Hummus und Falafel
Mit Kichererbsen den Orient genießen
(aid) - Die Kichererbse sorgt für Abwechslung auf dem Speiseplan. Vor allem in der orientalischen und
mediterranen Küche dürfen die gesunden Hülsenfrüchte nicht fehlen. Im Nahen Osten wird aus Kichererbsen und
Sesammus ein köstlicher Brotaufstrich hergestellt: das "Hummus".
Die Menschen im arabischen Raum kombinieren die runzeligen "Erbsen" meist mit Couscous, während die Spanier sie zu
einem köstlichen Eintopf (Ropa vieja) verarbeiten. Die bei uns bekannteren würzigen Falafel-Bällchen sind dagegen eine
türkische Spezialität.
Immer häufiger werden die fein-aromatischen Hülsenfrüchte auch in der deutschen Küche verwendet.
Sie sind mehligkochend, behalten aber auch im gegarten Zustand ihre Form.
Das nussige Aroma passt zu Suppe, Aufläufen, Reis- und Currygerichten.
Auch im Salat und als Beilage zu Fleisch und Meeresfrüchten sind sie ein Genuss.
Das Mehl kann als Basis für Brot, Pizzateig oder süße Backwaren verwendet werden.
Kichererbsen ( Cicer arietinum ) gehören zur Familie der Schmetterlingsblütler und sind mit der Erbse nicht näher
verwandt. Die deutsche Bezeichnung bedeutet interessanterweise Erbse-Erbse, da "kicher" auf das lateinische Wort
"cicer" für Erbse zurückgeht. Die Samen der Hülsenfrüchte haben eine kantige, unregelmäßige Form und sind eine
gute Alternative zu üblichen Sättigungsbeilagen wie Nudeln oder Kartoffeln.
Sie enthalten reichlich Ballaststoffe, wertvolles Eiweiß, B-Vitamine, Vitamin A, C und E sowie die Mineralstoffe Eisen, Zink und
Magnesium.
Im Handel sind meist die rundlichen, beige-gelben Kichererbsen aus dem Mittelmeerraum erhältlich.
Getrocknete Erbsen müssen vor dem Garen mindestens zwölf Stunden, am besten über Nacht, in Wasser eingeweicht werden.
Das Einweichwasser sollte man entsorgen, da es Bitterstoffe enthält. Die oben schwimmenden Exemplare werden aussortiert, denn sie würden beim Kochen hart bleiben.
Die Garzeit beträgt 30-120 Minuten.
Schneller geht es mit vorgegarten Dosenerbsen, die nur kurz mitgekocht werden.
Trockenerbsen sind aber geschmacklich die bessere Wahl.
aid, Heike Kreutz
(aid) - Ein Blick auf die Speisekarte beim Türken oder Inder um die Ecke zeigt es:
Kichererbsen sind ein fester Bestandteil der Speisen im Nahen und Mittleren Osten.
Aber auch aus deutschen Küchen dringen zunehmend orientalische Gerüche.
Ursprünglich stammt die Kichererbse aus Vorderasien wo sie schon vor 8000 Jahren verzehrt wurde.
In der Antike gelangte sie nach Nordafrika und Indien und die Römer nahmen sie dann aus Pompeji mit, um sie schließlich auch im
Mittelmeerraum zu beheimaten. Daher stammt das Wort "Kicher" auch vom lateinischen Begriff für Erbse: cicer (sprich: kiker).
Daraus wurde im Althochdeutschen dann "Kihhira" und schließlich ihr heutiger Vorname "Kicher".
Die Kichererbse ist somit streng genommen eine Erbseerbse.
Immer noch wird sie vor allem in ihren Ursprungsländern, aber auch in Mexiko und im Mittelmeerraum angebaut. Dort ist sie
Grundlage für die bekannten Falafel-Bällchen in der Türkei, für viele Couscous-Gerichte im Arabischen Raum und dem Hummus im
Nahen Osten.
Ihre Verbreitung auf der ganzen Welt verdankt die Kichererbse ihren vielseitigen Einsatzmöglichkeiten in der Küche.
Und zwar zu Recht, denn sie ist ein wahres Multitalent.
Ihr nussiges Aroma passt nämlich zu Eintöpfen, als Beilage zu Fleisch und Salaten, zu Reisgerichten als Fleischersatz oder als Püree.
Sie wird zu Brotaufstrichen oder Dips verarbeitet und sogar für süße Backwaren verwendet.
Für das heimische Kochvergnügen hat man die Wahl zwischen der größeren, rundlich, beige-gelben Kichererbse aus dem
Mittelmeerraum und Lateinamerika oder der kleinen, kantigen, farbigen Sorte aus Indien. Die getrockneten Kichererbsen müssen
jedoch vor dem Garen mindestens zwölf Stunden, am besten über Nacht in Wasser einweichen. Die oben schwimmenden Erbsen
sollten dabei aussortiert und weggeworfen werden, denn diese quellen nicht im Wasser und bleiben auch beim Kochen hart.
Für ganz Eilige gibt es im Handel auch vorgegarte Dosenerbsen. Diese müssen nur noch kurz mitgekocht werden. Und selbst nach
längeren Garzeiten behält die Kichererbse dann ihre Form und bleibt fest.
Aber auch das Kichererbsenmehl ist nahezu überall einsetzbar. Es kann zum Beispiel die Basis von aromatischen Pfannkuchen sein,
als Grundlage von Saucen genutzt werden oder für einen Pizzateig herhalten.
Die Kichererbse eignet sich auch gut zum Rösten in der Pfanne. Die Griechen knabbern sie wie Nüsse zum Ouzo.
Und nun noch eine gute Nachricht für Magenempfindliche:
die Kichererbse hat das geringste Blähpotenzial unter den Hülsenfrüchten. Und auch sonst können sich ihre Inhaltsstoffe sehen lassen.
Sie enthält Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor, Kalzium und Magnesium und reichlich an den Spurenelementen von Eisen, Kupfer und
Zink. Aber vor allem die B-Vitamine sowie die essenziellen, also für den Körper unentbehrlichen Aminosäuren Arginin, Leucin und Lysin
machen sie so wertvoll. Außerdem sorgt die Kichererbse mit fast 20 Prozent Eiweiß und über 40 Prozent insbesondere
langkettiger Kohlenhydrate für eine lang anhaltende Sättigung.
Und mit nur 150 g Kichererbsen deckt man sogar die Empfehlung der täglichen Zufuhr an Ballaststoffen.
aid, Andrea Kornblum