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Adoptionen

Erfahrungsberichte von Frauen, die sich für eine Adoption entschieden

Auch ich möchte mich zu diesem Thema äußern, nachdem ich alle Erfahrungsberichte gelesen habe.
Ich weiß, wie schlimm es ist, monate- und jahrelang auf eine Schwangerschaft zu warten. Wir verhüten bereits seit 1985 nicht mehr. (Also seit 16 Jahren!)
Schwanger wurde ich nie. Frauenärzte habe ich mehrere aufgesucht.
Keiner ging richtig darauf ein, was es bedeutet, jeden Monat zu hoffen. Freunde und Verwandte fragten dauernd, wann es denn nun so weit sei. Rundherum wurden alle schwanger und bekamen ihre Kinder. Nur ich nicht.
Mein Mann ließ sich dann auch untersuchen. Ergebnis: zuwenige und zu lahme Spermien. Bei mir nie ein richtiger Befund. Doch nach der Untersuchung meines Mannes sagte man uns, daß eine Schwangerschaft so wahrscheinlich wie ein 6 er im Lotto wäre.
Ich dachte, mein Kummer bringt mich um.
Am nächsten Tag nach dem Resultat, war ich im Büro nur am heulen. Eine Kollegin nahm mich beiseite und stellte mir ein befreiende Frage:
Ob ich meinen Mann auch geheiratet hätte, wenn ich vorher gewußt hätte, daß er keine Kinder zeugen kann?
Ich war ziemlich schockiert und habe geantwortet, daß ich ihn natürlich geheiratet hätte!
Warum ich dann so weinen würde, fragte sie mich. Mir hat das damals sehr geholfen, natürlich war das Problem dadurch nicht total beseitigt, aber es war etwas kleiner geworden. Wir beschlossen uns dann, keine weiteren Behandlungen zu machen, weil wir glaubten, daß es dann wohl so sein sollte.
Um mich abzulenken, belegte ich einen Kurs in Hebräisch und mein Mann begann eine Weiterbildung. Wir ließen uns zwei Jahre Zeit, dann besprachen wir unseren Kinderwunsch neu.
Eine künstliche Befruchtung kam für uns immer noch nicht in Frage. Wir entschieden uns für Adoption. Auch kein leichter Weg, doch nach 2 Jahren bekamen wir unseren Sohn. Er war 14 Tage alt. Vier Jahre später stellten wir den zweiten Antrag und mußten nur ein halbes Jahr warten, bis wir unsere Tochter bekamen. Sie war einen Tag alt. Unsere Familienplanung ist nun abgeschlossen.
Eine Resttrauer aufgrund der nicht leiblichen Geburt ist geblieben. Für die meisten ist sie nicht verständlich, da wir doch zwei so liebe Kinder haben. Es ist schwer zu erklären, daß ich meine Kinder über alles liebe und doch manchmal traurig bin, daß ich nie schwanger war.
Viele Grüße
Sabine am 28.04.01

 

Mehr über Sabines Adoptionen:
Carola hat mich gebeten, etwas über Adoptionen zu schreiben.
Wir selber haben zwei Kinder adoptiert.
Dass wir einmal Kinder haben wollten, war uns immer schon klar. Also hörten wir ca. 1 Jahr nach der Hochzeit auf zu verhüten. Als die ersten Monate nichts geschah, fanden wir das natürlich normal. Schließlich dauert es bei vielen lange, bis sie endlich schwanger werden. Doch bei uns tat sich auch nach ca. 2 Jahren noch nichts.
Also ließ sich auch mein Mann untersuchen. Das Ergebnis war niederschmetternd:
so gut wie zeugungsunfähig.
Von mir wußten wir bereits, daß mein Zyklus auch nicht so richtig in Ordnung war. Man teilte uns mit, daß eine Schwangerschaft so wahrscheinlich wäre wie ein sechser im Lotto.
Für mich brach eine Welt zusammen. Auch meinem Mann ging es nicht so besonders gut. Eine künstliche Befruchtung kam für uns damals nicht in Betracht. Wir waren der Meinung, was nicht sein soll, soll nicht sein. Über Adoption haben wir nur kurz gesprochen. Wir wollten alles erst einmal richtig verkraften, bis wir uns weiter mit dem Thema beschäftigen würden.
Mein Mann fing ein Studium an und ich belegte einen Kurs in Hebräisch. Ich brauchte irgend etwas , was mich ablenkte. Es hat dann ca . 2 Jahre gedauert, bis wir uns wieder der Adoption zuwandten. Wir waren damals beide 27 Jahre alt und bereits 6 Jahre verheiratet. Wir stellten den Antrag auf Adoption in Hamburg. Bei der Bearbeitung hatten wir etwas Pech. Zuerst eine unmögliche Jugendamtsmitarbeiterin, die meinte, daß ich in meinem Mann eine Vaterfigur sehe! Und das müßte erst von ihr mit mir bearbeitet werden! Diese Feststellung traf sie bereits nachdem sie uns nur eine halbe Stunde kannte. Leider brach sie sich ein Bein und wir bekamen eine neue Mitarbeiterin. Später hörten wir von anderen Adoptiveltern noch die wildesten Sachen über die erste erzählt! Dann ging die Bearbeitung recht fix. Sie wollten natürlich alles von einem wissen.
Man mußte einen ausführlichen Lebenslauf von sich schreiben. Das ist gar nicht so einfach. Als wir die fertig hatten, glaubten wir, nie ein Kind adoptieren zu können, weil wir nicht gerade die besten Lebensläufe hatten. Mein Mann kommt aus einer ziemlich kaputten Familie. Sie stellten auch ziemliche Anforderungen:

  • ich sollte aufhören zu arbeiten, wenn ein Kind da wäre - ich arbeitete trotzdem später 2 Tage die Woche, ohne das aber anzugeben
  • wir sollten uns ein gemeinsames Hobby zulegen, da wir zu verschieden seien- wir erzählten ihnen, daß wir das gemeinsame Kochen für uns entdeckt hätten. Dabei haben wir das nie gemacht
  • ich sollte einen Babykurs machen - ich erzählte, daß ich mich viel um das Baby meiner Freundin kümmern würde. Dabei habe ich sie nie besucht, weil ich zu eifersüchtig auf ihr Baby war.
Aber sie haben uns alles abgenommen und ich hielt telefonisch immer wieder Kontakt zum Jugendamt, um zu erzählen, was sie hören wollten.
Neun Monate nach Abschluß der Bearbeitung unseres Antrages kam der ersehnte Anruf, daß sie ein Baby für uns hätten. Unser Sohn war 14 Tage alt, als wir ihn aus dem Kinderheim abholten.
Ein Jahr gibt es dann noch einen Amtsvormund und man wird ¼ - jährlich besucht. Nach dem Jahr erstellt das Jugendamt einen Abschlußbericht und die Sache wird vor dem Familiengericht entschieden. Das macht alles ein Notar für einen. Bis das Kind dann endlich unseren Namen tragen konnte, hat fast 3 Jahre gedauert.
Wichtig ist vielleicht auch noch zu erwähnen, daß wenn man ein Baby adoptiert, hat die leibliche Mutter 8 Wochen Zeit, sich ihre Entscheidung noch zu überlegen. Es könnte also sein, daß man das Kind noch wieder abgeben muß. Erst wenn sie nach 8 Wochen eine Verzichtserklärung unterschrieben hat, kann man beruhigt sein.
Viele abgebende Mütter verschwinden aber auch und unterschreiben nicht mehr, dann bleibt das Kind zwar, aber alles kann dann Jahre dauern. Wir hatten da Glück.
Als unser Sohn so 4 Jahre alt waren, entschlossen wir uns zu einer zweiten Adoption. Dieser Antrag verlief viel einfacher und schneller, weil bereits alle Daten von uns vorlagen. Nach 6 Monaten waren wir damit durch. Nach einem weiteren Jahr kam der Anruf, wir hätten nun eine Tochter. Sie war einen Tag alt, als wir sie in der Klinik besuchen durften. Als sie 14 Tage alt war, durften wir sie mit nach Hause nehmen. Auch bei ihr verlief die Adoption ohne Schwierigkeiten. Unsere Familienplanung ist nun abgeschlossen.
Ich glaube, daß wichtigste ist ein guter Kontakt zu der Vermittlerin. Man muß versuchen, ihr das zu sagen, was sie hören will. Also auch immer wieder anrufen, aber ohne zu drängen. Einfach nur so, um mit ihr ein nettes Gespräch zu haben.
Natürlich darf man bei Antragstellung auch nicht zu alt sein, über 35 bekommt man kein Baby mehr. Man gilt als zu alt.
Es hört sich jetzt vielleicht alles einfach an, aber die Gefühle geraten ganz schön durcheinander, wenn man von einen auf den anderen Tag Eltern wird. Man hat keine neun Monate Zeit, sich vorzubereiten. Während man wartet, weiß man schließlich nicht, ob man je ein Baby zugesprochen bekommt. Also mag man sich mit Babypflege usw nicht unbedingt beschäftigen. Mir ging es halt so.
So ich glaube, das reicht erst mal, obwohl es da noch viel zu erzählen gäbe.

Noch ein paar Buchtipps:
Christine Swientek: Wer sagt mir wessen Kind ich bin?
Herder Spektrum Verlag
Christine Swientek: Was Adoptivkinder wissen sollten und wie man es ihnen sagen kann.
Herder Spektrum Verlag
Elisabeth Bobinger: Wir adoptieren ein Kind.
Heyne Frauen Ratgeber
Irmela Wiemann: Ratgeber Adoptivkinder.
Rororo Verlag

Also es gäbe wirklich noch viel, wie man es den Kindern sagt, daß sie adoptiert wurden usw. Aber vielleicht später mehr.
Gruß Sabine am 16.05.01

 

 

 

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