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Hausfrauenseite -> Kinder -> Fehlgeburten

Stephanie schildert ihre beiden Fehlgeburten

 

Fehlgeburt

Hallo, ich heisse Stephanie und bin 19 Jahre alt.

Im vergangenen Jahr habe ich 2 Fehlgeburten erlitten, einmal in der 12. und einmal in der 16. Woche.
Ich leide sehr darunter und es fällt mir ehrlich gesagt sehr schwer, darüber zu reden oder zu schreiben, aber ich denke, dass es vielleicht ein erster Schritt ist, um diesen unerträglichen Schmerz zu bewältigen.

Ich erzähle von meiner zweiten Schwangerschaft...

"Sie sind noch jung und können später immer noch Kinder haben", sagten die Ärzte nach dem Verlust unseres ersten Babys in der 12.SSW.
Wie tröstend....

Aber der Wunsch nach einem Baby wurde durch diesen Verlust noch stärker. Ein halbes Jahr warteten wir, dann probierten wir es erneut...
Meine Tage setzten nicht ein. Aber wir wollten noch abwarten. Nach 5 Tagen wurde mein Freund aber ungeduldig und kaufte einen Test. - Negativ - Doch ich spürte, dass ich schwanger war und ging 3 Tage später zu meiner Frauenärztin. Sie bestätigte es. "Sie sind in der 6.Woche schwanger."
Ich hatte sofort Tränen in den Augen und Schmetterlinge im Bauch... Ein unglaubliches Glücksgefühl überkam mich.
Mein Freund freute sich auch wahnsinnig. Doch diese überschwengliche Freude wich langsam der Angst, es könnte diesmal auch schiefgehen und deshalb behielten wir unser "süsses Geheimnis" erst einmal für uns.
In der 10.Woche hatte ich den ersten Vorsorgtermin. Endlich. Ich wollte ja sehen, ob unser Kleines wieder gewachsen ist und ob alles in Ordnung war. Das war es. Die winzigen Ärmchen und Beinchen bewegten sich munter, das kleine Herz schlug ganz wild und bei genauem Hinsehen, sah man eine winzig kleine Stupsnase.

Ich war völlig fasziniert,- das ist also unser Kind -. Mir liefen die Tränen...

In diesem Moment dachte ich nur, wenn dich doch nur dein Papa so sehen könnte.
Zur Entschädigung brachte ich meinem Freund das erste Ultraschallbild mit. Es wurde sofort eingerahmt und ins Wohnzimmer gestellt.
Noch 2 Wochen, dann ist die "kritische Zeit" vorbei. Über die typischen Schwangerschaftsbeschwerden, wie schmerzende und riesig werdende Brüste oder morgendliche Übelkeit freute ich mich regelrecht, da ich dies in der ersten Schwangerschaft nicht hatte und mir zeigte, dass alles "normal" verläuft. Diese 14 Tage kamen uns wie eine Ewigkeit vor, aber auch die vergingen - problemlos - .

Die nächsten Wochen erlebten wir wie in einem Traum.Wir kauften gemeinsam erste Babysachen und schlenderten durch sämtliche Möbelhäuser um uns Babymöbel anzusehen.
In Gedanken richteten wir schon das Kinderzimmer ein...

Jeden Abend las mir mein Freund aus sämtlichen Schwangerschaftsbüchern vor und sagte mir vor und sagte mir, was sich als nächstes bei unserem Baby entwickeln würde und wie gross es jetzt ungefähr sein müsste. Er kochte sogar für "uns". Überwiegend Spinat oder Brokkoli, wegen dem Eisen und der Folsäure. Wenn ich nachts Heisshunger bekam, stand er auf und brachte mir Obst.
Mein Bauch war auch schon ein ganzes Stück gewachsen, eigentlich schon zu viel für den 4. Monat...

Zunächst machte ich mir darüber aber noch keine Gedanken, denn wenn mein Freund zärtlich meinen Bauch streichelte, seinen Kopf auf ihn legte, schien einfach alles perfekt...

Doch zunehmend ging es mir schlechter.
Ich musste mich ständig übergeben; mittlerweile war ich in der 15.Woche und wir machten uns ernsthafte Sorgen, da die Übelkeit nun spätestens jetzt eigentlich nachlassen müsste.
Bald konnte ich nichts mehr drin behalten, weder Essen noch Trinken.
Wir riefen eine Ärztin zu uns nach Hause und nach eingehender Untersuchung meinte sie, dass viele Frauen noch im vierten Monat unter Übelkeit leiden. Man nennt das "Hyperemesis Gravidarum". Ich solle Traubenzucker nehmen, viele Bananen essen und gesüssten Tee trinken, dann würde sich das Ganze legen.
Ich bekam noch eine Spritze und danach ging es mir gleich besser. Also es war alles OK. Leider nur für ein paar Stunden...

Statt besser wurde es immer schlimmer. Ich musste mich fast rund um die Uhr übergeben, bekam dadurch Magenkrämpfe und Kopfschmerzen. Mit jedem Tag wurde ich schwächer, konnte nicht mehr alleine laufen, lag nur noch im Bett oder hockte meistens über einen Eimer neben dem Bett. Mein Freund versuchte immer, mich wenigstens zum Trinken zu bewegen, aber ich konnte nicht... Bis ich am 14. Dezember 2001 bewusstlos zusammenbrach. Mein Freund hatte glücklicherweise den ganzen Dezember über Urlaub, so dass er Tag und Nacht für mich da war. Er rief sofort den Notarzt.

Erst im Krankenhaus wachte ich wieder auf. Psychisch war ich völlig weggetreten. Die Untersuchung, bei der die Diagnose gestellt wurde bekam ich nicht mit. Die Ärzte sprachen zuerst mit meinem Freund.
Erst am nächsten Tag teilten sie mir mit, dass unser Baby tot sei. Die Plazenta hatte sich zu einem Tumor entwickelt. Dadurch wuchs mein Bauch so schnell und daher auch der unaufhörliche Brechreiz- der durch eine Überproduktion der Hormone verursacht wurde. Unser Baby wurde nicht richtig versorgt - eine Fehlfunktion - es hatte keine Chance.
Ich schrie, ich weinte aber sofort wurde ich mit Beruhigungsmitteln vollgepumpt.

Da unser Baby aber schon ziemlich gross war, musste ich es "entbinden".
Man gab mir Zäpfchen zur Öffnung des Muttermundes und ich kam an den Wehentropf. In der Nacht hatte ich beinahe unerträgliche Schmerzen, nicht nur körperlich, aber der Muttermund war noch nicht weit genug geöffnet. Nochmal Zäpfchen, nochmal Wehentropf.
Morgens brachte man mich dann in den Kreissaal. Mein Freund war die ganze Zeit bei mir und hielt meine Hand. Auch als man ihn bat, nach Hause zu fahren, liess er mich nicht allein.
Mit einer sehr heftigen Wehe, kam unser Baby zusammen mit einem "grossen Klumpen". Es war so schrecklich...
Ich weinte und schrie gleichzeitig die Ärztin und die Hebamme an sie sollen mir bitte, bitte nicht mein Kind wegnehmen...
Was sich da abgespielt hat, ist unbeschreiblich.
Doch ich musste loslassen...

Dieses Jahr darf ich auf keinen Fall schwanger werden, sagen die Ärzte.
Möchte ich auch nicht, denn ich bin weder körperlich noch seelisch zu einer neuen Schwangerschaft bereit.
Ich weine sehr viel, eigentlich jeden Tag und hoffe, dass ich irgendwann einmal damit leben kann.
Mein Freund und ich wünschen uns sehnlichst ein Baby und eines Tages, so hoffe ich, halten wir voller Stolz unser Kind im Arm.

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir per E-Mail in Kontakt treten könnten.

Allen betroffenen Frauen und auch Männern,
einen lieben Gruss von Steffi am 25.02.02.

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