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01/13/2005 ""

medica mondiale unterstützt Wiederaufbau eines Frauenprojektes in Aceh/Indonesien

Köln, 12.1.2005.
Die Hilfs- und Frauenrechtsorganisation medica mondiale prangert Vergewaltigungen von Frauen und Mädchen in den Tsunami-Katastrophengebieten Südostasiens an. Die Flutwelle in Sri Lanka war kaum verebbt, so meldet die Organisation mit Sitz in Köln heute (12. Januar 2005), als Frauen, die gerade noch sich und ihre Kinder retten konnten, von einzelnen oder mehreren Männern angegriffen und vergewaltigt
wurden. medica mondiale verweist auf Berichte von Frauenorganisationen aus Sri Lanka, die sexualisierte Übergriffe und Gruppenvergewaltigungen in Flüchtlingslagern schildern.

Wo die öffentliche Ordnung zusammengebrochen ist, so medica mondiale, hätten die Täter freie Bahn und würden ihre Taten nicht geahndet. Es sei zu befürchten, dass die Berichte aus Sri Lanka stellvertretend für die Lage auch in anderen von der Katastrophe betroffenen Gebieten stehen. Dies zeigt, dass Frauen nicht nur im Krieg, sondern auch bei Naturkatastrophen, im Chaos der Verwüstungen und erster Hilfsmaßnahmen verstärkt sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind.

Mit einem Soforthilfeprogramm in Höhe von 70.000 Euro unterstützt medica mondiale den Wiederaufbau des Frauenzentrums Flower Aceh in Aceh/Indonesien, das durch die Flut vollkommen zerstört wurde. Flower Aceh leistete seit 1989 medizinische, psychologische und materielle Unterstützung für Frauen, die im Zuge der militärischen Aufstandsbekämpfung unter der Regierung Suharto vergewaltigt und sexuell gefoltert wurden.
Die Arbeit von Flower Aceh wurde 2001 mit der Verleihung des Yap Thiam Hien-Menschenrechtspreises an die Gründerin der Organisation, Suraiya Kammaruzzaman international anerkannt.

Mit dem Geld will medica mondiale in einem ersten Schritt den Wiederaufbau des Hauses und die Anschaffung von Möbeln, Computern und anderen Kommunikationsmitteln ermöglichen. Außerdem sollen Klientinnen und Mitarbeiterinnen des Zentrums mit dem Notwendigsten an Nahrung, Kleidung und Medizin versorgt werden. Viele Aktivistinnen arbeiten bis zum Umfallen", berichtete Suraiya Kamaruzzaman medica mondiale in einem Telefongespräch, obwohl sie selbst alles verloren haben."

medica mondiale e.V. - Isabella Stock
(Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
istock@medicamondiale.org ; www.medicamondiale.org