So duschen Sie wie eine Frau 1. Ziehen Sie Ihre Kleider aus und legen Sie sie in den entsprechenden Wäschekorb (weiße Wäsche / Buntwäsche). 2. Gehen Sie, angezogen mit Ihrem Bademantel, ins Badezimmer. Wenn Sie unterwegs Ihren Mann oder Freund treffen, dann bedecken Sie jeden Zentimeter Ihres Körpers mit einer nervösen Geste und rennen so schnell wie möglich ins Badezimmer. 3. Betrachten Sie sich im Spiegel und strecken Sie Ihren Bauch heraus, so weit Sie können. Beklagen Sie sich dann darüber, daß Sie einen Bauch bekommen haben. 4. Gehen Sie unter die Dusche. Suchen Sie den Waschlappen für das Gesicht, den Waschlappen für die Arme, den Waschlappen für die Beine, den Dusch-Schwamm und den Bimsstein. 5. Waschen Sie Ihre Haare ein erstes Mal mit dem Shampoo 4 in 1 mit 83 Vitaminen. 6. Waschen Sie Ihre Haare erneut ein erstes Mal mit dem Shampoo 4 in 1 mit 83 Vitaminen. 7. Benutzen Sie die Haarspülung auf der Basis von Jojoba-Öl und getrockneten Biber-Genitalien. Lassen Sie die Haarspülung 15 Minuteneinwirken. 8. Schrubben Sie Ihr Gesicht mit einer Maske aus Eiern, gemischt mit Aprikosenmus. Schrubben Sie 10 Minuten, bis Sie fühlen, daß Ihre Haut gereizt ist. 9. Waschen Sie die Haarspülung aus. Dieser Vorgang muß mindestens 15 Minuten dauern, damit Sie auch sicher sein können, daß Ihre Haare gut ausgespült sind. 10. Rasieren Sie sich unter den Achseln und Ihre Beine. Denken Sie darüber nach, sich auch die Bikinizone zu rasieren, entschließen Sie sich aber doch dazu, dies mit Wachs zu tun. 11. Schreien Sie so laut es geht, wenn Ihr Mann oder Ihr Freund die Klospülung betätigt oder sonst irgendwo Wasser laufen läßt. 12. Drehen Sie den Wasserhahn der Dusche zu. 13. Trocknen Sie alle nassen Oberflächen der Dusche mit einem Schwamm. Sprühen Sie ein Anti-Schimmel Spray auf die Dichtungen der Duschwanne. 14. Steigen Sie aus der Dusche. Trocknen Sie sich mit einem Badetuch ab,das 2x so groß ist wie Deutschland. Packen Sie Ihre Haare in ein zweites Handtuch. 15. Untersuchen Sie jede Stelle Ihres Körpers nach Pickeln. Drücken Sie diese mit Ihren Fingernägeln oder gegebenenfalls mit Hilfe einer Pinzette aus. 16. Gehen Sie in Ihr Zimmer zurück, dick eingepackt in Ihren Bademantel und mit dem Handtuch auf dem Kopf. 17. Wenn Sie unterwegs Ihren Mann oder Freund treffen, dann bedecken Sie jeden Zentimeter Ihres Körpers mit einer nervösen Geste und rennen Sie in Ihr Zimmer, wo Sie sich einschließen und 1 1/2 Stunden damit verbringen, sich frische Kleider anzuziehen. |
So duschen Sie wie ein Mann 1. Setzen Sie sich auf Ihr Bett, ziehen Sie Ihre Kleider aus und werfen Sie sie auf einen Haufen. 2. Gehen Sie splitterfasernackt ins Badezimmer. Wenn Sie unterwegs Ihrer Frau oder Ihrer Freundin begegnen, vergessen Sie nicht, Ihr Becken auf einladende Art zu bewegen, um Ihr zu zeigen, daß Sie stolz auf Ihr Teil sind. 3. Betrachten Sie Ihre umwerfende männliche Silhouette im Badezimmerspiegel und ziehen Sie Ihren Bauch ein, um zu sehen, ob Sie Bauchmuskeln haben (natürlich haben Sie keine). Bewundern Sie die Größe Ihres Penis, kratzen Sie Ihre Genitalien und riechen Sie ein letztes Mal Ihren herben, männlichen Duft, indem Sie an Ihren Fingern schnüffeln. 4. Gehen Sie unter die Dusche. 5. Suchen Sie keinen Waschlappen (Sie benutzen nämlich keinen). 6. Waschen Sie Ihr Gesicht. 7. Waschen Sie sich unter den Achseln. 8. Furzen Sie lautstark und freuen Sie sich über die tolle Resonanz in Ihrer Duschkabine. 9. Waschen Sie sich Ihre Genitalien und die Partie drumherum. 10. Waschen Sie sich den Hintern, nicht ohne dabei Schamhaare von Ihrem Hinterteil an der Seife zu lassen. 11. Nehmen Sie irgendein Shampoo und waschen Sie sich die Haare. 12. Öffnen Sie den Duschvorhang und betrachten Sie sich mit dem Schaum im Haar im Spiegel. Ziehen Sie anschließend den Duschvorhang wieder zu. 13. Vergessen Sie nicht zu pinkeln. 14. Spülen Sie sich ab. 15. Steigen Sie aus der Dusche. Übersehen Sie das Wasser, das sich auf dem Badezimmerboden ausgebreitet hat, weil Sie den Duschvorhang nicht ganz zugezogen haben. 16. Trocknen Sie sich flüchtig ab. Natürlich lassen Sie den nassen Duschvorhang auf den Boden vor statt in der Dusche abtropfen. 17. Betrachten Sie sich im Spiegel. Spannen Sie Ihre Muskeln an, ziehen Sie Ihren Bauch ein und bewundern Sie die enorme Größe Ihres Penis etc. 18. Spülen Sie die Duschwanne nicht aus. 19. Lassen Sie die Heizung und das Licht im Badezimmer an. 20. Gehen Sie, bekleidet nur mit einem Handtuch um die Hüften, zu Ihrem Kleiderhaufen in Ihrem Zimmer zurück. Wenn Sie unterwegs Ihrer Frau oder Ihrer Freundin begegnen, öffnen Sie das Handtuch, zeigen Sie Ihr Ihren Penis mit einem eleganten Schwung der Hüften, kombiniert mit einem "Wow, hast Du DAS Ding gesehen?". 21. Werfen Sie das nasse Handtuch auf das Bett. Ziehen Sie innerhalb von 2 Minuten Ihre alten Kleider wieder an. |
Wobei nein, ich lamentiere eher, daß ich nicht dazu komme, mich so zu duschen, wie es sich gehört -
für eine Frau..., da die Dusche von einem rotäugig jammernden Kind belagert wird. Meine
Kinder, meine Augensternchen, meine Schätzchen... Hätte ich sie doch nur natürlich
auf die Welt gebracht, dann wären sie sicher auch nicht so anfällig für Magen-Darm-und-Fieber-Rotz-Viren.
Dass meiner Schwester nicht aufgeht, daß Bachblüten an mich vergeudet sind. Ich bin kein
Typ für halbe Sachen und schon gar nicht für dünn dosierte Floralkräfte. Ich bin
die Art Überweib, an der sowohl der Wehentropf, als auch die Periduralanästhesie gescheitert
sind, wogegen mich aber irgendwelche Hormone und die winterliche Dunkelheit mit links knicken.
Keine Bange, ich ernähre mich nun brav von Johanniskraut und Bachblüten, erprobe die
von Ruth Picardie propagierte Konsum-Therapie, indem ich Geld in Klamotten und Haarpflegeprodukte
stecke und versuche es mit einer Gesprächstherapie. Wobei ich mir die teuren Therapeuten spare und
zum Allheimittel jedes Moppels greife - eine Bekannte, die noch moppeliger ist, als ich es bin.
Zumindest so moppelig, daß ich mir einreden kann, daß es noch moppeliger ist. Das wahre
Geheimnis an der Methode ist aber die Wechselwirkung, die nur zieht, wenn besagte Gesprächspartnerin
wenig Ähnlichkeit mit einem selbst hat und sich an die Spielregeln hält.
Die Regel heißt: vorgetäuschter Neid und spielt sich so ab:
Ach, du hast Glück, du bist so klein, da fällt dein Gewicht gar nicht auf,
während ich dabei auch noch so groß bin.
Spinnst du? Ist doch Klasse, bei dir verteilt sich das doch dann viel besser - und ich wünschte,
ich hätte deine Naturlocken!
Was? Wo du so wunderschöne lange Haare hast? Und noch dazu blond!
Sei froh, daß du dunkle Haare hast! Ich wünschte, ich könnte auch mal einen Aubergine-Ton
hineinfärben...
Wichtigeste Regel bei dem Spiel ist, daß nicht plötzlich eine von beiden der anderen Recht
gibt!
Stimmt, dick zu sein ist schon übel, aber soooo groß und soooo dick... <--- falsch!!!
Der Griff zu dem Buch von Ruth Picardie spiegelt meine Misere wider (Miesere wäre passender).
Hintergedanke beim Betreten des Kiosks war eigentlich eine spassige Lektüre zu kaufen. Die
Petra hatte ich schon in der Hand. Eine Orgasmus-Diät versprach witzig zu sein,
aber dann sah ich das Buch von Ruth Picardie und was könnte mich derzeit besser aufheitern,
als zu lesen, wie eine Frau und Mutter Anfang 30 an Krebs stirbt???
Es wird mir fehlen das Leben
Vermutlich ist es nicht nett, aber Jamie und India - ganz besonders India - haben mein Herz im
Sturm erobert, während Ruth mir fremd bleibt. Jamie ist Klasse. Er hat Aids und heitert Ruth nach
Kräften auf:
E-Mail von Jamie, 25. Februar 1997
Liebste, liebste, liebste Ruth,
dachte, ich fang mal mit einem eher unbeschwerten Thema an: Beerdigungen.
...
Vielleicht ist es clever, die Beerdigung übermäßig lange hizuziehen. Sagen wir drei
Tage mit Unterbringung im Hotel. Dann hassen dich die Leute am Ende so sehr, daß sie froh sind, dich
endlich loszusein. Überhebliche Kuh! Für wen zum Teufel hielt die sich eigentlich?
Nicht ganz so ernst gemeint. Wenn ich anfange dahinzusichen, warum könnte ich nicht meine
Beerdigung haben, bevor ich sterbe? Ich würde zu gerne dabeisein und mir die Grabreden
anhören und anschließend die Gelegenheit wahrnehmen, ihnen allen persönlich zu danken.
Dann würde ich mich davonmachen, um zu sterben, und versprechen, mein Handy auszuschalten.
...
Ok, das war Jamie - mal schauen, was mich von India am meisten ansprach...
E-Mail von India, 25. Februar 1997
Liebste Ruth,
mein Gott, voller Eifersucht winde ich mich in meinem grauen Kolossal-BH und den gigantischen Oma-Schlüpfern.
Vierhundert - und - fünfundzwanzig Scheine! Hölle und Asche. Aber was für eine Wonne. Bitte
beschreib mir Detailgetreu jedes einzelne Wäscheteil (pfui, ich hör mich ja an wie 'n
Sittenstrolch). Es ist ein so herrlicher Laden, nicht? Als hoffnungslose Hausfrau richte ich mein
Augenmerk lieber auf das Möbellager von AP. Mein einziger Besitz von AP ist ein Paar
roter Satin-Pumps mit Federbesatz und schwindelerregend hohen Absätzen - sehr sexy, doch seit
wir zwei Kinder haben, nehmen wir eher Abstand vom Paarungsakt...
Ich würde Deine Unterwäsche nur allzu gern haben, wenn Du den Löffel abgegeben hast, aber ich
fürchte, Du unterschätzt meinen gewaltigen Leibesumfang ganz erheblich. Vielleicht könnte
ich Deine Schlüpfer als Gedenk-Armbänder an meinen überdimensionalen Handgelenken tragen.
Liebe & Küsse India XXX
Ruth hat Kraft und Mut - vielleicht sind mir India und Jamie nur deshalb lieber, weil sie dieses Buch
überleben. Insgesamt ein beeindruckendes Buch und sicher besser als jede Orgasmus-Diät...
Ausserdem habe ich gemerkt, daß das Johanniskraut wohl schon zu wirken beginnt, da sich doch
tatsächlich auch schon wieder heitere Aspekte an Problemchen entdecken lassen. Zum Beispiel
hadere ich mit dem Schicksal, ausgerechnet dann ein schulpflichtiges Kind zu haben, wenn die
Rechtschreibung, die ich einmal gelernt habe, nicht mehr gilt. Ich habe bereits beschlossen, ein
Fax-Gerät zu kaufen und Michaelas Hausaufgaben heimlich an
Julian zu faxen. Vielleicht bekomme
ich einen Abo-Preis?!
Andererseits ist die Reform meine Rettung, denn um ganz ehrlich zu sein,
habe ich selbst die alten Regeln nie begriffen. Meine Kommaregel war, immer dann ein Komma zu setzen,
wenn Rita mich gegen das Bein trat (sanft) und selbst die Regeln, die ich beherrschte taugten selten
viel. ZB habe ich da eine ganz tolle Eselsbrücke zu dem Wort Paar gehabt. Sobald es um ein aus
2 bestehendes Paar ging, wurde es mit aa geschrieben, und alle anderen schrieben sich par.
Halt! Stimmt natürlich nicht, habe ich aber jahrelang beherzigt. Meine Freundin konnte das
Geheimnis lüften, wie ich mir diesen Schwachsinn einreden konnte - es ging bei der Regel nicht
um die As, sondern die Groß- und Kleinschreibung. 2 groß, alle anderen klein... nix ein A...
Manche Dinge lernt man eben mit dem Holzhammer. Bettzeug hatte für mich durch
Doris Day "Pyjama für Zwei" etwas amerikanisches und so entstand das Plymmo. Eher gesagt, Plumeau -
was ja nun wirklich überhaupt nicht zum Pyjama passt. Trag ich halt nun Negligè wenn ich
zum Plumeau oder ein Nachthemd zum Federbett.
Was ich meine ist, daß mir DER positive Aspekt der Reform einleuchtet. Kaum einer vermag noch
zu beurteilen, ob ich nun nach den neuen Regeln schreibe, mich an den alten Regeln festklammere, oder
eine Mischung aus beidem zum besten gebe. Sollte ich Michaela falsch beraten, werde ich mich mit
mütterlicher Überlegenheit auf die Regeln aus dem letzten Jahrtausend berufen.
Wobei, stur wie ich bin, gehöre ich zu jenen, für die das nächste Jahrtausend erst in über einem
Jahr beginnt. Mag mein Verhältnis zu Buchstaben auch chaotisch sein - als Bänker (noch bin ich einer!!!)
sagen mir die Zahlen sehr logisch, daß am 01.01.2000 das letzte Jahr des Jahrtausends beginnt!
Wie kann ein Jahrtausend vorüber sein, wenn das letzte Jahr zum vollen Tausender gerade erst beginnt?