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Neues vonder Hausfrau

Lippenstiftlinie

der stilvolle Jahreswechsel - mit Kleinkindern

wer ist hier dick???

Das kann doch nicht alles sein!, sagte Mirko, ich kann doch nicht so festgelegt sein, daß ich jetzt schon weiß, daß wir Silvester 2005 dann wieder hier sitzen!
Ich überlegte, ob ich widersprechen sollte. Ob ich darauf hinweisen sollte, daß wir 2005 nicht hier sondern bei uns säßen und kam dann gleich auf die Frage, ob man Jahreswechsel nach den Jahren benennt, die enden, oder denen, die beginnen.
Eventuell widerspräche ich ihm also, obwohl er Recht hätte?
Ehrlich gesagt wirkte er in dem Moment, als sollte ich selbst in dem Fall, daß er bewiesener Massen Unrecht hätte, nicht widersprechen. Frauen fühlen so etwas. Insbesondere Frauen, die auch einmal ein (eigenes) Baby im Arm hielten.
Solche Frauen sollten sich in einem solchen Moment dann einfach zurücklehnen, an ihrem Kaffee nippen und nicken.
Wer gerade ein (eigenes) Windelbaby auf dem Arm hat, lechzt nach Abenteuer oder zumindest der Illusion der Abenteuertauglichkeit und nicht nach festgelegter Spiesseridylle.
Ja, ich weiß ...
Und so nehme ich leichten Herzens Abschied von dem guten alten - dieses Jahr bei uns und nächstes Jahr dann wieder bei euch, obwohl es ungemein praktisch ist, Silvester mit einem anderen Elternpaar zu feiern.
Aber ok, das Abenteuer ruft und so planen wir ganz spontan heute für Silvester 03 - oder 02?
Das Silvester Ende diesen Jahres jedenfalls. Ist das kompliziert ...
Diesen Jahreswechsel hatten wir auch schon nicht spiessig zu viert (ähm, zu acht, samt der Kinder) gefeiert, sondern diesmal gab es eine richtige Fete, zu der ich meine Käse-Suppe kochte.
Wenn man auf eine Fete mit 20 Gästen (und Krabbelvolk) kommt, kann man sicher sein, daß 20 Leute für 20 Leute kochen und man satt wird ... sehr satt, wenn man die Zeit zum Essen findet.
Ich selbst weiß Veränderungen nicht so arg zu schätzen. Wer meinen spannenden Verabredungen mit Regina folgt, weiß daß ich kein Problem damit habe, jahrelang Donnerstags Sushi essen zu gehen. Vermutlich ist Sushi irgendwann out, unsere Stammplätze gehen pleite und wir müssen uns etwas anderes überlegen.
Aber ich bin immer bereit, mir zumindest Mühe zu geben und so gab ich der Fete eine echte Chance.
Zur Begrüssung servierte Mirko mir warmen Sekt und im Fernsehen lief Dinner for one.
Gemütlich - aber danach war dann Party angesagt.
Als es soweit war, strebten aus allen umliegenden Häusern junge Paare mit großen Töpfen und niedlichen Kindern zum Ort des Party-Geschehens. Für die Kinder - und jeder Gast brachte welche mit - wurden Biertische und -bänke aufgestellt und mit wonnigen Ikea Blumentellern und bunten Bechern gedeckt. So saßen unsere lieben Kleinen dort, wurden fotografiert, futterten Partybuffet und prodzuzierten Krümel.
Um sie herum wuselten unzählige Eltern in schicker Partykleidung und -laune und wischten umgekippten Bechern, Tellern und kotzende Kindern hinterher.
Als die Kinderlein satt waren, mußten sie Pipi, AA oder ihnen war langweilig, die Musik zu laut, die Windel zu voll oder sie wollten mit Mami/Papi tanzen, spielen oder zanken.
Insgesamt war das Krabbelvolk vollkommen überdreht, übermüdet, übersättigt, aber vollkommen schlafunwillig.
Der Partyraum war liebevoll dekoriert, das halbgeplünderte Buffett verlockend, die Getränkeauswahl riesig, die Musik gemischt wie auf allen Partys und das Publikum (zumindest das, welches mit der Nase über die Bartische reichte!) interessant - der Rest war eher niedlich (wenn man Kinder mag).
Party! - Wir mußten uns nur noch eben um die Kinderlein kümmern und dann würden wir tanzen, ein wenig flirten (im Idealfall mit dem eigenen Ehepartner), noch mehr tanzen, das Buffett plündern, tanzen, interessante Gespräche führen - gleich, aber erst mußte Oliver Pipi und Michaela war gerade langweilig.
Kurzzeitig hatte ich ein interessantes Gespräch mit einer Mutter, die dann aber mal eben ihr Baby hinlegen mußte - als sie zurückkam, war ich gerade mit Oliver auf der Toilette.
Um 22 Uhr überredete ich Michaela, sich bis Mitternacht hinzulegen. Als sie um 23 Uhr lag, begrüsste mich Oliver jubelnd auf der Tanzfläche und hopste dort dann mit mir wild herum, bis ich Michaela wieder wecken mußte.
Mit glasigen Augen saß Michaela auf dem Bett und meinte bop.
Ihr eigener Silvester-Geburtstag, die Fete und ich fürchte auch die Stunde Schlaf, hatten sie vollkommen geschafft und ich hatte das Gefühl, eine große Schaufensterpuppe in einen kleinen Winteranzug stopfen zu müssen - und das, ohne Kopf, Hände und Füße abschrauben zu dürfen ...
Kurz vor Mitternacht stolperte ich mit ihr auf die Straße, wo alle schon mit ihren Aldi-Böller-Packs warteten.
Kein Sekt! Noch nicht einmal warmer ...
Aber da kam schon Mirko mit einem Kasten - leere Malzbierflaschen?
Ah, für die Böller ... Und der Sekt? Na wenigstens keine Spülmittelflaschen, diesmal ...
Egal, ich freute mich schon darauf, mit kalten Füßen in den funkelnden Nachthimmel zu starren, Töchterlein, Söhnchen und Göttergatten zu knuddeln, das alte Jahr Revue passieren zu lassen und mir für das neue sinnlose Vorsätze einfallen zu lassen.
Jeanette drückte mir einen putzig herzförmigen Taschenwärmer in die Hand und verteilte Sektgläser.
Mirko und Co zündete Raketen und dann - dann ging alles ganz schnell.
Wie auf Kommando begann jedes zweite Kind wie am Spieß zu brüllen und leicht panisch stellten die dazugehörigen Eltern ihre Sektgläser in den Schnee und sprinteten mit dem brüllenden Nachwuchs in die Häuser.
Nur Felix war schlau und drückte die absolut nicht schreiende Michaela in seine und den brüllenden Oliver in meine Arme.
Bye bye funkelnder Nachthimmel!
Drinnen fand ich noch einen freien Stuhl und versuchte Oliver auf meinem Schoß davon zu überzeugen, daß er das Feuerwerk unbedingt sehen möchte - nein, möchte er nicht. Feuerwerk ist doof!
Wir könnten uns in die Tür stellen, da kann nichts passieren. Nein, Feuerwerk ist doof. (dooooooooooof!)
Am Ende saß er in Jeanettes Spüle, starrte durch das Küchenfenster in den funkelnden Nachthimmel, liess das alte Jahr Revue passieren und ...
Neben uns prostete mir ein weiterer Papi zu, dessen Tochter mit getrockneten Tränenspuren im Gesicht auf Jeanettes Arbeitsfläche kniete und in den funkelnden Nachthimmel starrte.
Und draussen zündeten die Resteltern Böller und Raketen, nippten an ihrem Sekt, winkten uns freundlich zu und machten Fotos von uns. Aha ...
Wenig später brachte Felix zwei schlaftrunkene Kinder ins Bett, während ich durch die glimmenden Böllerreste spazierte, mein Sektglas aus dem Schnee pflückte und mit den anderen auf das Neue Jahr anstiess.
Ja, genau so muß Sekt sein - perfekt !

Ich bin schon ganz sagenhaft gespannt, wie und wo wir den nächsten Jahreswechsel stilvoll begehen - ich bin für jede Schandtat bereit und ich wette unser Nachwuchs auch!

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