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Neues vonder Hausfrau

Ist die Freiheit käuflich?

wer ist hier dick???

Lippenstiftlinie

13.05.98
In einem Artikel über Ethik las ich einmal, daß es Dinge gibt, die man nicht kaufen kann. Liebe, Zuneigung, Freiheit - Freiheit?
Doch, klar kann man Freiheit kaufen!
10,- DM die Stunde! Wir kauften uns erst gestern wieder welche :-)
Punkt 18.30 Uhr stand eine nette 16 Jährige in unserer Tür und verkaufte uns für 40,- DM Freiheit. Wir nahmen das Angebot umgehend an, wie wir es immer tun, wenn sie kommt, schwangen uns auf die Räder und strampelten bis zur nächsten Tankstelle, wo wir uns etwas zu trinken kauften. Eine Decke hatten wir dabei - jetzt nichts wie ab in den Königsforst.
Vorher machten wir noch einen Abstecher zu befreundeten Kindseltern, die ganz baff waren angesichts unseres Spontanbesuchs. Wir hielten ihn sehr kurz, schliesslich hatten wir uns nicht angemeldet und schliesslich wollte ich Radfahren - schnell und weit!
Doch, Eltern können sich so etwas wie Freiheit kaufen, wenn sie jemanden wie unsere Yvonne kennenlernen. Die junge Dame bringt nichts aus der Ruhe, schon gar keine trotzende Vierjährige oder ein verschmustes, aber hellwaches Baby. Jedem mag man seine Kinder sicher nicht anvertrauen, aber bei ihr brauchen wir keine Skrupel zu haben. Sie hat nämlich noch ganz junge Geschwister und kennt alles - auch die Unzurechnungsfähigkeit eines müden Kindes. Michaela bricht irgendwann abends einfach ab. Normalerweise bringen wir sie gegen 19 Uhr ins Bett, aber bei dem Wetter versuchen wir das noch nicht einmal. Wenn sie dann aber plötzlich darauf besteht, daß man ihr den Popo mit einem Entchentempotaschentuch abputzt und dabei "Alle meine Entchen" singt und fürchterlich zu weinen beginnt, wenn man das nicht möchte, weiß man, daß dieses Kind eigentlich schon schläft, aber irrtümlich noch herumsteht und redet.
In dem Fall hilft nur eines - Kind ausziehen, Zähne schrubben, waschen, Nachthemd überstülpen - Gegenwehr zärtlich brummend ignorieren und Kind ins Bett legen. Weiß unser Babysitter :-)
Sie versucht dann keine sinnlosen Diskussionen...
Und was machen wir so?
Im Winter stand das Kino mit einem anschliessenden Kölsch hoch im Kurs - aber jetzt im Sommer möchte ich raus in die Natur und das nicht immer im Zuckeltempo. Sicher ist es mit Kindern auch schön, aber eben so ganz anders...
Den einen Abend die Woche erleben wir ein wenig, wie es vor Michaelas Geburt war und wie es sein wird, wenn die lieben Kleinen damit beginnen, Ausreden zu suchen, um uns nicht zu unseren Ausflügen begleiten zu müssen. Ich erinnere mich dunkel, daß ich ständig Mathe lernen mußte - ganz besonders, wenn Fahrten auf dem Rhein anstanden, oder das Freilichtmuseum. Phantasialand war ok und meine Mathekenntnisse lagen umgehend im grünen Bereich...
Ja, der Sonntagnachmittagsausflug - langsam dämmert mir, weshalb meine Eltern so oft in dieses langweilige Freilichtmuseum wollten - zumindest sagten, daß sie dahin wollten...
Es ist schon ziemlich schön und wichtig auch als Ehepaar noch etwas zusammen zu unternehmen. Lange Gespräche ohne niedliches Geplapper dazwischen. Ok, ok, ich gebe zu, daß sich die Gespräche nach 7 Jahren Ehe etwas seltener um meine blauen Augen und deren Unergründlichkeit drehen, sondern eher "Hast du dran gedacht, die Lohnsteuerkarte... den Gasmann, die Auotinspektion..." und so weiter...
Nun, wir radelten gestern zu einem Bach, breiteten unsere Decke aus und genossen unsere Freiheit und die Mücken. Irgendwo ist man ja auch stur - und wenn wir uns ein kleines Picknick am Bach vorgenommen haben, lassen wir uns das doch nicht von einigen Millionen Mücken versauen...
Auf dem Rückweg verrieten wir uns dann doch als Eltern, als im Licht unserer Fahrräder einige Frösche über den Weg hopsten und wir beide das Bedürfnis verspürten, irgendwen auf die Tiere hinzuweisen.
Schaaade, daß Michaela nicht dabei war...
So schön die Zeit ohne die Kinder ist - sie ist ja doch nur so schön, wenn man auch viel Zeit mit den kleinen Monstern hat. Die sonnigen Tage im Garten möchte ich ganz sicher nicht missen. Michaela lebt von Wassereis und Oliver hat mittlerweile gelernt in die Plastikwanne zu klettern, ohne sie dabei umzuwerfen.
Er hat ganz feste Vorstellungen von einem perfekten Nachmittag. Erst ein Bad in der Wanne, dann bitte ein halbes Gläschen Babymampf, gefolgt von einem Fläschlein - und dann ein Nickerchen unter dem Kirschbaum.
Michaela bevorzugt die Variante: knallbuntes Wassereis bis zum Abwinken und dann pfundweise rohes Gemüse und Wasser - aber nicht am Tisch, sondern picknickartig im Zelt. Und ich sitze im Schatten, futtere kalorienarme Gurken und ein kalorienarmes Eis, wenn der Eiswagen kommt und versuche mir weiterhin Eisberge vorzustellen.
"Mord in Spitzbergen" von Anne B. Radge - ich hätte es wohl besser im Winter gelesen, aber jetzt will ich wissen, wie es ausgeht...

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