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2 Kaiserschnitte und beide verschieden ...

rund, na und ?! Beim ersten Mal schwanger, da fühlt man sich sowieso wie auf Wolken ...
Es ist was ganz tolles und irgendwie kam ich mir unbeschreiblich einmalig vor ...

Also fieberten wir sehr dem Geburtstermin entgegen, um unser Kind endlich begreifen und bestaunen zu können ... Leider kam Tag X und es tat sich gar nichts ... Ich war viel auf Achse, habe ordentlich geputzt, habe mir eine Pizza mit 7 Zutaten und viel Knoblauch reingezogen ... nix ... unser Würmchen fand es zu gemütlich ...

Zum Ende des Termines hatte sich mein Frauenarzt ständig versprochen und immer wieder fiel das Wort Kaiserschnitt ... Zum damaligen Zeitpunkt konnte ich mir auf seine Versprecher gar keinen Reim machen, denn es war ja klar, ich wollte natürlich "normal" entbinden.

Allerdings machte das Kind auch gar keine Anstalten sich tiefer ins Becken zu begeben, wie manche Frauen von Senkwehen berichteten, das kannte ich gar nicht. Der Bauch war immer noch knapp unterhalb vom Busen.

10 Tage über dem Termin, also Köfferchen gepackt und ab ins Krankenhaus zum Einleiten. Es war ein Samstag und eigentlich war ich immer noch guter Laune, denn heute würde ja unser Kind endlich kommen. Gegen 10 Uhr wurde mir ein Zäpfchen vor den Muttermund gelegt, das die Wehen auslösen sollte. 6 Stunden sind vergangen. keine Wehe... also weiteres Zäpfchen... Punkt 6 weitere Stunden später, das erste Ziehen. Wow das sind Wehen. noch ein Klacks, konnte Scherzen und Lachen...
Leider war die Hebamme nicht so ganz zufrieden mit den Wehen, denn sie bewegten rein gar nicht. der Muttermund 1 cm offen. Mittlerweile war es schon abends und die Hebamme meinte zu meinem Mann, er könne ruhig nachhause fahren, sie würden ihn dann anrufen. Panik kam in mir hoch, abgeschoben in ein kleines Ein-Bett-Zimmer auf der gynäkologischen Station sollte ich vor mich hinharren... Mein Mann ließ sich eine Camping-Liege geben und leistete mir weiterhin Gesellschaft.

Am nächsten Morgen, Sonntags um 6 Uhr immer noch gleicher Befund:
1 cm Muttermund geöffnet. Also fiel die Entscheidung mich an den Wehentropf zu hängen. Jetzt ging es wirklich zur Sache und ich spürte was "echte" Wehen sind. Kaum Pause dazwischen, eine Wehe jagte die nächste... So ging das bis um 12.oo Uhr mittags, Muttermund nun 2 cm auf...

Ich war am Ende meiner psychischen und physischen Kräfte und jammerte nur noch nach der PDA. Die Anästhesistin war voll unfreundlich, schaffte es nach 3 Versuchen nicht die PDA zu legen und meinte, es läge an meiner Figur (habe leider keine Modellfigur von 65 kg bei 1,74). da war ich schon fix und fertig und fauchte sie an, sie solle dann jemand anderen holen. Der 2. Anästhesist war total nett, aber leider schaffte er es auch nicht die PDA zu legen.

Nun war ich zu gar nichts mehr zu bewegen, weder spazieren gehen, noch im Bett von rechts nach links lagern, wollte einfach nur da liegen, dass große Stillkissen festhalten und wünschte mir, es wäre bald vorbei.

Gegen 15.00 fiel dann die Entscheidung für einen Kaiserschnitt, der Muttermund war immer noch bei 2 cm und das Kind senkte sich kein bisschen ins Becken. Also Vorbereitung zur Op. Während der Op-Vorbereitung platzte die Fruchtblase und ich bekam unheimlichen Pressdrang. Nur wohin... wenn der Muttermund einfach nicht aufgeht. Allgemeine Panik. Die Herztöne des Kindes wurden schwächer. Jetzt ging es fix in den Op-Saal. Ich konnte die Augen nur noch geschlossen halten und mein einziger Wunsch war, dass es bald vorbei sein möge, diese Wehen, diese Schmerzen.

Ich hatte absolut keine Kontrolle über meinen Körper oder über meinen Verstand. Sie legten mir Papiere zum Unterschreiben hin, ich hätte ALLES unterschrieben, wenn dieser Zustand nur bald vorbei wäre.

Im OP fing die Anästhesistin noch mit mir an zu diskutieren, dass eine Spinalanästhesie besser wäre als eine Vollnarkose. Ich wollte aber einfach nicht mehr und in diesem Punkt blieb ich dann standhaft und bestand auf eine Vollnarkose. Meine letzte Frage an den anderen netten Anästhesisten, der mich dann betreute:
Wann fangen Sie denn endlich an?
Seine Antwort: Wir warten noch auf den Gynäkologen. Dann fiel ich in den Nebel... endlich Ruhe.

So richtig zu mir, kam ich erst auf dem Zimmer. Obwohl mein Mann selber seit über 36 h nicht geschlafen hatte (meine Tochter wurde Sonntags, 16.43 Uhr geholt), hat er noch 3 Stunden an meinem Bett gesessen und mir die Hand gehalten, bis ich einigermaßen ansprechbar war. Das Aufwachen nach der Narkose empfand ich als sehr schlimm. Selbst als sie mir mein Kind zeigen wollte, war ich nicht in der Lage irgendwie zu reagieren. Der Verstand war da, aber mein Körper gehorchte nicht.

Meine Tochter habe ich erst am nächsten Tag um 10.00 Uhr gesehen. Mit dem Stillen hat es auch nicht so geklappt, die Unterstützung durch die Schwestern war nicht so toll, dass ich es am 3. Tage dann aufgab.

Insgesamt fand ich dieses Geburtserlebnis sehr traumatisch. Ich habe die ganze Palette durchgemacht, alles was ich so nicht geplant hatte (PDA, Kaiserschnitt), zudem wurde meine Tochter bei der Schnittentbindung mit dem Skalpell an der Stirn geschnitten.
Die mangelnde Unterstützung beim Stillen und das mangelnde Verständnis für dieses Geburtserlebnis des behandelnden Gynäkologen empfand ich zudem als sehr belastend.

Ich habe lange gebraucht, um das alles zu verarbeiten, dadurch ist mir in der Anfangszeit so manches mit meiner Tochter entgangen, da ich sehr stark mit mir selbst beschäftigt war. Dinge, wie füttern, wickeln und versorgen habe ich rein mechanisch durchgeführt. Heilfroh war ich, wenn mein Mann endlich von der Arbeit nachhause kam.

Nichtsdestotrotz wünschten wir uns ein zweites Kind und nach 1 ¼ Jahren war ich wieder schwanger. Diesmal wechselte ich zu einem anderen Belegarzt, dem ich mehr vertraute und mir versicherte, falls die 2. Entbindung den gleichen Verlauf nehmen sollte, diese frühzeitig durch einen Kaiserschnitt zu beenden. Mein Sohn machte die gleichen Anstalten wie seine Schwester und senkte sich am Ende überhaupt nicht ins Becken, so dass wir uns gleich für einen geplanten Kaiserschnitt entschieden. Diesmal wollte ich unter gar keinen Umständen eine Vollnarkose, sondern ganz bewusst erleben, wie unser Kind auf die Welt kommt. Mittlerweile wusste ich warum es damals bei der PDA Schwierigkeiten gab, denn bei mir wurde nach der Schwangerschaft ein Bandscheibenvorfall im unteren Lendenwirbelsäulen-Bereich festgestellt...

Der nette Anästhesist gab sich wirklich riesig Mühe und nach dem 5. erfolglosen Versuch, wollte er doch die Vollnarkose, ich bestand aber weiterhin drauf, dass er fortfahre. Beim 10. Versuch endlich kribbelndes Gefühl in den Beinen. Und dann ging es los ... ich habe den ersten Schrei meines Sohnes gehört, mir liefen die Tränen über die Wangen ...einfach unbeschreiblich, er war so klein, fast 1 kg leichter als seine Schwester. Nach 1 ½ h im Aufwachraum konnte ich unser Bündel endlich in die Arme schließen. Es war sofort eine Verbindung da. Ich fing an zu stillen, ließ mich nicht durch irgendwelche Schwestern beirren, verzichtete aufs Wiegen und es war einfach traumhaft...

Trotz allem bin ich dem Schicksal sehr dankbar für zwei gesunde Kinder und ein Lächeln oder Strahlen der Kinder als wäre man der Mittelpunkt der Erde, entschädigt doch für vieles.

Liebe Grüsse
Springmaus83 am 08.10.04

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