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04/16/2006 "Vogelgrippe bei NutztierenOstereier und Geflügelfleisch unbeschwert genießen"
(aid) - Was viele erwartet hatten, ist eingetroffen - die Vogelgrippe ist in einem Geflügelhof in Westsachsen aufgetreten. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigte am 6. April, dass es sich um die gefährliche Asia-Variante des H5N1-Virus handelt. In einem Stall mit
Vogelgrippe bei Nutztieren
Ostereier und Geflügelfleisch unbeschwert genießen
ca. 1 400 Puten waren innerhalb eines Tages die Hälfte der Tiere verendet. Der Betrieb hielt insgesamt 16 300 Puten, Gänse und Hühner, die nach Auftreten des ersten Krankheitsverdachtes getötet wurden. In dem Drei-Kilometer-Sperrbezirk um den Betrieb sollen weitere
14 000 Tiere gekeult werden. Wie das Virus in den Nutztierbestand gelangen konnte, ist noch unklar und wird zurzeit von Experten des FLI untersucht. Nicht alle Tiere des Betriebes mussten ganztägig im Stall bleiben. Etwa 400 Zuchtgänse des Betriebes durften mit einer Ausnahmegenehmigung trotz allgemeiner Stallpflicht für einige Stunden täglich ins Freie. Strenge Auflagen wie die vollständige Überdachung des Auslaufbereiches und regelmäßige tierärztliche Untersuchungen mussten eingehalten werden. Inzwischen hat Sachsen fast alle erteilten Ausnahmegenehmigungen zurück genommen.
Durch die Vogelgrippe braucht sich aber niemand den Appetit auf Geflügelfleisch und Ostereier verderben zu lassen. Das Infektionsrisiko ist durch diesen ersten Fall im Nutzgeflügel nicht größer geworden als vorher. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Eier von erkrankten Hühnern in den Handel kommen, da diese Tiere entweder gar keine Eier mehr legen oder solche mit dünner oder fehlender Eierschale. Bislang ist noch kein Mensch über die Nahrung, sondern nur durch den direkten, engen Kontakt mit erkranktem Geflügel infiziert worden. Das Virus ist sehr hitzeempfindlich und wird durch die üblichen Zubereitungsmethoden wie Kochen, Braten oder Backen abgetötet. Rohe Eier dürfen nach wie vor zum Bemalen ausgeblasen werden. Sie sollten nur kurz zuvor mit warmen Wasser und Spülmittelzusatz gewaschen werden. Ansonsten gelten die üblichen Hygieneregeln für den Umgang mit Geflügelfleisch und Eiern - schon wegen der Infektionsgefahr durch Salmonellen. Dazu gehört auch das Händewaschen nach der Zubereitung von Geflügelfleisch. Auch Seife tötet das Virus ab.
aid, Dr. Elisabeth Roesicke