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10/27/2002 Entry: "DEM TUMOR "DIE KUGEL GEBEN""
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am 30. Oktober 2002 um 22.00 Uhr im WDR Fernsehen
DEM TUMOR "DIE KUGEL GEBEN"
frauTV über "Embolisation", eine neue Therapie bei Myomen
Ein typisches "Frauenleiden": Myome der Gebärmuttermuskulatur. Bei jeder dritten Frau über 35 treten diese gutartigen Wucherungen auf - meistens, ohne irgendwelche Beschwerden zu verursachen. Jeder zehnten Patientin aber bereiten die Myome zum Teil erhebliche Probleme: Sie leiden unter starken Regelblutungen und Schmerzen oder sogar unter Unfruchtbarkeit. Dann müssen Mediziner die Ge-schwulste behandeln. Die bislang üblichen Behandlungsmöglichkeiten: Hormone, kleinere Operationen bis zur Totaloperation, bei der die gesamte Gebärmutter entfernt werden muss. Doch seit rund einem Jahr gibt es auch in deutschen Kliniken eine ganz neue Methode: die "Embolisationstherapie". Dabei entfernen Ärzte das Myom nicht, sondern "geben ihm die Kugel": Sie schneiden ihm die Blutzufuhr ab, indem sie seine Arterien mit Kunststoff-Kügelchen verstopfen (embolisieren). Das Ergebnis: Durch die verringerte Blutzufuhr schrumpfen die Myome.
Die Methode der Gefäßverstopfung wird schon seit langem bei starken Blutungen, etwa bei Operationen, eingesetzt. Dass sich damit auch Myome behandeln lassen, entdeckten französische Radiologen bereits 1990, als sie bei einer Gebärmutteroperation per Embolisation Blutungen stillen wollten. Das Verfahren wird seitdem in Frankreich, in den USA, in Österreich und England erfolgreich angewandt. Weltweit gab es mehr als 10.000 Eingriffe, die meisten ohne Komplikationen. frauTV-Mitarbeiterin Tanja Winkler stellt die Myomen-Embolisation vor, nennt Vor- und Nachteile und erklärt, für wen diese Behandlung geeignet ist.