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Neues vonder Hausfrau

Brombeeren und Guinness

Brombeeren Hatten wir den kinderlosen Urlaub schon auf der Hinfahrt genossen, freuten wir uns bei unserer Ankunft noch viel mehr über die traute Zweisamkeit, denn in Ruhe und kürzester Zeit konnten wir unser Gepäck in diese Puppenstube von einem Ferienhaus tragen.
Danach widmete sich Felix der verantwortungsvollen Arbeit des Feuermachens. Mit viel Sachverstand, aber leider ohne Erfolg...
Am nächsten Tag weihte ihn Amanda aber in ihre Geheimnisse ein und so saßen wir künftig abends vor einem prasselnden Kaminfeuer, lasen oder schauten englische Rätselshows. Bei einer hätte ich 500.000,- englische Pfund gewonnen, wäre ich die Kandidatin gewesen!
Baked Beans Pizza Die Tage hingegen verbrachten wir mit langen, sehr langen Wanderungen oder kurzen Abstechern in die Supermärkte und Sandwich-Bars. Im Supermarkt suchten wir ein kulinarisches Feuerwerk namens "Heinz, Baked Beans Pizza", welches wir schon beim letzten Wales Urlaub 1996 genossen hatten. Damals waren wir sozusagen mit beiden Kindern in Fairbourne gewesen, einem kleinen Küstenort in der Nähe Dolgellaus, der einen eher morbiden Charme ausstrahlt. (ziemlich totes Kaff...)
Von Oliver wussten wir damals aber noch nicht... er kam erst 9 Monate später und dann in Köln auf die Welt.
Dieser Urlaub war für uns schon etwas ganz besonderes. Nicht nur, weil wir wieder in unserem Lieblingsland waren. Wales, oft das Neuseeland für Arme genannt hat seinen ganz eigenen Charme, den die manchmal atemberaubenden Landschaften, die Weite, die Menschen, der Regen und das Essen ausmacht. Herbst-Urlaub in Wales bedeutet quasi eine Regengarantie, allerdings mit ebenso nahezu garantierten, regelmässigen Wetterumschwüngen.
So kann man getrost in einem kleinen Restaurant Marshmallows in den Kakao rühren und darauf warten, daß der Regen nachlässt und man dann mit einem unvergleichlichen Geruch nach Erde, Bäumen und Schafscheisse belohnt wird.
die Regenwolke kommt
Wir hatten allerdings eher Pech, denn es regnete nur bei unserer Ankunft und gelegentlich morgens, wenn wir noch gar nicht wirklich an das Aufstehen dachten. Und an unserem letzten Urlaubstag, aber auch darüber konnten wir uns eher freuen. Wir waren nämlich von den anstrengenden Wanderungen der Vortage und der einen sehr mühseligen "Bergersteigung" derart steif und ungelenk geworden, daß wir mit Mühe und Not eine gut 6 stündige Wanderung so gerade noch geschafft hatten, als wir im Happy Valley an einem Parkplatz vorbei kamen, zu dem wir immer schon einmal zurückkehren wollten. Dort beginnt nämlich ein Wanderweg zum "Bearded Lake". Einer der vielen kleinen, sehr idyllischen Bergseen. Das Problem mit Bergseen ist der Berg, den man erst einmal wieder erklimmen muß, um in den Genuß der Idylle zu kommen.
So standen wir auf dem Parkplatz, wohl wissend, daß wir am nächsten Tag wieder nach Köln fuhren, daß dies die endgültig letzte und doch so ersehnte Chance war, diesen See zu besuchen.
Aber uns tat jeder Knochen weh, schien jeder Muskel spröde und die Sehnen steif. Unschlüssig sahen wir uns gegenseitig an, heuchelten Rücksichtnahme auf den anderen und deuteten an, nur aufgrund der mangelnden Kondition des Eheanhangs und nur aus großer Liebe auf den Aufstieg zum Bearded Lake zu verzichten, als plötzlich dicke Tropfen auf die Windschutzscheibe trommelten. Regen!
Große, dicke Tropfen, kein Schauer, sondern lang anhaltender, alle Wanderungen verbietender Regen.
Traurig seufzend verliessen wir den Parkplatz und beschlossen es im nächsten Jahr erneut zu probieren.
Na, Klasse - daran erkennt man, daß ich keine Schriftstellerin bin, denn wie bekomme ich jetzt die Kurve vom letzten Tag wieder hin zum Urlaubsanfang??? Ich kann hier nicht aufhören, schliesslich habe ich mühsam einen ganzen Stapel Fotos eingescannt...
Felix Sylvester jährt sich unsere Elternschaft zum 6. Mal. Oft schon habe ich gegrübelt, wie wir eigentlich vor den Kindern waren. Schlanker... ok... aber sonst?
Kaum hat man das Baby, weiß man gar nicht mehr, was man ohne gemacht hat - was nicht heißt, daß man es nicht gelegentlich gerne einmal ausprobieren würde.... Die Woche Wales hat unsere Erinnerungen aufgefrischt. Wir sind viel gewandert und haben noch mehr, ziemlich sinnlos, aber sehr gerne diskutiert. Auf der Fähre machte Felix einen ersten Vorstoss in dieser Richtung und fragte mit Blick auf einen Feuerlöscher, in dem kein Schaum war (ausdrücklich), was es denn auf dieser Welt gäbe, das man nicht mit Schaum löschen könnte.
Ich war noch zu sehr Mutter und grübelte, ob ich die Kartoffelkopffrau nicht doch besser sofort kaufen sollte. So meinte ich nur, es gäbe sicher nichts, was man nicht auch mit einem großen Blubb Nutella löschen könnte. Aber dann später, auf der Autobahn suchten wir gemeinsam begeistert einen Grund dafür, weshalb es nur so wenige Raststätten auf den englischen Autobahnen gäbe. Unsere Lösung: weil es nur so wenig Transit-Verkehr auf der Insel gibt! Logisch, oder?
Trotzdem Schwachsinn, vergeßt es gleich wieder, denn kaum wußten wir, weshalb es kaum Rastplätze gibt, fuhren wir in ununterbrochener Folge an Welcome Breaks und anderen, sehr großen Rasthöfen vorbei...
Aber, ich bemerkte noch etwas. Gelegentlich empfinde ich ein tiefes Bedauern, nicht mehr in kleine Kruschläden oder auf Flohmärkte gehen zu können. Mit einem Kinderwagen macht es mir einfach kein Vergnügen mehr. So hüpfte ich natürlich in Wales in kleine Läden, wann immer wir in die Nähe kleiner Läden kamen - nur um verblüfft festzustellen, daß der beste aller Ehegatten finsteren Blickes mit verschränkten Armen und sehr demonstrativ draussen blieb. Dass wir niemals gemeinsam bummeln, liegt also gar nicht unbedingt an den Kindern... Buchgeschäfte waren eine Ausnahme, da es dort Landkarten gibt. Ich kann mich für Karten nicht besonders begeistern und werde nie die Freude verstehen, mit der Felix die Landschaft mit der Karte verglich. Schau, die Stromleitung dort ist hier eingezeichnet... ganz toll...
ein Tor Was wir noch lieben und man in Wales auch lieben sollte, sind winzig kleine Straßen mit der Tendenz noch kleiner und enger zu werden. Meist von Hecken oder Mauern gesäumt schlängeln sie sich durch die Landschaft. Tor um Tor nähert man sich entlegenen Zielen, die hier vermutlich überfüllte Touristenattraktionen wären. Idyllische Seen, Wasserfälle, verfallene oder nahezu intakte Burgen und immer wieder wunderschöne Wanderwege (zu Seen, Wasserfällen und Burgen...).
Interessant werden die kleinen Straßen, wenn man plötzlich Gegenverkehr hat. Wo war die letzte Ausweichbucht, grübelt man. An Hängen ist es klar, wer hinauffährt, muß rückwärts wieder zurück bis zur Ausweichstelle - aber auch sonst ist es kein Problem, da der Gegenverkehr meist gutmütig und nett ist. Eher vertrödelt man dadurch Zeit, daß beide beharrlich versuchen, dem anderen die Vorfahrt zu gewähren.
Hier wäre doch eine nahezu unauffällige Stelle um zu erwähnen, daß den ersten und einzigen kleinen Unfall, den wir jemals in Wales hatten, natürlich Felix verursacht wurde. Allerdings hat sich dies in unseren Flitterwochen zugetragen und ist somit schon fast verjährt. Auf einem Parkplatz hatte er zu quengeln begonnen, daß er auch einmal fahren möchte. Generös überließ ich ihm den Fahrersitz und routiniert chauffierte er uns zur Ausfahrt des Parkplatzes. Dort schaute er nach links und gab Gas. Ich sah den Laster von rechts und schrie, woraufhin er mit sagenhaften Reflexen den Rückwärtsgang einlegte, Gas gab und den freundlichen Engländer hinter uns rammte. Nach sekundenlanger Schreckstarre kicherten sowohl der Engländer, als auch ich los, während Felix noch etwas länger in besagter Starre verweilte. Der Engländer war nett und meinte, er könnte nicht recht sagen, ob und welche Beule nun von uns sei. Ausserdem hätte er ja jetzt die Story überhaupt zu erzählen. Heute hatte ich ein deutsches Auto vor mir, denke mir nichts Böses und Rumms!...
Zugetragen hat sich dies in Nordengland - dem Lake District. Auch wunderschön und sehr regenreich.
Vielleicht sollte ich zugeben, daß ich dafür so meine Probleme mit dem Rechts-Abbiegen hatte. Zu begreifen, daß man nicht vor den aus der rechts abknickenden Straße herauswollenden Autos abbiegen darf, war doch etwas viel für mein kleines, frauliches Hirn. Und so bog ich des öfteren vor den Autos ab, um verblüfft zu bemerken, daß meine Spur aber nun hinter ihnen war.
Ein bezaubernd, anmutiges Lächeln mit einem Hauch Schüchternheit und angedeuteter Bewunderung meinerseits - ein unverhohlen spöttisches Grinsen der feinen englischen Art und schon ließ man mich irgendwie durch...

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