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Hausfrauenseite -> Kinder -> Geburtsberichte -> Claudia: spätgebärend mit Kaiserschnitt

 

Claudia: spätgebärend mit Kaiserschnitt

rund, na und ?! Bei uns ging alles ruck zuck.
Ich (damals 38 Jahre alt) habe meinen Mann im Internet kennengelernt. Wir sahen uns und es hat sofort "Pling" gemacht. Nach 3 Monaten zogen wir zusammen und nach 5 Monaten wurde ich auf Magen - Darm - Infekt behandelt. Wie sich herausstellte, war der Infekt von langwieriger Natur, denn ich war schwanger!
Gott sei Dank haben die eingenommenen Medikamente nicht geschadet. (Ach so - ich hatte übrigens ganz normal meine Periode - bis zum 4. Monat).
Die ersten Monate waren der Horror. Ich litt unter Hyperemesis in schlimmster Form. Bis zu 20 Mal habe ich täglich erbrochen und das fast 6 Monate lang.
Mein Arzt machte die Situation auch nicht gerade besser. Er machte wunderbare Videoaufnahmen per Ultraschall für teures Geld und das war das einzig Gute an diesem Menschen. Immer wieder fragte ich nach, ob er mir nicht helfen könne, denn ich sei ja zu keinem vernünftigen Leben mehr fähig, worauf er mir mitteilte, solange ich noch trinken könne wäre es in Ordnung.
Ich nahm zunächst mal über 7 kg ab, doch das juckte ihn nicht. Dann verschaffte ich mir homöopathische Mittel die zunächst halfen, jedoch nach einiger Zeit auch nicht mehr.
Ein Urlaub auf Gran Canaria sollte im 4. Monat für Entspannung sorgen. Es war der schlimmste Urlaub, den mein Mann und ich je erlebt hatten. Weil es mir so schlecht ging wollte ich eine Krankschreibung von besagtem Arzt. Diese verweigerte er mir, da er hierin nur ein weiteres Kostenproblem für die gesetzlichen Krankenkassen sähe ... aber selbst für Untersuchungen kräftig abkassieren konnte er richtig gut.
Alles in allem hat mich dieser Arzt aus privater Tasche ca. 350 Euro gekostet.
Anfang 5. Monats wechselte ich den Arzt. Ich entschied mich für einen ganzheitlich arbeitenden Frauenarzt, der für mich zwar eine recht weite Fahrt bedeutete, der mir jedoch als absolut klasse empfohlen wurde.
Wie toll dieser Arzt war merkte ich sofort. Er hat meine Probleme sofort sehr ernst genommen und wollte mich, sofern wir das Problem nicht in den Griff bekämen, umgehend ins Krankenhaus überweisen. Er schien sehr besorgt.
Ich entschied mich zunächst für eine Akkupunkturbehandlung, die er dann auch umgehend durchführte.
Schon nach der ersten Behandlung ging es mir wesentlich besser und ich konnte mal wieder 5 Stunden am Stück ohne erbrechen leben. Die 2. Behandlung brachte den Durchbruch und ich war kuriert!
Mann, war das ein Gefühl. Ich fühlte mich wie neugeboren!
Erst jetzt konnte ich mich auch so richtig freuen auf unser Kind. Da wir uns gegen eine Fruchtwasseruntersuchung entschieden hatten und ich selbst mit einem Herzfehler geboren wurde, überwies er mich zu einem Spezialisten zur Doppleruntersuchung. Dieser stellte zunächst fest, dass wir wahrscheinlich ein Mädchen bekämen und dass das Herz wahrscheinlich in Ordnung sei, jedoch eine weitere Kontrolle in der 30. Woche sei erforderlich.
Was er bei dieser Untersuchung noch feststellte, war eine Placentainsuffizienz die man überwachen sollte. Dieses schrieb er auch meinem Frauenarzt.
Nun begannen tatsächlich einige gute Wochen. Mir ging es gut, unserer Kleinen auch (ich war jede Woche zur Kontrolle unterwegs). Silvester haben wir super gefeiert und ich habe mir zum Anstossen auch einen Schluck Sekt gegönnt, bin an Neujahr in die Sauna gegangen. Ach was war das schön!
Mitte Januar hatte ich einen erneuten Termin bei dem Spezialisten. Er stellte fest, dass wohl keine Herzprobleme zu erwarten seien, jedoch die Plazenta sehr verkalkt sei - mehr als üblich.
Ich bekam einen neuen Termin Anfang Februar. In der Zwischenzeit bin ich zur Kontrolle zweimal in der Woche zu meinem Gyn gegangen. Ende Januar stellte sich heraus, dass mein Gebärmutterhals ob zwei Konisationen 10 Jahre zuvor, sehr verkürzt war und er überwies mich ins Krankenhaus.
Dort war ich 6 Tage stationär, bekam Infusionen und mußte strikt liegen. Aber gut - mir fehlte ja nichts - eine beginnende Migräne hatte mein Arzt zuvor mit Akkupunktur wieder wegbekommen.
Ich wurde entlassen und einen Tag später hatte ich Termin beim Spezialisten. Er untersuchte mich und wurde sehr ernst.
Er empfahl mir nochmals ins Krankenhaus zu gehen und einen geplanten Kaiserschnitt in spätestens 2 - 3 Wochen. Ich war entsetzt und völlig fertig. Ich fuhr nach Hause und heulte erst einmal eine Runde. Abends kam mein Mann nach Hause und wir überlegten war wir tun sollten (es war Mittwoch).
Am kommenden Montag hatten wir Termin beim Standesamt um zu heiraten. Ufff....
Ich hatte nun natürlich keine Ruhe mehr. Den Donnerstag nahm ich mir noch um alles mögliche zu regeln und Freitagmorgen rief ich beim Standesamt an, ob sie auch im Krankenhaus trauen würden. Da ich mich für eine Klinik in Köln entschieden hatte und wir nicht im Bezirk Köln leben, war das leider nicht möglich ohne Genehmigung. Die Standesbeamtin schlug jedoch vor, sofort zu kommen...
Mein Mann war gerade beim rasieren. Ich werde seinen Gesichtsausdruck wohl niemals vergessen *lach*. Er bat um eine kurze Bedenkzeit ... Wir überlegten, er rasierte sich fertig und dann zogen wir beide unsere schicken Hochzeitssachen an. Fuhren noch beim Blumengeschäft vorbei, organisierten einen schönen Brautstrauß und dann heirateten wir ohne Trauzeugen und Eltern. Wir beide mit Baby im Bauch und der Standesbeamtin ...
Sie machte ihre Sache jedoch wirklich gut und es kam auch etwas festliche Stimmung auf. Danach gönnten wir uns noch ein schönes Frühstück und fuhren so wie wir waren ins Krankenhaus. Dort staunte man nicht schlecht, aber mir persönlich fiel ein Felsbrocken vom Herzen, da ich mich hier in guten Händen wähnte ... Tja, es war tatsächlich ein wähnte.
Zunächst einmal erklärte man mir, ich solle mich nicht verrückt machen, so schlimm sei das nicht. Einer untersuchenden Ärztin mußte ich erklären wo der Gebärmutterhals sich befindet und einer weiteren bei der Untersuchung des Fruchtwassers helfen ...
Unfassbar, aber ich setzte alle Hebel in Bewegung, dass man mich nicht wieder vor die Tür setzte. Tja und was soll ich sagen - ich sträubte mich das Krankenhaus zu wechseln, obwohl ich dies im Nachhinein tatsächlich besser getan hätte. Es ist mir unerklärlich, wieso ich das, was mir da passierte, alles hingenommen habe. Ich empfand einen einzigen Arzt als kompetent, jedoch hatte dieser zum gleichen Zeitpunkt meiner Einlieferung seine Stellung als Stationsarzt angetreten. Auch er schüttelte über viele Vorfälle nur den Kopf.
So machte man mir mehrfach den Vorschlag wieder nach Hause zu gehen und von dort halt dreimal täglich zum Frauenarzt zu fahren (die Fahrtzeit alleine betrug jeweils hin und zurück 1,5 Std.).
Meine Zervixinsuffizienz wurde völlig ignoriert.
Man gab mir das absolute Gefühl in diesem Apparat nur eine Nummer zu sein und dem Ratschlag des Spezialisten wollte man ohnehin keine Folge leisten.
Irgendwann saß ich total verheult vor eben erwähntem Arzt und er beschloss mich zu unterstützen. Bestimmt keine leichte Aufgabe ob seines gerade beginnenden Arbeitsvertrags. Man machte mir das Leben so schwer wie möglich. Wollte mich immer wieder nach hause schicken (ich glaube jede Mutter kann sich die Angst vorstellen, wenn die Plazenta nur noch zu einem Bruchteil funktioniert. Gibt sie ihre Funktion völlig auf so bedeutet dies ggf. den Tod des Säuglings), wollte mir, trotz Herzproblemen einen geplanten Kaiserschnitt ausreden und legte mir, obwohl Ruhe angesagt war, Mütter mit Schreikindern aufs Zimmer.
Und trotzdem blieb ich Idiot.
Man setzte mir auf mein Drängen nun endlich einen Termin zum Kaiserschnitt. Ich fühlte, dass die Plazenta nicht mehr lange ihren Dienst verrichten könnte. So war es am 18. März dann endlich soweit.
Ich bekam eine PDA gesetzt, wobei ich fast kolabiert bin. Um 11.05 Uhr erblickte unsere Kleine das Licht der Welt. Man zeigte sie mir kurz und ich war unendlich glücklich! Dann wurde sie meinem Mann übergeben und sie verschwanden samt Hebamme im Kreissaal. Zuvor wurde meinem Mann mitgeteilt, dass ich etwa in 20 Minuten bei ihm sein würde. Das war aber nicht so - man stellte beim schließen der Gebärmutter fest, dass ich ein recht großes Myom an der Außenwand der Gebärmutter hatte. Das wurde dann entfernt und ich war noch 1 Std. im OP. Mein Mann wurde nicht benachrichtigt.
Irgendwann war ich fertig und ich wurde in den Kreissaal geschoben. Nun konnte ich unsere Kleine herzen und knuddeln und das kleine Wunder betrachten. Wir waren beide völlig hin und weg. Nach einer weiteren Stunde wurden wir auf das Zimmer gebracht.
Wir hatten für 4 Tage ein Familienzimmer gebucht. Wie weise das war sollte sich nun herausstellen. So bekam ich auf dem Zimmer unsagbare Kopfschmerzen. Selbst die kleinste Bewegung war unmöglich. Ich konnte nichts mehr machen. Die Kleine wurde mir angelegt und ich konnte sie noch nicht einmal halten.
Man erklärte mir lapidar, dass die PDA wohl falsch gesetzt worden sei, bzw. zu tief gestochen worden sei. Ich bekam Kochsalzlösung als Infusion. Sie half nichts. Man überlegte mit einer neuen Methode vorzugehen. Man entnahm mir Blut aus der Armvene und spritzte dies in den Infusionsschlauch der PDA. Der entstehende Blutpfropf sollte den Defekt verschließen. Nach diesem Eingriff war ich für kurze Zeit schmerzfrei. Als ich jedoch nachts aufstand um die Kleine anzulegen, kamen nach einer kurzen Vorwärtsbewegung die Schmerzen in noch schlimmeren Maß zurück.
Ich wurde fast wahnsinnig. Am nächsten Tag beschoss man den Eingriff nochmals vorzunehmen. Tja, danach waren die Schmerzen halbwegs erträglich, aber ich hatte noch 1 Jahr unter den Folgen zu leiden. Immer wiederkehrende Kopfschmerzattacken, Schwindel, Bewegungsschmerzen. Besuche bei einer Vielzahl von Ärzten waren nicht von Erfolg gekrönt und man konnte mir auch keine grossen Hoffnungen auf eine völlige Genesung machen. Meine Krankenkasse überprüfte, ob man das Krankenhaus regresspflichtig machen könne, aber ich hatte ja zuvor unterschrieben. So wurde dann meine Krankenkasse mit den entstehenden Kosten belastet. Immer wieder mußte eine Hilfe zur Versorgung unseres Kindes kommen und die ganzen teuren Untersuchungskosten. Geholfen hat mir letztendlich ein Besuch beim Heilpraktiker und Osteopathen. Er verordnete mir Globuli für die mittlerweile entstandenen Herzrythmusstörungen - diese sind weitestgehend weg - und behandelte mich osteopathisch. Wenn die Probleme wieder auftreten (und das wird wahrscheinlich immer wieder sein), werde ich ihn wieder aufsuchen.
Eine Anfrage bei der Krankenkasse ob sie die Kosten übernehmen würde, wurde verneint. Ich sollte lieber weiter teure nutzlose Untersuchungen über mich ergehen lassen, als dass sie eine Behandlung beim Heilpraktiker bezahlt hätten (Kosten 35 Euro für eine Stunde). eine Untersuchung der Plazenta hatte ergeben, dass die ausgefallenen Teile von einem ganz kleinen Teil kompensiert wurde, es jedoch verwunderlich sei, dass dieser Teil seine Aufgabe überhaupt noch erfüllte.
So sage ich heute, dass unsere Kleine einen ganz tollen Schutzengel hatte. Weiter habe ich mittlerweile erfahren, dass eine Plazentainsuffizienz häufig auf eine Mangelernähung zu Beginn der Schwangerschaft folgen kann. Eine Nachfrage, ob man den Arzt zur Rechenschaft ziehen könne, wurde als äußerst schwierig deklariert. Ich habe beschlossen, meine Nerven zu schonen, zukünftig die Ärzte mit mehr Bedacht zu wählen und mir nichts mehr gefallen zu lassen und sofort zu handeln.
Eine private Zusatzversicherung hatte ich kurz vor der Schwangerschaft abgeschlossen, jedoch griff diese aufgrund der Wartezeiten nicht, jedoch zukünftig fühle ich mich sicherer und ich habe unsere Kleine auch sofort mit aufnehmen lassen ...

So, das war meine Geschichte ...
wenn ich jedoch Revue passieren lasse und mich heute frage, ob ich das alles nochmals durchmachen würde, so würde ich aus vollem Herzen JA sagen, denn das Lächeln unserer Chiara Alessandra entschädigt mich jeden Tag für die durchgemachten Strapazen.

Viele Grüsse
Claudia am 30.03.03

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