Letzten Samstag erhielten wir einen Anruf von der Polizei, die uns
mitteilte, dass unsere Tochter beim Ladendiebstahl erwischt wurde.
Ihre Freundin wurde auch erwischt. Klar ist dass, das
Vertrauensverhältnis zwischen unserer Tochter und uns ziemlich gestört ist.
Sie bereut die Tat und die von uns auferlegte Strafe ohne Kommentar
angenommen.
Die elterliche Bestrafung sieht nun so aus, dass sie 4 Wochen Ausgehverbot
hat und danach werden wir langsam mit Vertrauensvorschuß beginnen und sehen, ob sie ihre Kektion gelernt hat.
In den 4 Wochen liegen 2 Parties, die natürlich auch gestrichen sind. Sie ist ziemlich traurig darüber.
Die Eltern der Freundin haben ihrer Tochter freigestellt, welche Strafe sie sich aussucht.
Dagegen wirken wir wie oberstrengen Eltern. Aber für uns ist das wirklich keine Kinderei.
Wahrscheinlich wird das Verfahren eingestellt, aber wir sehen es schon als unsere Aufgabe Klauen nicht als Bagatelle abzutun und das Kind eine "bequeme" Strafe auszusuchen.
War jemand von euch in einer ähnlichen Situation?
Wie habt ihr entschieden?
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anonym am 24.04.08
Mein jetzt 14. jähriger hat mit 12 mit seinem besten Freund in der
Stadt (Kleinstadt) im Discounter ein Pack (3) Feuerzeuge unbezahlt erbeutet.
Schon schlimm genug, aber dann haben sie bei uns in der Nähe auch noch
in so einem blöden, trockenem Graben versucht ein Lagerfeuer zu machen.
(Waren nicht die ersten).
Nur ist das bös schief gegangen: da sie Windschatten benötigten, damit
überhaupt was ging, waren sie hinterm Gratenhäusel der Nachbarn, welches
dann fröhlich in Flammen aufging.
Ich kam grad vom Einkaufen, hab' mich schon über den Qual und Gest ...
gewundert.
Mir fiel dann auf, dass alle Kinder der Nachbarschaft sich bei der
Feuerwehr aufhielten, aber die zwei Jungs sich auf meiner Terasse
rumdrückten.
Aus einem blöden Bauchgefühl heraus zitierte ich die beiden rein.
Und Bingo, nach 10 Minuten Einreden, gaben Sie Ihre Schandtat zu. Ich hab'
die Eltern des Freundes dann informiert.
Da wir die Jungs nicht den ganzen Schaulustigen präsentieren wollten, haben
wir uns dann entschieden, uns bei der örtlichen Polizei zu treffen.
Den Jungs ging der Hintern auf Grundeis, wie man so schön sagt.
Dieser blöde Polizist hatte auch nichts Besseres zu tun, als den Jungs zu
sagen: Ihr seid ja noch nicht strafmündig, euch passiert ja nichts.
Wir haben sie dann, nachdem der Nachbarschaftsauflauf weg war, dahin
geschafft, zum Entschuldigen, (Glück gehabt, deren Kinder haben
auch Mist gemacht). So mussten sie dann beim Aufräumen und Wiederaufbau
helfen. Und zur Neueinweihung Kuchen backen und nächsten Tag aufräumen.
Den Schaden hat zwar die HV übernommen, aber seitdem hab' ich keine mehr.
Grusel!
Gruß,
Ich war das nicht.
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Nikolausine am 23.04.08
Als ich 14 war, war shop-lifting unheimlich "cool".
Meine Freundinnen und ich waren ziemlich gewieft im
Klauen und da es ja "alle" machten, hat keiner drüber
nachgedacht, ob das richtig ist. Die Sachen gehörten
ja "niemand". Ich beklaute ja keine mir bekannte
Person (das wäre definitiv nicht in Frage gekommen),
sondern einen anonymen Ladenbesitzer/Firmenchef. Es
kam, wie es kommen musste: Bei Schlecker wurden ich,
meine Freundinnen Dani und Manu erwischt, wie wir
gerade Kosmetika in unseren Taschen verschwinden
liessen ...
Die Ladendetektivin holte uns ins Büro des Ladens, die
Polizei kam, fuhr uns einzeln nach Hause und übergab
uns unseren Eltern. Ich dachte, meine Eltern würden
jetzt einen Riesenrabatz machen, aber nix geschah.
Mein Vater schüttelte nur den Kopf und meine Mutter
sagte: "Na, mal sehen, welche Strafe dir dafür
auferlegt wird...". Und diese Reaktion war schlimmer
als alles Toben. Sie waren beide derartig enttäuscht
von mir, dass ich mich unendlich schämte. Dass ich die
"Kopfprämie" von DM 50,-- von meinem Taschengeld
bezahlen musste, versteht sich von selbst...
Meine Mutter begleitete mich danach zu den
verschiedenen Terminen. Wir mussten zu mehreren
Beratungen bei der Jugendgerichtshilfe, es folgte eine
Verhandlung, in deren Folge ich zu 10 Stunden
gemeinnütziger Arbeit, abzuleisten im örtlichen
Pflegeheim, verknackt wurde. Das war dann die zweite
heilsame Erfahrung, die mich zukünftig davon abhielt,
mich an fremdem Eigentum zu vergreifen. Ich musste
kehren, putzen, füttern und eine Heimbewohnerin
spazieren fahren. Keine unlösbaren Aufgaben, aber
ungewohnt und teilweise abschreckend, weil man mit 14
selten mit pflegebedürftigen alten Menschen
konfrontiert wird.
Alles in allem würde ich heute sagen, dass ich meinen
Eltern heute noch dankbar bin, wie sie damit
umgegangen sind. Jahre später hat meine Mutter gesagt,
dass nichts, was sie im Vorfeld hätte sagen oder tun
können, meine Einstellung zum Thema mehr beeinflusst
hätte als die negative Erfahrung am eigenen Leib. Find
ich heute unendlich weise und vorbildlich ...
Nikolausine am 23.04.08
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Bin Mutter von drei Kindern, zwei Mädchen (14;12) und einen Jungen(3 1/2).Unserer Familie geht es finanziell eigentlich gut. Die Mädchen bekommen im Monat 20,-DM Taschengeld.
Neulich hat sich herausgestellt, dass meine Mädels klauen. Ich fand im Zimmer meiner jüngeren Tochter mehrere Sachen, die nicht bezahlt waren. Ich bin so enttäuscht, dass ich nicht weiß, wie ich die Kinder richtig bestrafen soll.
Enttäuscht, weil sie mein bisheriges Vertrauen so mit Füßen getreten haben. Zur Zeit habe ich ein Fernseh.-und absolutes Ausgehverbot, außer sportliche Aktivitäten und Musikschule, festgelegt.
Eine Anzeige wurde nicht erstattet. Sie mußten sich in aller Form bei der Inhaberin des Geschäftes entschuldigen und den Schaden bezahlen.
Ich habe wiederholt mit meinen Kindern Gespräche geführt und ich ich glaube, sie wissen einfach nicht, wie enttäuscht ich bin.
Gerne würde ich einen Rat von ebenfalls betroffenen Eltern haben. Strafe ich meine Kinder richtig oder tue ich nur Schaden.
Was könnte ich anders machen?
Mit freundlichen Grüßen Kerstin
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mein Sohn fast 12 hat es leider auch getan ist glatt dabei erwischt worden.
Ich habe es auch nicht verstanden denn er bekommt wirklich genug Taschengeld (10 die Woche!!)
Ich war am ersten tag so geschockt das ich nur noch geheult habe, denn er bekommt fast alles was machbar ist und wenn nicht sofort, kaufe ich es doch eigentlich immer da er ein etwas verwöhntes Einzelkind ist.
Ich habe mir daraufhin einen Termin bei einem Psychologen geholt, der meinen Sohn und uns befragt hat. Das Ergebnis war, daß es eigentlich alle Kinder mal tun und es nicht schlecht ist wenn sie schnell erwischt werden damit sie eine Lektion bekommen.
Ich soll meinem Kind beibringen, auf Sachen zu verzichten.
Der Psychologe meint, es sei eine Volkskrankheit, daß die Kinder heutzutage auf nix verzichten müssen. Man sollte Ihnen Grenzen zeigen auch bei Lebensmitteln. Sie müssen lernen, daß nicht alles was sie sehen zu ihrer Verfügung steht.
Es ist schwer es einzuhalten, aber in der Zwischenzeit klappt es ganz gut, das mein Sohn fragen muß wenn er etwas außergewöhnliches möchte, was bei uns zum Beispiel Cola oder Naschen ist. Wir haben es zwar immer im hause, aber er muß fragen und ich muß lernen auch mal nein zu sagen.
Naja, jedenfalls klappt es jetzt seit einem Jahr, so das weder mir Geld fehlt oder er neue sachen in seinem Zimmer hat zu denen er mir keine Quittung vorlegen kann
Viel Erfolg
gaby am 08.09.01
Hallo Kerstin,
ich nehme an, Deine beiden Mädchen haben dies gemeinsam getan und wurden nicht von dritten dazu überredet.
Natürlich ist diese Sache kein Kavaliersdelikt und muß auf jeden Fall ernst genommen werden. Aber ich bin mir fast sicher, daß es alle Kinder einmal probieren. Ein Fernsehverbot und Ausgehverbot finde ich persönlich nicht besonders gut, da dies nicht im direkten Zusammenhang mit dem Ladendiebstahl steht. Auch finde ich nicht gut, daß unbedingt eine Strafe in dem Sinne verhängt werden muß, denn was soll sie bringen?
Man will doch damit bezwecken, daß das bestrafte Kind einsichtig wird und das Vergehen beim nächsten Mal unterlässt.
Ich bin der Meinung, daß da Gespräche mit dem Kind/Kindern (auch mal einzeln) viel mehr bringen, diese sollten irgendwie auf einer freundschaftlichen Basis stattfinden und nicht mit dem erhobenem Zeigefinger, da dies nur dazu führt, daß die Kinder dicht machen und auf Durchzug schalten.
versuche doch mal im Gespräch herauszufinden warum diese Gegenstände so wichtig waren, daß sie geklaut werden mußten und den Kindern vorsichtig vor Augen halten, was das Eigentum anderer Menschen bedeutet.
Ich selbst bin Mutter von 3 Kindern (24,18,5), meine jetzt 18jährige Tochter wurde zwar meines Wissens nach nie beim Klauen erwischt, aber ich bin mir sicher, daß sie damit auch einige Sachen unrechtmäßig erwarb. Ich fand ebenfalls diesen und jenen Lippenstift u.a., den auch sie nicht bezahlt haben konnte. Sie war damals etwa 13 Jahre alt.
Später mit 15 wurde die Sache erst richtig unangenehm, denn da meinte sie, heimkommen zu können wann sie will. Es gab deswegen immer Zoff und ich habe oftmals nicht mehr gewußt wo mir der Kopf steht. Immer wenn ich dachte jetzt klappt es kam der nächste Hammer.
Mit 16 hat sie dann voll aufgedreht und ich stellte fest, daß Strafen nicht das geringste bewirken, im Gegenteil, es wurde dadurch nur noch schwieriger.
Irgendwann mit 17 hat sie sich dann gefangen und ich kann im Nachhinein sagen, Strafen bringen nichts, wenn sie nicht unmittelbar mit der sogenannten Tat in Zusammenhang stehen.
Viele liebe und mitfühlende Grüße
Sonja am 08.02.01
Hallo,
Ich kann die Enttäuschung gut nachfühlen. Wir hatten im letzten Jahr ähnliches erlebt.
Der beste Freund (12J.) meines ältestes Sohnes (11 J.) hat bei uns einen (alten) Gameboy mit 2 Spielen mitgehen lassen. Er wurde damit dann von seiner Mutter erwischt, worauf er sich entschuldigen musste und ich habe es dann dabei belassen.
Etwa 2 Monate später passierte es das laufend Unmengen an Süssigkeiten und ähnlichem verschwanden. Es ist nicht so, dass wir viel rumliegen haben, aber die Kinder wissen, dass wir eine Dose haben, in der immer etwas ist und dass sie sich am Nachmittag auch schon mal rausnehmen dürfen. Aber die Dose war immer von heute auf morgen leer und es fehlten auch schon mal Sachen aus dem Kühlschrank.
Daraufhin habe ich genau aufgepasst, wer was nahm und jeder hat fragen müssen, denn ich habe 3 Kinder und es geht nicht, dass der eine den anderen alles aufisst, teilen muss gelernt sein.
Dabei stellte ich fest, dass der Freund wieder sich unmässig bediente, was ich ihm auf den Kopf zusagte. Er entschuldigte sich und ging dann nach Hause. Ich habe mir dann die ganze Geschichte einige Tage durch den Kopf gehen lassen, dann habe ich mit der Mutter bei einer Tasse Kaffee in Ruhe darüber gesprochen. Ihr erklärt, dass ich bereits mit dem Sohn gesprochen habe und er jetzt erstmal einen Monat Hausverbot bei uns hat.
Danach hat sie sich ihn zur Brust genommen und dabei hat er dann 'gestanden' dass er auch in einem Spiezeuggeschäft etwas geklaut hat. Sie hat ihn postwendend dorthin gebracht, er musste den Diebstahl zugeben, von seinem Taschengeld bezahlen und er ist von seiner Mutter in dem Geschäft auf die Liste setzen lassen, dass er 6 Monate Hausverbot dort hat. Sie war total fertig.
Meine Kinder (der 11J und der 9J Junge - die 4j. Tochter begreift es noch nicht so) waren total geschockt, besonders bei der ersten Sache, als ihnen ein Freund einen (alten) Gamboy klaute. Sie konnte nicht verstehen, warum er das gemacht hat.
Seitdem passen sie auf ihre Sachen wesentlich besser auf.
Da sie unsere Reaktion auf Diebstaehle im allgemeinen mitbekommen hatten und wir auch mit ihnen nochmal über klauen geredet hatten, hoffen wir sehr, dass beide nicht auf diesen Gedanken kommen.
Taschengeld bekommen beide DM 5 in der Woche, was ich absolut gerecht finde.
Das wöchentliche Micky Mousse Heft finanzieren wir dabei auch noch für beide.
Ich hoffe jetzt nur, dass beide Jungs aus dem erlebten ihre eigenen Schlüsse gezogen haben und dass wir bei der jüngsten es ebenso versuchen.
Alles Gute und viel Glück
Doris am 08.02.01
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