Auch wenn sich die aktuellen Arbeitslosenzahlen gar nicht so schlecht lesen, wer genau hinsieht, dem fällt
auf: Für eine Altergruppe gibt es kaum Entspannung auf dem Arbeitsmarkt und das sind die Jugendlichen.
Knapp 390000 der unter 25-Jährigen sind in Deutschland arbeitslos gemeldet. Das bedeutet es sind kaum
weniger als im Vorjahr. In den neuen Bundesländern sind sogar mehr arbeitslose Jugendliche Jahr
registriert.
Dabei hat die Bundesregierung bereits vor zwei Jahren ein Sofortprogramm gegen Jugendarbeitslosigkeit
"JUMP" eingerichtet. Mit den von JUMP geförderten Projekten soll arbeitslosen Jugendlichen die Tür zum
Berufsleben geöffnet werden. JUMP arbeitet bundesweit, in den neuen Bundesländern noch verstärkt. In
diesem wie im letzten Jahr stehen zwei Milliarden Mark bereit. Seit dem Start 1999 haben fast 250000
Jugendliche an den im Rahmen dieses Projektes geförderten Maßnahmen teilgenommen. Diese Maßnahmen dienen
Jugendlichen, die keine Stelle bzw. keinen Ausbildungsplatz finden. Man kann sich aber auch direkt nach
der Schule um einen solchen ABM-Platz bemühen.
Die Arten der Förderung sind vielfältig.
In fast jedem Arbeitsamtbezirk gibt es Einzelmaßnahmen, häufig handelt es sich um handwerkliche Projekte.
Die Jugendlichen sind ein Jahr lang eingebunden und bekommen monatlich je nach Bundesland und Maßnahme
etwa zwischen 1800 und 2500 Mark brutto.
Vorteil: Die Teilnahme an einer solchen Maßnahme erhöht die Berufschancen deutlich. Das Jahr
ist zwar nicht mit einer Ausbildung zu vergleichen, bietet aber eine gute Basis. Die Jugendlichen haben
einen Startvorteil, weil sie bereits bestimmte Fertigkeiten gelernt haben und darüber hinaus festzustellen
konnten, ob ihnen die Tätigkeit Spaß macht. Dazu haben sie gezeigt, dass sie nicht nur in der Lage sind
einer geregelten Arbeit nachzugehen, sondern sich auch daran gewöhnt haben, was für manche zukünftigen
Arbeitgeber ein wichtiges Kriterium ist.
Etwa 20 Prozent der Jugendlichen haben im Anschluss eine feste Stelle finden können. Andere haben
Ausbildungsplätze bekommen oder eine freie Beschäftigung. Nur zwanzig Prozent sind wieder in die
Arbeitslosigkeit gefallen. Vor der Maßnahme waren ¾ der Jugendlichen arbeitslos. Außerdem ist zu beachten,
dass die meisten dieser Jugendlichen schwer zu vermitteln sind, weil sie ohne Ausbildung dastehen und
teilweise sogar die Schule abgebrochen haben.
Seit diesem Jahr gibt es für Jugendliche, die in strukturschwachen Regionen leben eine so genannte
Mobilitätshilfe. Der Zuschuss (Arbeitsamt übernimmt die Kosten für den Umzug und zahlt eine
Mobilitätsprämie) soll Jugendliche bewegen in Regionen umzusiedeln, in denen es mehr Jobmöglichkeiten und
Ausbildungsplätze gibt. Voraussetzung: drei Monate arbeitslos und der neue Arbeitsplatz muss
mindestens 100 km oder 1 ½ Fahrstunden entfernt liegen. Bis zu fünf Prozent der Sofort-Programm Gelder
dürfen auf diese Förderung verwendet werden.
Wer Interesse hat, kann sich an das Arbeitsamt vor Ort wenden. Dort gibt es eine Übersicht über die
verschiedenen Projekte in der Umgebung und außerdem erfährt man den richtigen Ansprechpartner, bei dem man
sich vorstellen kann.
Mit freundlicher Genehmigung von:
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Volle Kanne, Susanne
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