf unseren Tisch eine Dame, die sich auf Reduktionskost hatte setzen lassen und ein ausgesprochenes Mitteilungsbedürfnis hatte, was ihre Verdauung anging. Ihr fehle das Brot, erklärte sie und ich verkniff mir die Antwort, die schon Madame Pompadour kein Glück gebracht hatte. Wie ich las, hatte übrigens auch Mme Pompadour nie wirklich gesagt, das Volk solle halt Kuchen (Brioche) essen, wenn es kein Brot hätte. Das wurde ihr nur in den Mund gelegt, ebenso wie Aussprüche wie "mein Königreich für ein Pferd" nie über die Lippen anderer kamen.
Die Kellnerin reagierte auf den unterschwelligen Wunsch nach Brot auch nicht wunschgemäß, sondern servierte Sauerkrautsaft, der die Verdauung schon wieder auf Trab bringen würde.
Ich holte mir eine weitere Portion der köstlichen Dickmilch-Mohn-Mousse an frischen Erdbeeren und bedauerte die Diätende aufrichtig.
Danach erkundeten wir erst einmal - anfangs unter sachkundiger Führung - das Haus und ich schaffte es, nicht zu kichern, sondern nahezu vornehm gediegen dreinzublicken. Um eine gediegen griechische Atmosphäre zu zaubern, hatte man sehr viel griechischen Dekokram verteilt, Säulen auf säulenlose Wände gepinselt, Gipsfiguren die Arme abgeschlagen und Wasserhähne mit Aufschriften wie Helenen-Quelle verziert.
Diese Bemühungen führten zu einer durchaus angenehmen Atmosphäre - es erinnert ein wenig, wenn auch ganz anders, an das spanische Ambiente meines Schwimmbades, dessen Saunateil übrigens einem indischen Tempel gleichen soll. Wir werden das in Kürze erkunden, denn nach den Tagen in Bad Brückenau, die wir absichtsvoll schwitzend in diversen Dampfbädern, Saunen, Sole-Bädern etc verbrachten, fassten wir den Entschluß, dies hier nun auch öfter zu tun.
Hoffentlich ist das Publikum im Mediterrana nicht überraschend deutlich jünger und schlanker als jenes im Regena, denn das könnte unseren Mut wieder ins Wanken bringen.
Und hoffentlich gibt es dort auch diese Duschen.
Nein, nein, ich schwärme hier nicht von einfachen Duschen - keine Bange, normale Duschen kenne und nutze ich ohne größere Begeisterungsschübe. Aber dort gab es 2 unterschiedliche Duschkabinen. Zwischen den beiden stand ein - sagen wir mal, griechisch anmutender Pott, zu dem ein Rohr führte, aus dem regelmässig neues Eis purzelte. Der Eisbrunnen.
Links ging es dann in eine Dusche, bei der man zwischen Tropenregen oder Limonen-Niesel wählen konnte. Rechts war eine Duschkabine, in der man sich von allen Seiten gleichzeitig beduschen konnte.
Ich gab mein vornehmes Gegucke auf - sah eh kein Mensch, denn wir waren ganz unter uns, was auch den Umstand der gemischten Sauna den postpubertären Kicherfaktor nahm - und kurz darauf rieben wir uns mit viel Eis und Geduld ab, um kurz drauf dann ausgiebig zu duschen. Herrlich ...
Falls mitlesende Göttergatten noch kein Geburtstagsgeschenk für mich haben: so eine Dusche wäre nett ;-)
Hm, ok - ein knallrotes, zur Handtasche passendes Portemonnaie, das so aussieht wie das, was ich mir in Paris gerade habe klauen lassen, wäre auch nett ...
Wir verbrachten den Rest des nachmittags schwitzend, quiekend und dann wieder ruhend und als weitere Kur-Gäste den Weg in die Sauna-Anlage fanden, hatten wir die Quietsch-Phase auch schon hinter uns und saunierten ruhig und gesittet, wie sich das gehört.
Zwischen den Sauna-Gängen konnte man sich auf Liegestühlen vor einem künstlichen offenen Feuer ausruhen, Apfelschorle schlürfen und lesen.
Meine Freundin erinnerte uns noch rechtzeitig an das Abendessen und so hatten wir wieder Gelegenheit, mit wohlgefüllten Tellern den Diätschluchzern aus der Ecke zu lauschen. Wir bestellten uns ein Fläschlein Wein dazu und beschlossen den Abend dann mit einer ausgiebigen Martini-Probe. Ich wußte gar nicht, wie gut Martini schmeckt. Jetzt weiß ich es leider - wieder eine unheilvolle Kalorienquelle im Leben einer ohnehin schon hüftgewaltigen Hausfrau ...
Kurz darauf sanken wir ins Bett und ich in einen tiefen Schlummer, den meine Freundin aber resolut schubsend wieder beendete.
Ich entschuldigte mich wortreich, drehte mich auf die Seite und schlief umgehend wieder ein.
Den nächsten Tag verbrachte meine Freundin mit tiefen Ringen unter den Augen und wenig netten Andeutungen über ein schnarchendes Ungetüm in unserem Zimmer. Komisch, ich hatte nichts gehört.
Sicherheitshalber blieb ich aber den ganzen Tag eisern alkoholfrei, drehte mich des Nachts auf den Bauch und wurde prompt wieder geschüttelt.
Ich machte mein Nachtlicht an und las einen Krimi, bis - ja, bis meine leidende Freundin neben mir eifrig begann einen Wald abzuholzen. Grinsend knipste ich mein Nachtlicht aus und schlief ein.
Prompt wurde ich geschüttelt, was ich nicht ganz fair fand. Ich drehte mich schliesslich um - legte meine Füße neben ihr Kopfkissen, drehte mich nachdrücklich auf den Bauch und beschloss unter keinen Umständen zu schnarchen. Ich wurde geschüttelt, bevor ich einschlief. Als ich ihr sagte, daß ich noch gar nicht geschlafen hätte, wurde ich ungläubig ausgelacht. Ich überlegte kurz, die Nacht au dem Balkon zu verbringen, muß aber darüber eingeschlafen sein. Meine Freundin behauptet, sie hätte die Nacht kein Auge zugetan, während ich nun wüste Folgen meines Schnarchens träumte.
Überhaupt - sie schnarcht auch, nur bin ich dem gegenüber durch die jahrelange Ehe mit einem Wildhüter schon vollkommen abgehärtet und daher deutlich toleranter. Ok, ausserdem kann ich immer und überall schlafen, was ich bereits in den unpassendsten Situationen bewiesen habe ...
Die folgende Nacht nötigte ich meine Freundin, sich die Ohren mit eigens zu dem Zwecke gekauftem Ohropax zuzustopfen.
Glücklicherweise hatten wir ein Beautyprogramm dazugebucht und so sah meine Mitreisende am Ende des Kur-Aufenthalts eigentlich nicht schlechter aus, als zu Beginn der Schlafentzugsphase ...
Das Beautyprogramm war auch sehr nett. Wir wurden in Molke und Farben gebadet, massiert, gepeelt, gecremt, eingewickelt und immer wieder von vorne.
Sehr nett - ob es sinnvoll war, alles umgehend in der Sauna wieder herauszuschwitzen, ist eine andere Frage.
Aber, wenn ich den salbungsvollen Werbeprospekt richtig gelesen habe, ging es bei unserem Aufenthalt hauptsächlich darum, unsere Schönheitsenergien zu befreien. Was besagte Energien mit ihrer neugewonnenen Freiheit täten, steht auf einem anderen Blatt.
Ich vermute mal, meine Schönheitsenergien nutzen ihre Chance - zur endgültigen Flucht ...
Zum Schluß ein Link zur Kurklinik - und sollte die eine oder andere erholungsbedürftige Millinoärsgattin unter Euch sein, die von meiner Schwärmerei zu einem Aufenthalt dort angeregt wurde, wäre es nett, wenn Ihr dort darauf hinweisen könntet, damit man sich doch noch auf meine Natural-Handels-Idee einlässt ;-)

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