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Neues vonder Hausfrau

Lippenstiftlinie

Wie man eine Ehe tierisch gefährden kann

wer ist hier dick??? Mein Mann liebt mich.
Wie in guten, so auch in schlechten Tagen, er liebt mich.
Ich weiß das, denn zum 10. Hochzeitstag hat er mir eine Reise nach Venedig geschenkt und wenn man eine Reise nach Venedig schenkt, will man sagen, daß man liebt. Auf die Reise freue ich mich schon sehr. Nicht auf Venedig selbst - sondern auf all die Dinge, die ich danach schreiben kann, denn Venedig, das dürfte purster, reinster Touristennepp sein. Eine Cola 10,- DM, lieblos singende Gondolieri, die einen mit dem Preis hereinlegen (macht vorher klar, daß es ein Preis für 2 Personen ist, sonst kassiert der am Ende doppelt!) und mit nörgeligen Touristen überfüllte Plätze, Brücken, Neppläden und Cafés.
Ich bin sicher, Venedig lässt mich da nicht im Stich ...
Falls ich es nicht doch vorher noch verpatze und der beste aller Göttergatten die Taschen packt und fluchtartig das Reihenhausidyll verlässt.
Dabei fing alles so harmlos an ...
Ich wollte so gerne wieder eine Katze haben. Es mußte ja keine junge Katze sein. Junge Katzen wollen dauernd spielen, verkratzen die Möbel und sind noch nicht so reinlich ... (ich weiß das ... jetzt ganz sicher ...)
Mir ging es dabei weniger um die Katze selbst, als um die Tatsache, eine Katze im Haus zu haben. Mit anderen Worten, ich habe am liebsten diejenigen Katzen, die sich eben nicht schnurrend auf meinen Schoß werfen, sondern solche, die mit Stolz, Würde und Krallen über ihr Reich herrschen und über uns nur lässig als meine Dosenöffner sprächen, wenn sie sprächen, was Katzen selbstredend nicht tun.
Also kam Nicky ins Haus und vermehrte sich umgehend.
Zwei Katzenkinder haben wir vermittelt, ein Kater sollte im Juli noch ein neues Zuhause bekommen und ein einzelnes Kätzchen sollte bei uns bleiben. Natürlich gelang es uns nicht, zu besagtem Kater den nötigen inneren Abstand zu behalten und als der Tag der Abgabe nahte, knickte ich ein und nun haben wir halt 3 Katzen ...
Zwischenzeitlich vermehrten sich also auch unsere Kaninchen und wir könnten den Nachwuchs in Talkshows mit dem Thema Hilfe, meine Tante ist mein Vater auftreten lassen.
Das Timing der Vermehrung war so perfekt, daß wir drei Tage später erst einmal in den Urlaub starteten und die tierbetreuenden Helfer vorsichtig darauf vorbereiteten, daß die Kaninchenbabies evtl. nicht überleben würden.
7 Babies schafft kaum eine Kaninchenmutter, hatten wir erfahren und der erste Wurf wird eh gerne a) gefressen oder b) vernachlässigt und verhungert. Wir verbrachten 2 sonnige Wochen auf Texel und erst am letzten Tag fragte ich an, wieviele Kaninchen uns daheim erwarteten. Nur ungerne wollte ich die Kinder mit der Aussicht auf Kaninchenbabies über das Urlaubsende hinwegtrösten, um dann daheim vor einem leeren Gehege zu stehen ...
Ich hoffte, daß zumindest eines überlebt hatte.
Es hatten alle 7 überlebt, wurde mir freudig verkündet.
wie schön!, sagte Felix. Seine Worte waren so trocken, daß sie zu Staub zerfielen und ich den Kindern umgehend im allerbesten Mamiton erklärte, daß wir sie aber alle 7 verschenken werden!
Ein Blick auf den Gefrierausdruck im väterlichen Gesicht und meine Kinderlein stimmten diesem Ansinnen brav zu.
Daheim begrüssten uns 2 merklich gewachsene Jungkatzen, eine mürrische Mutterkatze, 2 Kaninchen und 7 putzige Flauschkugeln. (wir werden alle 7 verschenken!)
Und ein seltsam anrüchiger Wäscheberg in der Garage. Alte, mittlerweile sehr verdächtig nach Katzenpisse stinkende Kissen. Ich sah das Flackern in den Augen meines Mannes. Beängstigend, wenn man jemandem dabei zuschaut, der ein Déjà vu hat.
Nicky lehnt ihren Nachwuchs ab. Als Mutter kann ich das (zumindest gelegentlich) ein klitzekleinwenig nachvollziehen, aber ich tue meinen Unwillen durch in erhobener Stimme vorgetragene, pädagogisch minderwertige Sätze kund und pisse nicht in irgendwelche Kissen.
Wobei, wenn ich darüber nachdenke ...
Nein, pfui!
Nun, wir hatten vor 7 Jahren schon einmal eine Katze, die nicht ihren, sondern unseren Nachwuchs ablehnte. Das Tierheim, aus dem wir sie damals geholt hatten, coachte uns in dieser Lage und gab wertvolle Tipps, wie das Versprühen von Zitronenöl und anderen Dingen, die Norma davon abbringen sollten, auf Kissen und Teppiche zu pinkeln. Nach und nach verschwanden alle Teppiche und Kissen aus unserer Wohnung, weshalb Norma ins (leere) Kinderbett sprang und - genau - hineinpinkelte.
Die Dame vom Tierheim meinte am Telefon nett, dann müßten wir uns halt entscheiden:
entweder Kind oder Katze!
Wir entschieden uns (erwartungsgemäß) für unser Kind und brachten Norma wieder ins Tierheim. Wer sich einmal wirklich mies fühlen möchte, braucht nur eine Katze ins Tierheim zu bringen ...
(sie wurde umgehend an einen vermehrungsunwilligen Rentner vermittelt)
Nein, wir waren danach nicht katzenlos - uns blieb Puck, der unseren Nachwuchs so gut wie möglich ignorierte und wenn er nicht gestorben wäre (Altersschwäche ...), auch heute noch tun würde ...
Der vertraute Geruch von Katzenpisse ausserhalb der Katzenklos brachte umgehend Nicky in Verdacht, die Übeltäterin zu sein.
Ich schob Nicky einige Kügelchen ins Schnäutzchen, die mir die Tierärztin gegeben hatte, um sie in ihrem mütterlichen Unwillen etwas zu beruhigen, aber dies änderte nichts an der Tatsache, daß sie ihrem Nachwuchs nur noch fauchend und um sich schlagend begegnet.
Morgens weckte uns Michaela mit der frohen Kunde, daß eine Katze in die Dusche gekackt hätte und brav schwor ich, daß wir dieses Problem entweder in den Griff bekämen, oder die Katzenkinder doch noch abgeben.
Ich überlegte kurz den Satz ok, nimm sie und bringe sie ins Tierheim! zu sagen, aber so gutmütig mein Schatz auch sein mag, der Geruch von Katzenpisse und das eine oder andere Häufchen in der Dusche, könnte ihn auf den Gedanken bringen, daß so ein herzloser Akt des Rauswurfs auf Dauer tragbarer sei, als die beiden zu behalten.
Als er mir einmal in einem Streit ein du wolltest die Kinder! vor die Füße warf, konnte ich ihm viel unbesorgter sagen, er habe Recht und solle sie ins Heim bringen ...
Vielleicht sollte ich mal eine Unterseite aufmachen:
die dämlichsten Sachen, die sich Ehepaare schon an den Kopf geworfen haben ...
Du wolltest die Kinder! wäre dabei meine persönliche Nummer 1.
Ich reinigte die Dusche (sehr gründlich und opferte einige Tropfen meines Chanel No. 5), liess unauffällig 2 bepisste Kissen verschwinden und schärfte den Kindern die Notwendigkeit des Türenschliessens ein. Insgesamt war ich doch etwas mutlos. Meine Argumente, die Katzen zu behalten, sind sicher edler und so, aber Felix Argumente sind geruchsgewaltig ...
Während er einkaufte, inspizierte ich schnuppernd das Haus, stopfte Nicky weitere Kügelchen zwischen die Zähne und grübelte. Felix kam zurück und hatte ein weiteres Katzenklo für das Badezimmer gekauft. Ausserdem eine große Packung Katzenleckerlis.
Venedig mag teurer gewesen sein, aber der größere Liebesbeweis war nun eindeutig das Katzenklo und die Leckerlis, denn dieser konstruktive Beitrag an der Lösung unseres Problems, hat eine Zentnerlast von meinem Herzen genommen.
Ganz ehrlich, ein klitzekleinwenig hatte ich geargwöhnt, er würde evtl. die deutlich bequemere Position des Du wolltest die Katzen! einnehmen, statt des vielleicht haben sie uns einfach nur vermisst und vielleicht ist es von hier aus zu weit bis zum Katzenklo im Keller.
Nun, wir werden sehen ...
Ich ging in die Küche und begann Spinat, Rührei und Pellkartoffeln zu kochen. Verständnisvolle Männer sollte man nicht hungern lassen. Bestimmt beruhigt sich hier alles wieder.
Wir werden die Kanichen verschenken (möchtest Du eines?) bevor sie sich erneut vermehren,
die Katzen werden ihr Revier irgendwann aufgeteilt haben und sich nicht mehr bekriegen (oder zumindest keine Duftmarken mehr verteilen) und Felix und ich werden gemeinsam alt ...
Ich darf nur kein weiteres Viehzeug anschaffen, welches sich unverzüglich vermehrt. Das ist einfach, das sollte ich schaffen.
Ich schaute aus dem Fenster und sah einen kleinen, gelben Wellensittich über die Strasse hopsen.
Es war ein Reflex!
Ich meine, der kleine Kerl hätte da draussen nicht überleben können!
Felix hielt von innen die Haustür zu und sagte nur heiser:
Das Vieh kommt hier nicht rein! Bestimmt legt er gleich Eier und macht Dreck!
Ok, ok, das war gelogen ...
In Wirklichkeit half er sogar beim Einfangen von Olli mit, aber er war nicht unglücklich, als ich unverzüglich sämtliche vogelverdächtigen Nachbarn fragte, ob ihnen evtl. ein Vogel abhanden gekommen sei.
Bei einer Nachbarin hatte ich Erfolg - nein, es war (bis dahin) nicht ihrer, aber mein Argument, daß ihm bei uns das Schicksal mit Lebendfutter verwechselt zu werden drohe, überzeugte sie, ihn unverzüglich abzuholen und Olli zu taufen.

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