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die fünfte Jahreszeit

 

Die fünfte Jahreszeit

ISBN: 3462035428
176 Seiten, Broschur
Kiepenheuer & Witsch Erscheinungsdatum: Oktober 2003


 

 

 

Die fünfte Jahreszeit
von Werner Hickel
Eine Liebesgeschichte im Karneval

Karneval
Zeit der Versuchungen - Zeit der Gefahren

Vivien und Jonathan feiern an Weiberfastnacht ihren zweiten Hochzeitstag - und streiten sich prompt. Fortan werfen sie sich getrennt ins Getümmel und schießen mit ihren Kneipenbekanntschaften über die Grenzen des harmlosen Flirts hinaus - eine Zerreißprobe für die bislang ananfechtbare Ehe.

Ähnlich erging es schon Jonathans Ururururgroßvater Nepomuk, der fast zwei Jahrhunderte zuvor an Karneval alle Hände voll zu tun hatte, um seine feierfreudige Frau Sophie vor dem undurchsichtigen Rasiermesserfabrikanten Herwegh zu bewahren.

Ein mitreißender, historisch lehrreicher Roman, der den Zauber und die Tücken des Karnevals auf zwei geschickt verwobenen Zeitebenen kraftvoll entfaltet.

der Autor
Werner Hickel, geboren 1967 in Koblenz, lebt seit 16 Jahren in Köln, wo er Philosophie, Germanistik und Politik studierte und in Germanistik promovierte.

Werner Hickel:
"Die fünfte Jahreszeit" ist mein erster Roman. 2002 habe ich ein Sachbuch über die Risiken und Chancen der Selbständigkeit bei der Deutschen Verlagsanstalt (DVA) veröffentlicht. Im Herbst 2004 wird ein zweiter Roman sowie ein Katzenbuch erscheinen.
Ich bin also noch nicht lange dabei, werde aber hin und wieder um Rat gefragt. Deshalb hier einige Bemerkungen zu Schriftstellerei und Verlagssuche, die über das in einschlägigen Ratgebern Gesagte (z.B. "Von der Buchidee zum Bestseller" von D.R. Meynecke oder "So finden Sie einen Verlag für ihr Manuskript" von S. Englert) zumindest teilweise hinausgehen.

Dem Leser dienen
Will man seine schriftstellerischen Erzeugnisse veröffentlichen, unterliegt man den Gesetzen des Marktes. Das oberste Gebot lautet: Kundenfreundlichkeit. Leserfreundlichkeit. Schreiben, was den Leser interressiert. Nie den Leser aus den Augen verlieren, immer an ihn denken, Zeile für Zeile. Auch im Land der Dichter und Denker gilt: Schreiben ist Dienst am Kunden. Wer nur in sich selbst kreist, sich selbst bespiegelt oder an der Welt rächt, indem er/sie sie intellektuell überfordert, schreibt vielleicht hochliterarische, aber selten gute Bücher. Der Weg zum Schreibtisch darf keine Flucht sein.
An den Leser denken bedeutet jedoch nicht, sich ihm anzubiedern. Leser wollen keine Duckmäuser. Sie wollen Persönlichkeiten, die sie packen, fesseln, informieren, eine gute Zeit bereiten, mitunter sogar in den Hintern treten. Sie wollen, dass der Autor sich um sie kümmert. Merken sie, dass er es nicht tut, fliegt das Buch in die Ecke.

Egomania
Schreiben ist aufregend, erfüllend, bringt mich in Kontakt zu mir selbst. Es ist aber auch ein unsozialer Knochenjob. Schreiben erfordert ein fast schon meditatives Konzentrationslevel. Ich brauche Tee, meinen Computer und Ruhe - besonders letzteres. Das Telefon stört, der Nachbar stört, selbst meine Frau stört manchmal, wenn ich, was meist nach ungefähr einer halben Stunde geschieht, den Einstieg in meinen Text gefunden habe. Ich schreibe jeden Vormittag, halte mich aber nicht an feste Arbeitszeiten; manchmal habe ich um zwei Uhr mein Pulver verschossen, manchmal erst um fünf - eine Unberechenbarkeit, die meine gerade im achten Monat schwangere Frau zuweilen gehörig nervt. Vor allem bastele ich auch dann gedanklich am Manuskript weiter, wenn ich den Schreibtisch längst verlassen habe, im Garten sitze oder im Baumarkt stehe - unsozial eben, selbstzentriert. Aber wenn ich meinen Texten auch nur einen Fitzel weniger Aufmerksamkeit widme, werden sie kraftlos und austauschbar. Es muss ständig Strom fliessen, und nicht zu knapp.
Zum Glück holt mich meine Frau regelmässig von meinem Ego-Trip herunter. Sie fordert meine Aufmerksamkeit freundlich, aber bestimmt ein. Sie möchte nicht hinter einem Buch an zweiter Stelle stehen, auch wenn ich es ihr hundertmal widme. Recht hat sie. Wenn das Schreiben zu Lasten der Beziehung geht: reduzieren, aufhören. Einsamkeit ist ein zu hoher Preis für künstlerische Selbstverwirklichung.

Das reale Leben geht vor
Es ist verlockend, sich als Autor in fiktionale Welten zurückzuziehen, wo man Herr im Haus ist. Man muss sogar immer wieder ein Stück weit aus dem Leben heraustreten, um über es schreiben zu können. Bliebe ich aber zu lange draussen, würde ich verkopftes, konstruiertes, bedeutungsschweres, womöglich negatives Zeug schreiben, das keiner braucht. Meine Bücher sind lebhaft und kraftvoll - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich muss, um mal blumig zu werden, die meiste Zeit knietief durch den Lebenssumpf waten, um Schwung in meine Schreiberei zu bekommen.

Schreiben ist wie Essen und Trinken - muss man jeden Tag tun
Stimmt natürlich nicht. Man muss atmen, schlafen, essen, trinken und aufs Klo gehen, sonst zunächst mal nichts. Aber wenn man nicht nur ab und zu ein paar Seiten füllt, zur eigenen Erbauung oder um Dampf abzulassen, sondern ein Schriftsteller ist (und das bedeutet in der Tat: Zehn Prozent Inspiration, neunzig Prozent Transpiration), dann muss man zumindest gedanklich jeden Tag ran. Wer es vermag, ein Manuskript tagelang auszublenden, es einfach zu vergessen, weil gerade andere Dinge anstehen, hat gute Chancen, blutarmen Murks zu fabrizieren.

Bildung auf Seite schieben
Ich habe in Köln Philosophie, Germanistik und Politik studiert und in Germanistik promoviert. An Bildung mangelt es mir nicht. Aus schriftstellerischer Sicht muss ich hinzufügen: leider. Denn beim Verfassen lebhafter Texte ist mir mein ansonsten in vielerlei Hinsicht produktives abstraktes Wissen im Weg. Auch jetzt noch ertappe ich mich hin und wieder dabei, wie ich doch wenigstens eine geistreiche philosophische Anspielung oder ein elegantes literarisches Zitat in meinem Text unterbringen möchte - stets mit dem Erfolg, dass meine Testleser genau auf diese Passage tippen und sagen: "Alles prima, bloss hierüber bin ich gestolpert."
Es gibt kaum etwas schlimmeres als den mit seiner Bildung protzenden Autor:
"Bemerkst du, beschränkter kleiner Leser, all diese geistreichen, tiefgründigen, symbolträchtigen Details?"
Furchtbar.
Tun sie sich und anderen einen Gefallen und schieben sie ihre Bildung auf Seite, wenn sie nicht belehren, sondern unterhalten wollen. Und seien sie diszipliniert genug, Recherche-Ergebnisse nicht nur deshalb einzubauen, weil es so mühsam war, an sie heranzukommen. Wenn sich herausstellt, dass das recherchierte Material nicht in ihren Text passt, müssen sie es über Bord werfen, gleichgültig, wieviele Wochen sie zuvor in Bibliotheken und Archiven gesessen haben - das sind sie dem Leser schuldig.

Schreiben nur als Nebenjob
Schriftsteller sollten immer aus der Deckung heraus operieren. Es gibt nur sehr, sehr wenige Autoren, die allein von der Schreiberei leben können. Die Margen sind klein und Einkünfte aus Vorschüssen, Buchverkäufen und Lesungen unberechenbar - wenn es überhaupt welche gibt. Wer allein von seinen Büchern leben muss, ist in zweifacher Hinsicht ein armes Schwein. Zunächst ist er meistens abgebrannt. Vor allem aber steht er mit seiner Kunst nackt im Wind: Jedes Ablehnungsschreiben eines Verlags, jede negative Rezension, jeder Käufer, der im Buchladen zu einem anderen Titel greift, trifft ihn ungleich härter als einen Autor, für den die Schriftstellerei lediglich das Spielbein ist. Es schreibt sich nicht gut mit Existenzangst im Nacken. Klassische Abwärtsspirale: Geringer Erfolg führt zu schwächeren Produkten, die zu noch geringerem Erfolg führen. Schnell winken die Lektoren, die wie jeder andere auch keine nervösen, ängstlichen, womöglich selbstmitleidigen Autoren mögen, bei neuen Projekten ab - Ende der ohnehin sehr kurzen Fahnenstange. Vielleicht lese ich ganz gerne romantische Geschichten über hochbegabte, aber mittellose Künstler, die in winzigen Dachkammern hausen - ich möchte aber selbst keiner sein. Kein Geld haben ist nicht romantisch. Deshalb: Schreiben nur als Nebenjob.

Das eigene Buch taugt nicht als Rettungsanker
Schönes Gefühl, das eigene Buch, womöglich auf einem Stapel, im Laden zu sehen. Schön vor allem, weil es einem zeigt, dass man zumindest weitgehend im Gleichgewicht ist. Nur sehr selten schaffen es Bücher von frustrierten Autoren, deren Leben aus den Fugen geraten ist, in die Schaufenster. Nur wer seinen Lesern dient, hat Erfolg. Zu dieser - wie gesagt überhaupt nicht unterwürfigen - Einstellung sind aber zumeist nur Autoren bereit und fähig, die sich selbst mögen.
Wer mit sich im Unfrieden ist, dem wird auch eine Buchveröffentlichung nicht helfen. Mit einem Buch wie Münchhausen am eigenen Zopf aus dem Sumpf, das funktioniert fast nie. Freude am eigenen Werk und die nötige Gelassenheit gegenüber Rückschlägen kommt nur dann auf, wenn das Buch nicht der grosse Rettungsanker, nicht die Tür zu einem neuen Leben sein soll.

Bringen sie Zeit mit
Ein Manuskript muss fünfmal verkauft werden. Zuerst muss es der Autor oder sein Literaturagent dem Lektor verkaufen. Der muss es dann zunächst seiner Verlagsmannschaft (PR, Marketing, Verleger, andere Lektoren) und dann auf der halbjährlichen Handelsvertreterkonferenz den Vertretern verkaufen - die es wiederum dem Buchhändler verkaufen müssen, der es schliesslich dem Endkunden verkauft.
Bringen sie also Zeit mit. Die Verlage tendieren dazu, die Planung für das jeweils kommende Programm immer früher abzuschliessen. Manchmal kommen Lektoren durcheinander, weil sie gleichzeitig das kommende, das übernächste und das überübernächste Programm betreuen. Gut möglich, dass sie von einem Lektor hören: "Gutes Buch, aber die nächsten anderthalb Jahre sind wir schon zu." Von jetzt auf gleich läuft im Verlagswesen nur sehr selten etwas.

Der Misserfolg ist eher die Regel als die Ausnahme
Parallel zur Verkaufskette wird das Manuskript lektoriert, korrigiert, gesetzt, mit Klappentexten und Cover versehen usw. Ein langer, komplexer Prozess, in dessen Verlauf jede Menge schief gehen kann und schief geht. Nichts ist sicher, bis ein Buch im Laden steht - und dann verkauft es sich oft schlecht. Die meisten Verlage verdienen ihr Geld (wenn sie überhaupt noch welches verdienen) mit zwei, drei Spitzentiteln prominenter Autoren; die restlichen Titel werden mitgeschleppt. Es gibt immer noch klassische Autorenverlage mit engagierten Verlegern, die neue Autoren entdecken und fördern. Der Druck des Marktes lässt jedoch immer mehr Verlage soweit wie möglich auf Nummer sicher gehen und lieber die nächste vom grossen Nichts handelnde Promi-Autobiographie verlegen als ein gutes Buch eines No-Names.
Dennoch bin ich optimistisch. Bei meinem Sachbuch habe ich nur die DVA angesprochen, bei "Die fünfte Jahreszeit" Kiwi und Ullstein - alle drei Verlage machten mir ein Angebot. Wenn der Inhalt stimmt, geht auch als No-Name noch was.

Nie für Verlagsleistungen zahlen
"Sie schreiben? Schicken Sie uns Ihr Manuskript, wir machen Ihnen ein faires Angebot".
Hinter derartigen Anzeigen, die sich durchaus auch in seriösen Tageszeitungen finden, verbergen sich sogenannte Druckkostenzuschussverlage, die von der Sehnsucht vieler Autoren leben, ihr Werk in gedruckter, marktgängiger Form zu sehen. Diese Verlage operieren am Rande der Seriösität, mitunter der Legalität. Sie knöpfen verzweifelten Autoren viel Geld für ein schlecht gebundenes, pseudolektoriertes Buch ab, für das sie keinerlei Werbung und PR machen, das keinerlei Chance am Markt hat.
Hände weg! Nie für Verlagsleistungen zahlen!
Wenn sie ein gutes Buch geschrieben haben, werden sie wahrscheinlich auch einen seriösen Verlag finden, der es veröffentlicht und ihnen dafür einen Vorschuss und halbwegs annehmbare Prozente zahlt. Wenn sie ein schlechtes Buch geschrieben haben, nutzt ihnen auch nichts, wenn sie Geld mitbringen: Das Buch wird zwar lieferbar sein, aber in keiner Buchhandlung stehen. Es wird untergehen, ohne das irgend jemand ausserhalb ihres Bekanntenkreises Notiz davon genommen hat.

Das Schreiben bringt den Kick, nicht die Vermarktung
Wenn sie das Schreiben anstrengt, auszehrt, wenn sie sich an den Schreibtisch quälen müssen, dann hören sie auf die Fans des FC Köln: "Aufhörn, aufhörn!" Wenn sie schreiben, um finanziell oder sonstwie gross rauszukommen, oder weil sie irgendwo gelesen haben, dass ein ordentlicher Kerl in seinem Leben auch ein Buch schreiben muss, dann sind sie auf dem Holzweg. Das Schreiben, nicht die Vermarktung, muss den Kick bringen, die Zufriedenheit, den Stolz. Ihr Buch muss so persönlich und intensiv sein, es muss ihnen selbst soviel geben, dass sie damit glücklich sind, auch wenn sie keinen Verlag finden. Nur wenn sie ein schlechtes, kraftloses Buch geschrieben haben, sollten sie sich ärgern, wenn es kein Verlag haben möchte, denn dann haben sie wertvolle Zeit am Schreibtisch verschwendet, die ihnen ein Verlagsvertrag zumindest teilweise entgelten würde. Wenn sie aber während des Schreibens bei sich waren, sich durchweg an ihrem persönlichen Limit bewegten und ein gutes Buch geschrieben haben, dann ist das - jetzt doch noch ein philosophisch aufgeladener Begriff - ein Wert an sich, der unabhängig von äusseren Bewertungsmassstäben existiert.

Nur schreiben, wenn man positive Energie in sich hat
Setzen sie sich nicht an den Schreibtisch, wenn sie nicht positiv geladen sind. Schreiben sie, wenn sie mögen, eindringlich über die vielen, vielen negativen Dinge auf der Welt, aber bleiben sie selbst positiv, seien sie konstruktiv, wahren sie die nötige Distanz und stiften sie Hoffnung. Der Leser wird ihnen nur durch das Jammertal des Lebens folgen, wenn sie ihm einen Ausweg zeigen. Wenn sie ´schlecht drauf´ und nicht in der Lage sind, einen positiven Funken aus ihrer negativen Stimmung zu schlagen - Hände weg von Stift oder Tastatur. Schilderungen von durch und durch negativen Ereignissen oder Gefühlen braucht kein Mensch.

Soviel für jetzt. Sie können mir gerne eine E-Mail schicken, wenn sie Fragen haben.
Werner Hickel am 17.12.03

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