Bei mir begann das ganze in der Schwangerschaft meiner ersten Tochter vor fast 8 Jahren. Ich war der Meinung, das gäbe sich wieder nach der Entbindung.
Während der Stillzeit wurde es aber immer schlimmer mit meiner Vergesslichkeit nach dem Motto aus dem Blick, aus dem Sinn. Mein Standardspruch war damals, mein Kind zieht mir mein Hirn aus der Brust.
Heute mit 2 Kindern, 7 und 3 Jahren ist es auch bei mir fast schon fahrlässig gefährlich und ich denke ein guter Schutzengel hat uns sicherlich vor schlimmeren bewahrt.
Ich schüttle oft den Kopf über meine Vergesslichkeit, mein Mann wirft mir schon Absicht vor, und ich denke auch oft wo soll das ganze noch hinführen.
Selbst Auszeiten, Kur ect. haben keinerlei Besserung gebracht. Ich fühle mich oft noch nicht mal mehr alltagstauglich geschweige denn, irgendwann mal wieder fit für den Job.
In diesem Sinne fühle ich mit allen Mitbetroffenen und grüße ganz lieb Katharina am 21.09.02
Ich bin berufstätige Mutter von 3 Kindern (4,6 und 9 Jahre). Eigentlich bin
ich ein recht organisierter Mensch, was ich ja auch sein muss bei der
Belastung, die auf meinen Schultern ruht, und da ruht sie manchmal recht
schwer. Ich fühle mich oft regelrecht erdrückt von der Last des Alttags.
Mein Allheimittel ist der Spruch: Organisation ist alles.
Trotzdem rutsche ich manchmal in Phasen rein, in denen ich das Gefühl habe,
dass mir alles entgleitet. Es gibt dann Situationen, in denen ich merke,
dass ich völlig unkonzentriert bin, was natürlich gefährlich ist, wenn du
z.B. Auto fährst. Oder ich vergesse wichtige Dinge, wie Elternabende, gehe
einkaufen und stehe im Laden und kann mich nicht erinnern, was ich kaufen
wollte. Oder ich will etwas von einem Kind und rufe erstmal die Namen der 2
anderen.
Ich habe festgestellt, dass ich, wenn ich in so Phasen völliger
Zerstreutheit gerate, einfach überlastet bin. Ich stelle mir das dann so
vor, dass mein Gehirn ein Behälter ist, in den ich kontinuierlich
Infomationen gebe und irgendwann ist der Behälter einfach voll. Was Mütter
alles im Kopf haben....der nächste Impftermin der Kinder, der
Schornsteinfeger kommt, der nächste Geburtstag....u.s.w.
Ich merke dann, dass ich in mein Leben absolut eine Bremse reintun muss,
bevor ich durch meine Zerstreutheit Schlimmeres anrichte. Ich verordne mir
dann immer selbst eine Auszeit, sozusagen einen Kurzurlaub, auch wenn der
nur im Kopf stattfindet. Das kann so aussehen, dass ich beschließe, an einem
Tag nur Sachen zu machen, die ich schön finde, sprich, der leidige Haushalt
bleibt liegen. Manchmal gehe ich auch abends alleine in die Sauna oder mit
einem guten Buch früh ins Bett. In Notfällen habe ich mir auch schon einen
Babysitter organisiert und bin einen ganzen Tag verschwunden. Das kann ich
leider nur sehr selten realisieren. Selbstverständlich halte ich auch immer
Ausschau nach Entlastung, aber das ist ein Thema für mich.
Ich habe auch schon manchmal den Kindern mitgeteilt, dass ich mich
überlastet fühle und versucht, ihnen mehr Verantwortung für ihre
Angelegenheiten zu übertragen. Alles was von meinen Schultern genommen wird
und meinen Kopf entlastet, führt dann dazu, dass ich mich wieder mehr
entspannen kann und mich wieder sortieren kann.
Und grundsätzlich versuche ich auch immer, im Tag und zwar jeden Tag auch
Zeit für mich einzuplanen (und zwar nicht nur ab 20 Uhr, wenn die Kinder im
Bett sind). Das teile ich den Kindern und Mann mit, dass ich jetzt für eine
Stunde niemanden zur Verfügung stehe. Meistens funtioniert es.
Fazit: Sieh diese Zerstreutheit als ein Zeichen von Überlastung und kümmer
Dich um Dich.
Liebe Grüsse Martina am 09.09.02
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