[Previous entry: "Wer erklärt uns Angela Merkel?"] [zum aktuellen Eintrag] [Next entry: "Last Call: Medienpreis der FinanzFachFrauen 2005 - für Online undPrint Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2005"]
12/04/2005 "Marzipan aus LübeckVon der Hungerspeise zur Weihnachtsleckerei"
(aid) - Die Vorweihnachtszeit hat begonnen und Marzipan ist wieder in aller Munde. Vor allem Lübeck ist für diese leckere Süßigkeit bekannt. Bereits im 15. Jahrhundert wurde es hier zum ersten Mal hergestellt. Grund war eine Hungersnot. Getreidevorräte waren knapp, Mandeln und Zucker aber reichlich vorhanden. So soll der Senat angeordnet haben, ein Brot aus eben diesen Zutaten zu backen. Zur bekannten Marzipanstadt wurde Lübeck allerdings erst vier Jahrhunderte später.
Marzipan aus Lübeck
Von der Hungerspeise zur Weihnachtsleckerei
Marzipan besteht aus fein mit Zucker vermahlenen Mandeln und Rosenwasser. Die Mandeln lassen sich durch Haselnüsse oder Aprikosenkerne ersetzen. So erhält man Nougat oder Persipan. Auch Diabetiker müssen auf Marzipan nicht verzichten. Für sie wird der Zucker durch Fruchtzucker oder andere Zuckeraustauschstoffe ersetzt.
Kleinste Mengen Bittermandel sorgen für einen kräftigeren Geschmack. Das typische und unverwechselbare Aroma erhält die Süßigkeit schließlich durch Rösten in speziellen Kupferkesseln. Die Qualität des Marzipans ist von der Frische und Feinheit der Mandeln ebenso abhängig wie vom Mischungsverhältnis der Zutaten, das, selbstredend, kein Marzipanbäcker preisgibt.
Wer Lübecker Marzipan kauft, kann sicher sein, dass dieses auch tatsächlich aus Lübeck stammt. Das ist gesetzlich festgelegt. Außerdem muss es genauen Qualitätsansprüchen genügen, die höher sind als bei gewöhnlichem Marzipan. Zum Beispiel müssen die Mandeln frisch geschält und besonders aromatisch sein, der Zuckerzusatz darf bestimmte Mengen nicht überschreiten. Hinter diesen Anforderungen steht eine Jahrhunderte alte Tradition, die das Lübecker Marzipan so beliebt macht.
aid, Daniela Umbreit